Geschichte

Wie alles begann:


Der wahrscheinlich allererste Moment, der letztendlich zur Gründung der Spice Balls führte, war die Teilnahme der Belegschaft der UCI-Kinowelt SCS am Betriebsratscup im Jahr 2000. Diese endete zwar auch gleich darauf wieder mit einem sportlichen Desaster, jedoch stellten die damaligen Akteure schnell fest, dass praktisch jeder „wen kennt“, der gerne in einer Hobbymannschaft spielen würde. Wenige Monate und einige Testspiele später hatte sich ein entsprechender Haufen gefunden, dessen Kern zwar noch die oben genannte Belegschaft bildete, sonst aber aus Spielern verschiedenster Herkunft bestand. Auch noch 10 Jahre danach stammen viele Spieler aus diesem Kino oder haben irgendwann einmal dort gearbeitet.


Der Name:


Viele Mythen und Legenden ranken sich um die Geschichte, wie der Verein zu seinem Namen kam. Praktisch alle damals involvierten Personen haben den Verein im Laufe der Zeit verlassen und sind für immer verschollen, und der letzte Zeitzeuge schweigt sich bis heute beharrlich aus. Als gesichert gilt, dass es die Gründung eines Vereins zum Zweck der Teilnahme an Fußballmeisterschaften mit sich bringt, einen Namen für das Team zu finden. Während diese Namensfindung bei den meisten Vereinen bei der Gründung in der Prioritätenliste ganz oben steht und eines der ersten Dinge ist, die erledigt werden, wurde bei uns dieser Punkt bis auf den Vorabend der Anmeldung verschoben. Geschafft und erledigt wurde vermutlich erst der Flüssigkeitsverlust vom langen Arbeitstag ausgeglichen, so dass der eigentliche Tagesordnungspunkt erst knapp vor Sperrstunde begonnen werden konnte.


Waren es nun die angeblich vorhandenen ausgeblasenen Hühnereier, die zu Salz- und Pfefferstreuer umfunktioniert auf dem Tisch als „Gewürz – Eier“ standen und von einem Mitglied ohne Hintergedanken ins Englische übersetzt wurden?


Oder war es der Anblick des mit den Originalunterschriften versehenen aufgehängten Plakats der damals so beliebten „Spicegirls“, welches ein anderes Mitglied in grenzgenialer Kreativität „Spiceboys“ sagen ließ, das wiederum der ausschließlich nur dem wienerischen Dialekt mächtigen Nachbarn (Boi = Ball) in einer grammatikalisch nicht ganz unfallfreien Pluralform einfach ins Anmeldeformular schrieb.


Oder war es gar der gelangweilte Dritte, der erst kurz zuvor dem Nikotin entsagt hatte und nach Beschäftigung suchend während der elendslangen Diskussion alle Trainingsbälle insofern mit einem schwarzen Filzstift bemalte, indem er alle roten geschwungenen Häkchen, welches der Sportausstatter als Logo auf den Bällen platziert hatte, an der stumpfen Seite mit einem kleinen zusätzlichen Strich versah, diese wiederum für den anwesenden Servierkörper angelsächsischer Herkunft als Chilischoten identifiziert wurden und sie den Künstler anwies, aus sicherheitstechnischen Gründen diese „Spice Balls“ nicht in ihren Arbeitsweg zu legen?


Wie dem auch sei, die Wahrheit liegt mit Sicherheit irgendwo dazwischen oder sogar ganz wo anders. Fakt ist, dass der Name zweifellos nicht mit anderen verwechselt werden kann, was bei anderen inflationär auftretenden Torpedos, Dynamos oder FC´s durchaus der Fall sein kann. Und bis auf einen Wiener Bürgermeister, der bei der Meisterfeier im Rathaus die „Schbeitzbollas“ zur Pokalübergabe aufrief, hat auch bis jetzt jeder diesen Namen unfallfrei aussprechen können.


2001/2002


Im der Saison 2001/2002 wurde versuchsweise an der HFL (Hobby Fußball Liga) Gruppe B Meisterschaft teilgenommen, der Erfolg war sehr bescheiden. Zumindest konnte ein Gegner in der Tabelle hinter uns gelassen werden und der 8. und damit vorletzte Platz erreicht werden. Weil dieser Gegner daraufhin in die UKJ wechseln wollte, aber vor allem auf Grund der übertriebenen Härte, die alle anderen Gegner in dieser Hobbyliga an den Tag legten, wurde beschlossen, das Projekt HFL wieder zu begraben.


2002/2003


Die eigentliche Zeitrechnung beginnen wir in dieser Saison mit dem Einstieg in die DSG (Diözesan Sport Gemeinschaft), zu diesem Zeitpunkt noch UKJ (Union katholische Jugend) genannt. Diese Hobbyliga beherbergt praktisch die Hälfte aller in Wien gemeldeten ÖFB – Vereine, ideale Voraussetzungen für unseren Verein. Wir begannen in der 3.Klasse, 8 Mannschaften waren in dieser Liga eingeteilt. Unser ziemlich bunt zusammen gewürfelter Haufen wurde während der Saison durch weitere Ab- und Zugänge noch mehr durcheinandergewirbelt, und unsere „kick and rush“ – Taktik bestehend aus entsetzlicher Verteidigung, sehr defensivem Mittelfeld und als einziges Offensivmittel weite Bälle nach vorne auf die einzige Sturmspitze reichten gerade einmal zum 5. Platz.


2003/2004


Neuer Spielertrainer, einige neue Spieler und vor allem ein taktisches Konzept, das deutlich besser passte, bescherte uns einen guten Start in die zweite DSG Saison. Dem Auftaktsieg folgte eine Niederlage, die durch den wohl kürzesten Auftritt aller Zeiten eines Spice Balls Spieler ausgelöst wurde. Dieser regte sich nach gerade einmal 5 Minuten Spielzeit derart übertrieben über eine harmlose Schiedsrichterentscheidung auf, dass dem Unparteiischen nichts anderes übrig blieb ihm die gelbe und in weiterer Folge die gelb/rote Karte zu zeigen. Weder vorher noch nachher war dieser Spieler jemals im Einsatz. Zu dem Zeitpunkt konnte keiner ahnen, dass das der einzige und letzte Punkteverlust in der gesamten Saison gewesen sein sollte. Denn im Laufe dieser Saison wurde immer mehr richtiger Fußball gespielt, immer stärker wurde die Mannschaft und immer stärkere Spieler kamen dazu. Am Ende standen wir als Meiser der 3. Klasse fest, erstmals wurde auch am DSG Cup teilgenommen und die erste Runde gegen Azzuro Hernals überstanden, ehe wir gegen die damalige Ligamannschaft Milord stark ersatzgeschwächt mit 3:6 ausschieden. Unvergessen für einige von uns, unsere Teilnahme an der Meisterschaftsfeier im Rathaus, wo Bürgermeister Häupl – in nahezu perfektem Englisch – den „Schbeitzbollas“ den Meisterpokal überreichte.


2004/2005


Freuten wir uns auf unsere erste Saison in der zweiten Klasse, wurden wir durch eine neue Organisation der Ligastruktur überrascht. Hierbei wurde die dritte Klasse zur Gänze aufgelöst und in die zweite Klasse integriert. Das bedeutete, dass unser Meistertitel plötzlich insofern bedeutungslos wurde, indem alle anderen Mannschaften ebenfalls „aufstiegen“ und wir wieder in der untersten Liga spielen sollten. Durch die Absage eines Vereins in der 1.Klasse wurde aber kurz vor Meisterschaftsbeginn beschlossen, dass Spice Balls nun doch in der 1.Klasse spielen sollte. Einerseits freute uns die neue Herausforderung, andererseits übersprangen wir dadurch eine komplette Leistungsstufe und sahen uns mit noch deutlich stärkeren Gegnern – erstmals in einer 10er-Liga – konfrontiert. In unserem Eifer nahmen wir zusätzlich an der Reservemeisterschaft teil, wo weitere sieben Mannschaften auf uns warteten. Unser Kader war für diese Belastungen eigentlich zu klein, mit Unbekümmertheit und einer weiteren deutlichen Steigerung schafften wir letztendlich den 4.Platz in der Meisterschaft und den 3. Platz in der Reservemeisterschaft. Obwohl von der Saison ausgelaugt überstanden wir auch noch die erste Cuprunde gegen Kurdistan, bevor wir gegen Eurolines ausscheiden mussten.


2005/2006


Nochmals scheinbar verstärkt und mit hervorragenden Testspielergebnissen im Rücken starteten wir in eine Saison, die in jeder Hinsicht Überraschungen bringen sollte. 10 Punkte aus den ersten vier Spielen machten uns zum Titelkandidaten, doch dann kam alles ganz anders. Zuerst schlug der Verletzungsteufel zu, dann mussten uns einige Stützen verlassen. Geschah dies in einigen Fällen aus familiären oder beruflichen Gründen, beendeten andere ihre Karriere aus Altersgründen oder eben wegen Verletzungen. Einmal in der Krise angelangt, sank bei anderen wiederum die Motivation, und so folgte eine zehn Spiele andauernde Negativserie. Ganze fünf weitere Punkte konnten in dieser Saison noch ergattert werden, was gerade noch zum 9. Platz reichte, und nur auf Grund von anderen Vereinsauflösungen bzw. Fusionen konnte der Platz in der 1. Klasse gehalten werden. Die Reservemeisterschaft wurde zur zusätzlichen Belastung der Verbliebenen und auch hier konnte bei 7 teilnehmenden Mannschaften mit dem 5. Rang das Ergebnis der Kampfmannschaft nicht wesentlich übertroffen werden. Auch im Cup spiegelte sich unsere schlechte Verfassung wieder, gegen Franz von Sales folgte nach einem mühevollen 1:1 Heimremis ein bitteres 0:9 Debakel, wobei die Mannschaft Auflösungserscheinungen zeigte.


2006/2007


Mit Beginn der Meisterschaft wurde der Bruch in der Mannschaft deutlich. Ein seltsamer Trainerwechsel sowie ein unglückliches Händchen bei der Aufnahme neuer Spieler bescherte uns eine Saison, die weiterhin von Abgängen guter Spieler und schlechter Stimmung in der Mannschaft gezeichnet war. Abermals wurde die Meisterschaft nur mit einem 9. Platz beendet, auch dieses Mal retteten uns Vereinsauflösungen bzw. Fusionen anderer Mannschaften vor dem Abstieg. Siege in den letzten beiden Partien – darunter gegen den Tabellenführer – sowie die Entscheidung, die nur mehr als Belastung empfundene Reservemannschaft aufzulösen – ein 7. Platz von 8 Mannschaften war eben auch nicht das Gelbe vom Ei – gaben neue Hoffnung für die neue Saison. Auch der Cup wurde für diese Saison ausgelassen.


2007/2008


Wieder ein neuer Trainer, dennoch nur 7 Punkte zur Halbsaison mit einem 0:10 im letzten Spiel. Darüber hinaus zu wenig Spieler, die dem Klassenniveau gerecht wurden, dafür ein wenig zu viel Eitelkeiten – es machte keinen Spaß mehr. Mit dem letzten Tag der Übertrittsfrist im Winter verabschiedeten sich plötzlich zudem mit dem kompletten Vorstand und einem weiteren Spieler wieder einige Mitglieder, der letzte Rest der Mannschaft stand vor den Trümmern des Vereins. Da der Termin der Übertrittsfrist ja bereits vergangen war, konnten sich die restlichen Spieler weder einen neuen Verein suchen, noch konnten andere Spieler von anderen Vereinen angemeldet werden. In einer kurzfristig einberufenen Krisensitzung einigten sich die wenigen übriggebliebenen Spieler darauf, dennoch den Rest der Saison aus Fairnessgründen zu Ende zu spielen und somit den Verein zumindest ein halbes Jahr mit einem neuen Vorstand weiterzuführen. Bis Saisonende wurde ein neuer Spielertrainer bestimmt und der mehr als löchrige Kader mit einigen Freunden, die ihre Fußballkarriere eigentlich schon beendet hatten, sowie reaktivierten Spielern so gut wie möglich wieder gestopft. Und wieder ereignete sich Überraschendes: Zwar wurde erwartungsgemäß der letzte Platz belegt und somit der unausweichliche Abstieg fixiert, aber mit einem Schlag war wieder Harmonie und Freude am Spielen vorhanden. Die Erfolge ließen sich zwar an der Tabelle noch nicht ablesen, aber die neue Stabilität und Freude am Spielfeld war nicht zu übersehen. Zum Saisonabschluss wurde auf unserem neuen Heimplatz am Wienerberg zuerst ein Unterligaverein aus dem Cup gekickt, und auch das Aus in der 2. Cuprunde gegen eine Ligamannschaft war ehrenvoll.


2008/2009


Hatte man vor einigen Monaten noch damit gerechnet, dass es diese Saison die Spice Balls gar nicht mehr geben werde, so spiegelte sich das wieder erstarkte Mannschaftsgefüge darin wieder, dass sich ausnahmslos alle Spieler der Vorsaison wieder einfanden, um in der 2.Klasse zu alter Stärke zu finden. Trainer und Spieler, die eigentlich zu anderen Vereinen wechseln wollten und dort auch konkrete Angebote hatten, verwarfen ihre Pläne und so folgte erstaunliches: Ein Trainingstermin wurde gefunden und ab sofort 1x wöchentlich trainiert, und die gute Stimmung ließ jetzt auch wieder bessere Spieler auf unseren Verein aufmerksam werden. Von der Vereinsführung wurde nicht der Aufstieg als Ziel definiert sondern das Jahr als Konsolidierungsjahr ausgerufen. Da der alte Spielertrainer ja eigentlich den Verein verlassen wollte, wurde schon vorher ein neuer Trainer bestimmt und an diesem trotz der „Rückkehr“ des alten festgehalten. Durch die schwere Verletzung und dem damit verbundenen Karriereende unseres neuen Klassestürmers nach nur einem Pflichtspiel wurde zwar einiges unserer Taktik über den Haufen geworfen, doch Testspiele und vor allem die erste Meisterschaftshälfte mit oft unglücklichen Spielverläufen zeigte trotz durchwachsener Ergebnisse, dass noch einiges Potential in dieser Mannschaft steckte.


In der Winterpause entschloss sich die Vereinsführung, den Spielertrainer der Meistersaison 2003/2004 in Verbindung mit einem zweiten Trainer, der nicht als Spieler tätig ist, wieder zu bestellen. Weiteres drängten jetzt nun immer mehr neue Spieler in die Mannschaft, die teilweise bereits angemeldet, teilweise für die nächste Saison verpflichtet wurden. Somit fiel ebenfalls zu Saisonhälfte bereits die Entscheidung, die kommende Saison wieder mit einer Reserve zu spielen. Spielerisch ging es immer mehr bergauf, es manifestierte sich in mehr Siegen, knapperen Niederlagen und einer immer steiler ansteigenden Leistungskurve. Ein 5. Platz war nur rechnerisch das durchschnittliche Ergebnis dieser Saison. Die drückende Überlegenheit gegen Ende der Saison mit einem völlig neuen taktischen Konzept sowie zwei Weltklasseleistungen im Cup gegen Milord, die nur auf Grund der Auswärtstorregelung trotz einer historischen Heimniederlage auf „ihrer“ hohen Warte aufstiegen, machten uns heiß auf die nächste Saison.


2009/2010


Völlig klar war das angestrebte Ziel: Wir wollten Meister werden! Das Los meinte es nicht gut mit uns, denn neben den normalen 2.Klasse-Vereinen wurden uns gleich 3 neue Mannschaften und ein Absteiger aus der Unterliga(!) zugelost. Bei den erstmals im großen Stil erfolgten Beobachtungen bei Testspielen vor der Saison wurde der Eindruck gewonnen, dass gerade 3 dieser 4 Mannschaften unsere Hauptgegner werden würden. Dieser Eindruck bestätigte sich dann auch in der Meisterschaft. Voller Selbstvertrauen und gestärkt durch sensationelle Testspielergebnisse, bei denen 3 Unterligamannschaften mit insgesamt 9:0 in die Herbstsaison geschickt wurden, starteten wir übermotiviert in die Saison. Drückten die ersten beiden Ergebnisse noch nicht so deutlich unsere Überlegenheit in diesen Spielen aus, so folgte im dritten Spiel der erste „Kracher“, in dem der Zweitplatzierte mit 10:2 weggeschossen wurde. Zur Verdeutlichung sei gesagt, dass dieser Gegner keinen weiteren Punkteverlust in der gesamten Hinrunde verzeichnen musste. Einigen weiteren Siegen folgte eine höchst unglückliche Heimniederlage, bei der einerseits einige Stammspieler fehlten, andererseits ein wichtiger Mittelfeldspieler verletzt wurde und für den Rest der Halbsaison nicht mehr zu Verfügung stand. Es sollte aber die letzte Niederlage in der gesamten Saison gewesen sein, nach einer gründlichen Analyse wurde die Meisterschaft immer besser weitergespielt und letztendlich deutlich gewonnen. Hierbei räumten wir praktisch alles ab, was es abzuräumen gab: Die meisten erzielten Tore, die wenigsten erhaltenen Tore, Torschützenkönig, beste Heim- und Auswärtsmannschaft usw., sogar die Fairplaywertung hätten wir um ein Haar gewonnen. Im Sog der Erfolge der Kampfmannschaft entwickelte sich unsere Reserve ebenfalls gewaltig, aus dem hinteren Mittelständler im Herbstdurchgang wurde eine Spitzenmannschaft im Frühjahr, die die hochkarätig besetzte Reserve-10-Liga mit dem 4. Platz beenden konnte. Für den Verein bedeutet das, dass im Schatten der Kampfmannschaft immer mehr Spieler Spielpraxis sammeln können und somit eine breitere Basis zu Verfügung steht. Das zeigte sich schon im Cup, wo in der Qualifikation trotz einiger Ausfälle von Stammspielern der Unterligaverein St.Rochus mit 6:0 besiegt werden konnte. In der emotionalen Revanche für das unrühmlich Cup-Aus in der Saison 05/06 wurde daraufhin der Unterligaverein Franz von Sales mit 3:1 und 5:0 vom Platz geschossen und somit erstmals die 2. Hauptrunde im Cup erreicht.


2010/2011


Die Auslosung für die Saison brachte uns wieder einmal eine wahre Monstergruppe: Neben 2 weiteren Aufsteigern (Unisturm, Lateinamerika) waren mit Adrenalin, Idee und uns gleich drei 2.Klasse-Meister vertreten, weitere 3 Vereine (Irreal St. Leopold, Altsimmering, Royal KAB) hatten in der Vorsaison den Aufstieg in die Unterliga nur knapp verfehlt. Bei den verbliebenen 2 Mannschaften gleich noch unser Angstgegner Dynamo Wien, aus den vergangenen 2 Begegnungen vor einigen Jahren mit diesem stand eine Tordifferenz von -14 zu unserem Ungunsten zu Buche. Und auch der letzte Vertreter (Meidling) hatte eine gute Frühjahrsrunde hingelegt – es war von Beginn an klar dass es eng werden würde. Die Saison begann aber auf anderer Bühne gleich vielversprechend: In einem mitreißenden, spannenden und auf hohen Niveau stehenden Cup-Match gegen den frischgebackenen 1.Klasse-Aufsteiger Husaria – die sich in dieser Meisterschaft übrigens auch in der Unterliga den Meistertitel holten – wurde der Aufstieg erst in der Verlängerung vergeben, Elfmeter und einige Großchancen inklusive. Umso erstaunlicher war diese Leistung, weil die gesamte Vorbereitung eher von einer verstärkten Reserve als von der Kampfmannschaft absolviert worden war. Die fussballerische Hiobsbotschaft folgte aber leider gleich darauf: Auf Grund von Mißverständnissen und etwas dubiosen Vorgängen unserer österreichischen BeamtInnen verloren wir unseren bereits fixierten Trainingsplatz – kein Training mehr möglich. Zudem waren berufliche, familiäre, verletzungsbedingte und sonstige private Umstände dafür verantwortlich, dass das erste Meisterschaftsviertel nur mit einer Rumpfmannschaft der Kampf gespielt werden konnte. Nicht weniger als 22 verschiedene Spice Baller waren in den Aufstellungen der ersten Spiele der Kampfmannschaft zu finden, doch er gestaltete sich erfolgreich. Ein Zwischentief wurde mit einem Sieg gegen dem direkten Rivalen um die Meisterkrone nur kurz unterbrochen, gegen Ende der Herbstsaison lief aber alles wieder rund – womit der Herbstmeistertitel erreicht war. Unsere Reserve hatte es im Sog dieser Umstände mehr als schwer. Viele Stützen der Mannschaft waren für die Kampf abgestellt, so mussten für die meisten Spiele die notwendige Anzahl an Spielern zusammengekratzt werden und diese dann auf teilweise sehr ungewohnten Positionen spielen. Eine grottenschlechte Vorbereitung vor der Frühjahrssaison und das weiterhin andauernde Fehlen eines geeigneten Trainingsplatzes spiegelte sich dann doch nicht in den Ergebnissen wieder. Auch wenn durch ein Unentschieden gleich zu Beginn kurzfristig die Tabellenführung abgegeben werden musste, konnte diese in Folge auf 4 Punkte ausgebaut werden, 7 Spiele in Folge ohne Gegentor mit einem Score von +31 waren dafür maßgeblich verantwortlich. Auch wenn dann der Showdown gegen den direkten Rivalen etwas unglücklich verloren ging, reichte es dennoch, den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Der Titelgewinn war dann noch das Tüpfelchen auf dem i, wenn man sich aber die Meisterschaftskurve und den Gesamtscore anschaut mit Sicherheit verdient.


2011/2012


Die neue Saison war noch nicht ausgelost, als schon die einschneidensten Ereignisse stattfanden: Nicht weniger als 6 Stammspieler standen uns nicht mehr oder nur bedingt zur Verfügung. Neben einem “richtigen” Transfer eines Verteidigers zum Ligameister Neusimmering verließ uns auch unser Kapitän Richtung seiner neuen Heimat Judenburg, unser Primgeiger beendete nach dem im der Vorsaison erlittenen Schlüsselbeinbruch seine Karriere und unser Oberlehrer war noch auf Grund seiner Langzeitverletzung rekonvaleszent. Der Paraderumäne würde uns als vierter Verteidiger wohl auch nur ein- bis zweimal zur Verfügung stehen (geworden sind es 30 Minuten mit schmerzhaften Ende), und eine weitere Option in der Verteidigung war ebenfalls noch verletzt und konnte – wie sich erst später herausstellte – aus Zeitmangel keine einzige Minute für unsere Kampf aufs Feld laufen.  Somit mussten wir 5 Verteidiger und den Kapitän vorgeben und somit auf ein mildes Los hoffen. Doch hier gab es kein Wunschkonzert: Gleich 4 Aufsteiger und der wohl am stärksten einzuschätzende Unterligaverein wurde in unsere Gruppe gelost. Also wurde als realistisches Saisonziel ein guter Mittelfeldplatz oder die Hoffnung auf das oberste Drittel in der Tabelle ausgegeben. Nach den zwei hervorragenden Spielen im Cup gegen Südtirol (noch mit der alten Mannschaft), wo ein Aufstieg 2 Minuten vor Schluß durch einen Schuß neben das Tor vergeben wurde, stand die Vorbereitung also einerseits im Zeichen einer fieberhaften Suche nach einem Trainingsplatz, die letztendlich positiv abgeschlossen werden konnte, und andererseits nach neuen Spielern. Man wurde fündig, jedoch zuerst nur in Form zweier Offensivspieler. Einige gute Vorbereitungsspiele und Trainingseinheiten später starteten wir in unserer erste Unterligasaison. Wegen dem Umbau der Mannschaft und einiger Verletzungen zu Saisonbeginn musste gehörig probiert und eingespielt werden, und so war es verwunderlich, dass es trotz eines noch offensichtlich nicht rund laufenden Spice Balls Fussballmotor dennoch erstaunlich viele Punkte gab. Lediglich gegen den späteren Herbstmeister war man – zwar nicht im eigentlichen Sinn des Wortes – chancenlos, jedoch selbst ein Unentschieden wäre dem Spielverlauf nicht gerecht geworden. In den restlichen Spielen hielten sich Glück und Pech die Waage, die ganz große spielerische Harmonie war aber bis zum Schluß noch nicht komplett gefunden: Allerdings wurde – woher auch immer – die Effektivität ausgegraben. Es wurden mehrmals Spiele gewonnen, die früher verloren worden wären, und auch die generelle Spielcharakteristik der letzten beiden Saisonen war noch zu erkennen.


Nicht ganz überraschend die Tatsache, dass alle Unterligen von den Aufsteigern total beherrscht werden: Alle drei Herbstmeistertitel gehörten den Vorjahresmeistern der 1.Klasse, und auch drei der sechs verbliebenen Podestplätze wurden mit Aufsteigern belegt. In unserer Unterliga C schienen mit Union Josefstadt und AS Monfalcone  zwei wohl übermächtige Vereine die beiden ersten Plätze betoniert zu haben. Dahinter waren wir und Newroz noch maximal in Schnüffeldistanz, während die anderen Vereine – auch überraschend – schon relativ weit abgeschlagen waren. Maximal Blue Danube könnte mit den neuen Spielern noch in Kontakt zu den vorderen Vereinen bleiben, doch im Großen und Ganzen entsprach das Tabellenbild – mit Ausnahme von Union Latina, die weiter vorne erwartet worden waren – den Erwartungen. Für uns bedeutete das, weiter nach Vertärkungen zu suchen, ein defensiver Spieler konnte nach langer Probezeit nun endlich verpflichtet werden. Neben der Kampf gab es auch in der Reserve ebenfalls ein Überwintern auf dem dritten Tabellenrang. Und auch hier gab es ein hektisches Kommen und Gehen bei den Spielern, betrafen die Abgänge in der Kampf ja auch direkt die Reserve. Es dauerte doch eine Halbsaison, bis sich auch hier ein erweitertes Gefüge ergab, doch letztendlich gab es auch hier einige vor allem charakterlich passende Spieler als Neuerwerbungen.


Die Rückrunde begann vermeindlich schlecht, denn gegen die nach der Hinrunde schon fast als Abstiegskandidat gehandelten OSV Bierstube schaute nur ein torloses Remis heraus – erst die weiteren Runden sollten zeigen, das diese Mannschaft noch einige andere Gegner mit Ihrer Chelsea Taktik verzweifeln ließ. Richtig gut war das Spiel aber dennoch nicht, zuviele Ausfälle und vor allem der Ausfall einiger Verletzten ließen nichts Gutes für die nächsten Partien erahnen. Und das, nachdem die Vorbereitung richtig gut gelaufen war, aber eben Opfer gefordert hatte. Im nächsten Match tat man sich sogar gegen eine völlig harmlose Squadra 3 schwer, wenn auch letztendlich der Sieg deutlich ausfiel, ebenso deutlich fiel aber unser Golie für die nächsten Spiele aus. Trotz des 3-Punkte Rückstandes aus der Hinrunde auf Monfalcone und Josefstadt war die Ausgangslage vor dem Spitzenspiel gegen Union Josefstadt am dritten Spieltag aber verrückt: Mit einem Sieg hätten wir sogar die Tabellenführung übernehmen können, eine Situation, die sich 2 Spiele später sogar noch einmal ergab. Beide Male wurden aber die Träume mit einer 0:3 Niederlage zu Hause begraben, beide Male stand nur eine Rumpfelf auf dem Platz und beide Male hätte uns nur das Glück helfen können. Allgemein kamen die 4 erstplatzierten Teams aus der Hinrunde nur schwer aus den Startlöchern, es waren Manner Titans, Blue Danube, OSV Bierstube und anfangs Paulaner Wieden, die die Frühjahreswertung anführten. Als erster kam aber dann Union Josefstadt in die Gänge – was schlußendlich auch meisterschaftsentscheidend war , unser Team folgte, Monfalcones Motor stotterte bis zum Schluß und Newroz blieb überhaupt liegen. Spielerisch wurde es mit der Rückkehr eines unserer Langzeitverletzten im Spiel gegen Franz von Sales einiges besser als in der Hinrunde und den ersten Frühjahrspartien, und spätestens als sich unser Golie wieder fit zurück meldete, gab es erstmals das lange vermisste typische SB Spiel zu sehen. Royal Vienna, Union Latina und Paulaner Wieden kamen da als Gegner gerade recht, und wenn speziell in den Schlußphasen viel verjuxt wurde, der Aufwärtstrend war unübersehbar. Das ließ sich auch an der Torstatistik ablesen, die offensiveren Möglichkeiten bescherten ungleich mehr Tore als noch im Herbst, allerdings ging das auch etwas zu Lasten unserer Defensive. Lust auf mehr brachte das Spiel gegen Monfalcone, weil hier sogar verschiedenste Ausfälle kompensiert werden konnten, doch leider blieb der Gegner Manner Titans von der wieder neu gewonnenen Spielfreude unserer Elf verschont, indem er schon vor Anpfiff w.o. gab. Also mußte eine engagierte Newroz im letzten Spiel dafür büßen, konnte sich aber bei den gut gelaunten Spielern unserer Elf bedanken, dass sie die letzten 20 Minuten der wie ein Trainingsspiel angehen ließen und so ein Debakel ausblieb. Was bleibt uns von der Saison: Die Gewissheit, dass wir den Weggang unseres Kapitäns und weiterer Stammspieler nach der Vorjahressaison kompensierten konnten, deutlich flexibler wurden, mit dem Vizemeistertitel einiges mehr als erwartet erreichten und wirklich oben mitspielen konnten. Tatsächlich war unsere Elf nach der 5. Runde die weiteren 17 Spieltage insgesamt gesehen auf dem Rasen die beste Elf, lediglich die Umwandlung der Niederlage von Union Josefstadt gegen Blue Danube in einen Sieg am grünen Tisch ließen weitere 2 Minuspunkte zu den schon vorher 5 dazukommen. Apropos grüner Tisch: Fast schon bedenklich, dass gleich 5 Mannschaften in unserer Liga ein Sternderl hinter ihren Clubnamen bekamen, womit bei lediglich 2 (!) Mannschaften eine positive und auch zählbare Tordifferenz ausschlaggebend verbuchen konnten – ein trauriges Ergebnis. Und es hätten noch mindestens weitere drei Sternderln dazu kommen können, zumindest sind uns weitere drei Spiele bekannt, wo nicht angemeldete Spieler eingesetzt wurden. Einmal hätte ein Protest am Ergebnis sowieso kaum etwas geändert, einmal waren wir einfach dumm, rechtzeitig Einspruch zu erheben und einmal betraf es eine Partie anderer Mannschaften. Vielleicht werden wir in der nächsten Saison einfach immer vorher eine Kontrolle veranlassen, damit der Ärger nachher nicht so groß ist. Meisterschaftsentscheidend war das alles aber Gott sei Dank nicht, denn mit Union Josefstadt gewann die Mannschaft mit dem deutlich stabilsten System. Zwar ist dieses an und für sich auch nicht unantastbar, aber die vermeindlich ausgemachten Schwächen erwiesen sich zumindest als so gering, als dass diese nicht ausgenutzt werden konnten. Lediglich zweimal – beim zweiten Titelfavoriten Monfalcone – kam diese Mannschaft mit deutlichen 0:3 Niederlagen unter die Räder, jedoch spricht es einerseits für Union Josefstadt (und damit andererseits gegen Monfalcone), dass diese sich trotz der beiden “6-Punkte-Spiel” -Niederlagen durchsetzen konnten. Womit wir schon beim Drittplatzierten wären, einer Mannschaft, aus der wahrscheinlich niemand wirklich schlau wird. Einerseits zaubern sie besten Fußball auf dem Platz, holen 16:2 Punkte aus den Partien der vier bestplatzierten Mannschaften (im Vergleich dazu wir mit 4: 14), verjuxen aber diesen Vorsprung gegen deutlich schwächere Gegner. Die Annahmen, dass sich diese Mannschaft gegen schwächere Gegner – formulieren wir es einmal so -  nicht so motivieren kann, scheint naheliegend (in der Analyse mit anderen Mannschaften werden andere Begriffe verwendet). Blue Danube wiederum startete schwach, schwächte sich nochmals durch eine Strafverifizierung wegen Einsatz nicht angemeldeter Spieler, wurde aber im Laufe der Saison immer stärker und liegt verdient am vierten Platz. Ähnlicher gilt für Manner Titans, die Steigerung in der Rückrunde war unübersehbar, wenn auch Personalprobleme die Mannschaft immer wieder zurückwerfen. Newroz war die wohl launischste Mannschaft: kein erkennbares Konzept und Spieler mit-  ääähm – geringem Wiedererkennungswert,  leicht auszurechnen und von den Spielern her weit unter ihren Möglichkeiten. Die Ober St. Veiter Bierstube machte sich einerseits durch eine gute Rückrunde, aber auch durch ihre Taktik und der nicht gerade zimperlichen Spielweise einen Namen, um ganz oben mitspielen zu können werden sie genauso wie Newroz irgendetwas ändern müssen. Squadra 3 wiederum verhielt sich unauffällig und spazierte praktisch die gesamte Saison irgendwo im Mittelfeld herum. Franz von Sales wachte spät – aber doch und damit rechzeitig – auf und konnte im letzten Meisterschaftsquartal den sicher scheinenden Abstieg entgehen. Paulaner Wieden und Union Latina spielten auf ähnlichem Niveau, irgendwie nicht wirklich schlecht aber in jeder Formation mangelte es ein wenig. Union Latina steht damit auf einem Abstiegsplatz, die Enttäuschung dagegen aber Royal Vienna, der Aufsteiger schien zeitweise schon in der Hinrunde öfters überfordert, die Rückrunde bestätigte diesen Eindruck.


Die Reserve wiederum kam heuer bei SB sozusagen aus der Pubertät. Mussten in den vergangenen Jahren immer wieder mehrere Spieler der Kampf aushelfen, um einen Mittelfeldplatz zu erreichen, wurde heuer der Fokus auf eigene Reservespieler gelegt. Bis auf wenige Ausnahmen wurden die Spiele somit komplett mit diesen Spielern bestritten, und auch hier konnte der Vizemeistertitel erspielt werden. Die Gegner waren in Spielstärke und Zusammensetzung sehr bunt gemischt, vor den Spielen kaum auszurechnen und …. leider zu wenige: Das System mit 2 Ligen mit nur 7 Mannschaften hat sich aus unserer Sicht keineswegs bewährt: 18 Spiele lang nur auf 6 verschiedene Gegner zu treffen hält die Spannung im erträglichen. Dafür war Zeit für die (gelungene) Integration einiger neuer Spieler, wir werden diesen Weg auch in der nächsten Saison weiterverfolgen und versuchen, aus einem Team, dass heute schon im oberen Tabellendrittel einer 2. Klasse mitspielen kann eine Elf zusammen zu stellen, dass auch in der 1. Klasse bestehen könnte – es wird Zeit “erwachsen” zu werden. Denn es erscheint leichter, hier Spieler für die Kampf zu entwickeln (da ja das gleiche Spielsystem praktiziert wird), als von irgendwo her die neuen Wunderwuzzis für die Kampf herzuzaubern, die dann wiederum von anderen DSG Mannschaften abgeworben werden und dort gegen Bezahlung (!) spielen. Doch auch hier Gratulation an den Meister ASG Res., deren Kampf nächste Saison ja auch in der Unterliga spielen wird sowie ein Dankeschön an sie und allen anderen Reservemannschaften für gute und vor allem faire Partien.


Apropos fair: Um eine einzige gelbe Karte verpasste die Reserve das, was die Kampf wieder einmal erreicht hatte, nämlich den imaginären Fairnesspokal ( 26 Punkte – davon 10 (!) wegen “Kritik”) nach Hause zu tragen – unser Kodex war auch heuer wieder Programm.


Im Cup wartete ausnahmsweise einmal kein Hammerlos, ein 2.Klasse – Aufsteiger und eine weitere 2. Klassemannschaft wurden erwartungsgemäß deutlich geschlagen, obwohl keine allzu großen Anstrengungen dazu nötig waren.