Saison 2015/2016

Die hier beschriebenen Spiele sind chronologisch gemäss der tatsächlichen zeitlichen Reihenfolge von unten nach oben dargestellt. Bei Nachtragsspielen oder wenn die DSG bestimmte Spiele vorzieht entspricht das somit nicht den tatsächlichen Meisterschaftsrunden.

22. Runde Kampf:

Spice Balls – Lok Döbling 5:0 (2:0)

 

Letzter Akt im Meisterschaftsstück in der DSG Oberliga für das schärfste Team in Wien! Nach dem Testspiel am Dienstag meldeten sich doch gleich mehrere Spieler verletzt, ein Haufen war beruflich eingesetzt und wieder ein paar mehr hatten den wohlverdienten Vorsaison-Sommerurlaub bereits begonnen. Nicht nur deswegen standen gleich mehrere Namen auf unserem Spielerblatt, die heuer zumindest in der Rückrunde entweder kaum oder gar nicht (oder höchstens in der Reserve) Spielminuten vorzuweisen hatten – ein guter Test für sie und uns für das nächste Jahr.

Eine möglicherweise längere Anlaufphase wurde aber gleich einmal durch einen Treffer gleich zu Beginn erleichtert, dennoch war offensichtlich, dass wir uns erst „einspielen“ mussten. Und wieder half uns der Gegner dabei, bei dem gleich einige Spieler augenscheinlich nicht ihren besten Tag erwischten und deren Angriffsambitionen mehr oder weniger wirkungslos blieben. Dennoch hatten sie es ein spielerisches Übergewicht im Mittelfeld, allerdings wurden bei den Gästen dabei sehr viele unnötige Kilometer heruntergespult – insbesondere bei Ballbesitz auf unserer Seite folgten sie „artig“ dem Weg des Balles, der somit relativ häufig von links nach rechts geschoben wurde. Im darauf folgenden teilweise blitzartigen Umschalten – funktionierte heute ausgesprochen gut – wirkten wir daher sogar gefährlicher, was sich letztendlich in der Halbzeitführung niederschlug.

Nach der Pause ein anderes Bild. Der Gegner hatte sich bei dem schwülen Wetter nun doch mehr verausgabt als gut war, und somit war der Sack zu, noch bevor die Treffer 3,4 und 5 das Bild auf dem Rasen nun auch auf der nicht vorhandenen Anzeigetafel wiederspiegelten.

Alles in allem eine relativ unspektakuläre Vorstellung beider Teams, schließlich wollten sich alle für die bald beginnende EM schonen. Ah sorry, jetzt ist mir ein Stehsatz zu viel rausgerutscht.

Wenn aber manche glaubten, heute ging es um die goldene Ananas, der wurde enttäuscht: Nicht mal die gab es nach dem Spiel. Allerdings der sentimentale Titel des Rückrunden- oder auch Frühjahrsmeister, der uns daran erinnern soll, was eigentlich so alles drin gewesen wäre, wenn wir quasi nicht erst in der 10. Runde in die Meisterschaft eingestiegen wären.

Nach dem Spiel dann eine kurze Vorschau auf den nächsten Dienstag – wer sich den Mittwoch noch nicht freigenommen hat ist entweder ein hoarter Hund, grenzenloser Optimist oder Realitätsverweigerer.

Testspiel Kampf:

ASV13/U18 - Spice Balls 5:5 (2:1)

 

Nachdem unser Gegner in der Liga ja am Wochenende abgesagt hatte, aber alle Spice Baller spielgeil waren, wurde sehr, sehr kurzfristig ein weiteres Testspiel gegen die U18 vom ASV13 eingeschoben. Während sich also zeitgleich die österreichische Nationalmannschaft gegen jene aus Malta abmühte, gingen wir in sonderbarer Aufstellung in das Trainingsspiel. Denn gleich die Hälfte der Feldstammspieler fehlte und wurde – das war der eigentliche Sinn und Zweck des Ganzen auf unserer Seite – von einigen möglichen Kampfkandidaten ersetzt, einige andere Spieler zusätzlich auf neuen Positionen getestet. Somit war unsere linke Seite komplett „neu“, das war aber nicht der einzige Grund warum uns die gegnerischen Youngsters gleich einmal schwindelig spielten und es 0:2 stand, bevor das Echo des Anpfiffes endgültig verhallt war. Erst nach diesen Weckrufen wurden wir halbwegs wach, doch während sich der Gegner einen nach den anderen herunterkombinierte, wurden bei uns hauptsächlich Fehlpässe und Ballverluste geübt. Dennoch konnten wir zumindest weitere Tore verhindern, bevor wir nach und nach nun doch immer wieder nach vorne kamen. Letztendlich der Anschlusstreffer kurz vor der Pause, bezeichnenderweise aus einem Standard. In Hälfte 2 nützten alle guten Vorsätze nichts, denn wenn nun auch die Pässe besser kamen, so funktionierte nun die Raumaufteilung nicht, Gegentreffer 3,4 und 5 resultierten daraus.

 

Jetzt waren es die jungen Wilden, die (verständlicherweise) nachlässiger wurden, aber Grund für die Aufholjagd in den letzten Minuten war natürlich die Einwechslung unseres schrecklichen Dropslutscher, der schon vor etlichen Saisonen als eigentlicher Reservespieler kein einziges Kampfspiel, indem er damals teils aus Not eingesetzt wurde, verlor und damals götzenähnlichen Kultstatus innerhalb der Spice Balls Gemeinde erlangte. Und auch heute reichte ihm ein fünfminütiger Einsatz um das Spiel zu drehen und doch noch ein Unentschieden zu holen. Wobei er gefühlte zwei Mal den Ball berührte – seine charismatische Präsenz erledigte den Rest.

 

Damit war aber der Grausamkeiten nicht genug, erklärte uns Halaluja doch in der Kabine im Ausklang warum man Eier mit Wasser nicht nur kochen, sondern sogar vergrößern kann.

 

An dieser Stelle wieder ein Danke an den ASV13 für die Möglichkeit kurzfristig so ein Kickerl zu organisieren, wir wurden rechtzeitig vor dem Saisonfinale auf den Boden zurückgeholt und sind nun noch motivierter für die letzte Meisterschaftspartie.

Und wo war eigentlich der Jörg?

21. Runde Kampf:

H-Town – Spice Balls 0:3 (0:0)*

Füße und Seele hochlagern.

 

Schirmchendrinks nippen und kalten Gerstensaft schütten.

 

Sonnenbaden und Pool planschen.

 

Freudiges Warten auf das bald beginnende CL Finale.

 

Führung in der Frühjahrsmeisterschaftstabelle.

 

Keinen Meter gelaufen.

 

Keinen Schuß abgegeben.

 

Gegner w.o..

 

Sieg am grünen Tisch.

 

22 solche Partien und wir wären Meister.

 

So knapp.

 

20. Runde Kampf:

Spice Balls – FC Gießhübl 6:2 (3:1)

Was? 6:2? Also eine klare Sache, oder? Mitnichten!

 

Zuerst eine etwas schläfrige Stimmung in der Kabine, offenbar den Temperaturen geschuldet. Nicht dabei heute Boogie, Late-Mate, Zwerkstatt (der in Graz marketingtechnisch mittels Einstein´scher Tafel den Zusammenhang von Promille und Prozente erklärte) und die Nikotinkampfsau. Beim „Aufwärmen“ musste Augenmerk auf die „Abkühlung“ gelegt werden, aber jetzt kamen doch alle in Schwung. Den Gegnern ging es bezüglich der Hitze nicht besser, dort wurde anfangs deutlich träger bewegungstherapiert. Letztendlich war das aber nicht entscheidend, dass es nach 7 Minuten bereits 2:0 für uns stand, Mr. Cheese schlug im Doppelpack zu, – sondern wohl der Überraschungseffekt. Kein Wunder, war doch im Hinspiel gleichzeitig Tiefpunkt, aber auch Ende unserer Krise zu bewundern gewesen. Damals hatten sich ganze 10 Spice Baller der Konfrontation gestellt, die Hälfte davon aus der Reserve, und in höchster Not hatte man sich vergeblich mit Mann und Maus im eigenen Strafraum vergraben.

 

Irgendwie schien das in den Köpfen der Gäste noch präsent gewesen zu sein, denn dort vergaß man anfangs völlig auf die eigene Defensive, allerdings wurden beide Treffer mustergütig herausgespielt. Beim Zweiten reklamierte der Gegner Abseits, ob zu Recht oder Unrecht bleibt wohl ungeklärt, weil es diesbezüglich auch auf unserer Seite völlig unterschiedliche Meinungen gab. Wenn es zu Recht war, wurde das im Laufe des Spieles allerdings zwei Mal überkompensiert, ein regulärer Treffer des rechten flinken Linken und ein alleiniger Zug aufs Tor vom hinter (!) der Mittellinie gestarteten Halaluja wurde vom Schiedsrichtertrio abgepfiffen. Nach diesen 2 Treffern waren es aber überraschenderweise wir, die sich in Schockstarre begaben, offenbar war eine 2:0 Führung für uns schwerer verkraftbarer als der sich spielerisch davon unbeeindruckt zeigende Gegner. So gab es noch in der ersten Viertelstunde den Anschlusstreffer, und die Partie schien zu kippen, so musste Big Sexy doch einmal vehement eingreifen und einen Schuss vom dem allein auf ihn zulaufendem Stürmer unter sich begraben.

 

In der Trinkpause wurde somit auf unsere Standardformation umgestellt, und der Erfolg stellte sich sofort ein – unsere Offensivleute waren nicht mehr in den Griff zu kriegen. Mehrere Chancen ergaben sich vornehmlich aus Kontern, hinten wurde wenig zugelassen, wenn der Gegner auch bis zur Strafraumgrenze gut kombinierte. Jetzt gab es aber wieder deutliche Chancen von uns, da wurden Bälle über das Tor gejagt oder knapp daneben geschossen, bis ein Mauzhammer aus vollen Lauf vom gegnerischen Goalie gerade noch pariert, aber nicht festgehalten werden konnte und der rechte flinke Linke richtig nachsetzte und abstaubte. Somit war zur Pause der 2 Tore Vorsprung wieder hergestellt, aber die Partie noch nicht entschieden, zumindest sagte das das Bauchgefühl.

 

Sehr „interessant“ dann die zweite Hälfte. Der Gegner schien bis auf 4 Verteidiger alle Spieler im zentralen Mittelfeld zu versammeln und spielte dort uns – aber auch sich selber – schwindelig, wir wiederum stellen uns breit auf und hatten so bei Ballbesitz extrem viel Platz. Von beiden Seiten eine Hopp-oder-Drop Taktik, dort wo es aufgeht, der gewinnt das Spiel – so schien die Situation gegeben zu sein. Es ging aber erst einmal auf keiner Seite auf – hohe Spielanteile bei den Gästen, die aber nicht und nicht in den Strafraum kamen (die Abwehr wie gewohnt stabil von Nike und Jungbrunnen organisiert), wir brachten mit wenig Ballbesitz keinen geraden Pass in die Offensive zu Stande, eine 15-minütige Pattstellung auf mittelmäßigen Niveau.

 

Gerade als man glaubte, das Spiel doch in den Griff zu bekommen - ein ungeschicktes Foul im Strafraum und der Anschlusstreffer, und plötzlich brannte es lichterloh. Jetzt war es der Gegner, der zuerst an Big Sexy scheiterte und den Abpraller alleine vorm Tor über die Latte jagte, großer Druck

auf unsere Defensive, Captain und Nabucco zerrissen sich förmlich, dennoch - der Ausgleich lag in der Luft! Und tatsächlich, der gegnerische Stürmer erzwang geschickt durch eine Kopie des Erfolges vorher einen weiteren Elfmeter – das Spiel schien gedreht. Aber Big Sexy ließ sich kein zweites Mal narren und wehrte ab – Halaluja hatte es prophezeit. Keine Ahnung was das Gegenteil von Initialzündung ist, doch wenn es das gibt, dann war das das, was dieser gehaltene Elfer mit dem Gegner nun anstellte – dieser zerbrach nämlich förmlich. Und zwar spätestens nach einem herrlich ins Kreuzeck gezirkelten Freistoß von Halaluja, statt Ausgleich wieder der 2 Tore Vorsprung! Die letzte Viertelstunde erinnerte somit an die erste, zwei weitere Treffer von den in Spiellaune befindlichen Mr. Cheese und Halaluja machten den deutlichen Endstand perfekt.

 

Ausgleich oder gar Niederlage kann so knapp neben dem deutlichen Erfolg liegen und sich das Schicksal auf die linke oder rechte Seite schlagen, the winner takes it all – das mein Kommentar zur heutigen Präsidentschaftswahl. Womit das eine Geburtstagsgeschenk fixiert wurde, auf das andere muss ich wohl noch einen Tag warten.

 

Bier für alle!

19. Runde Kampf:

Neusimmering : Spice Balls - 0:3 (0:2)

Es tummeln sich ja so um die 150 Mannschaften in den diversen DSG – Ligen herum, und bei praktisch all diesen Mannschaften gibt es einen großen Unterschied zum Amateur- oder Profifußball: Da das Mannschaftsgefüge meist aus einem bestimmten Freundeskreis entsteht, passen meist selbst diverse Neuzugänge in diese Gruppe – richtig zusammengewürfelte Haufen gibt es deshalb kaum. Damit haben praktisch alle dieser Vereine eine für sich jeweils eigene Charakteristik, wie auch immer die ausschaut. Verglichen mit dem schärfsten Team in Wien ergeben sich da in einigen Fällen erstaunliche Parallelen, manches Mal gibt es die gleiche Philosophie, wie man so die Teilnahme an einer Hobbyliga sieht, dann ist es die teilweise identische taktische Ausrichtung, und immer wieder trifft man auf Vereine, bei denen die Typen in der gegnerischen Mannschaft menschlich, sozial und in Bezug auf Interessen praktisch gleich sind. Da gibt es dann schon hin und wieder Partien, wo der einzige Unterschied zwischen den 22 Protagonisten am Platz der unterschiedliche Vereinsname (und damit die Dressenfarbe) ist, und so sind sogar teilweise bereits Freundschaften entstanden. Sucht man nun ein Team, dass – absolut wertfrei gesehen - in der DSG das absolute Komplementär zu dem unsrigen darstellt, dann kommt in dieser imaginären Rangliste der heutige Gegner unbedingt unter die Top 3.

 

So unterschiedlich die Teams auch sind, eine Gemeinsamkeit gab es vor Anpfiff – nämlich die Punkteanzahl in der Tabelle. Der Weg dorthin war allerdings bereits mehr als unterschiedlich. Unser Team hatte sich im Vorjahr im Abstiegsstrudel ja sportlich behauptet, der Gegner erkaufte sich als Fixabsteiger letztendlich den Verbleib in der Oberliga von der sich auflösenden ASG, womit die eigentlich nachrückenden Athletes in Action rechts überholt wurden. Im heurigen Herbst wiederum war Neusimmering im stabilen Mittelfeld zu finden, während bei uns alles in Richtung Abstieg zeigte. Im Frühjahr wieder alles ganz anders, und plötzlich waren wir also Tabellennachbarn.

 

Zum Spiel selber kommend, waren vor Anpfiff einmal folgende Auffälligkeiten zu bemerken: Ein mauzblauer Knöchel, ein zu oft nabuccogelber Zuschauer, ein absentes rosarotes Pärchen, das blutrote Knie vom Edeljoker und ein unsichtbarer Boogie Woogie, der kurzfristig vom Gegner verschobene - aber mit uns akkordierte - Spieltermin auf Montag erwies sich nicht als absoluter Glücksfall, oder doch – denn es war für die Zwerkstatt und somit für uns Gelegenheit einander wieder einmal zu sehen. Dieser sah in seiner wochenlanger Sportabstinenz und nach einem Polterabendwochenende die optimale Vorbereitung und postete motiviert: „also wenn i heut ka Tor mach was i a net“.

 

Das Spiel begann, und jetzt sahen wir, dass trotz dieser Terminverschiebung – hier offenbart sich meine Unkenntnis in personeller Hinsicht - augenscheinlich beim Gegner dennoch alle guten Spieler fehlten, denn es öffneten sich speziell im Mittelfeld Räume, wie wir es nur mehr aus früheren Tagen kannten. Taktisch ist der Gegner ja einer der wenigen Mannschaften, die über Jahre hinaus mehr oder weniger dasselbe Spiel aufziehen, damit war deren Ausrichtung vorhersehbar und schon in der Kabine besprochen worden. Kurzfristig wurde im Huddle noch von der Mannschaft selber nachgebessert – und so sah es am Spielfeld auch aus. Es spielte nur eine Mannschaft, die wenigen möglicherweise gefährlichen Konter der Heimmannschaft wurden alleine schon von dem doch plötzlich teilweise stark aufkommenden Wind „verweht“, womit Big Sexy keine einzige Frucht herunter pflücken musste. Wir hingegen versuchten den Ball flach zu halten, und es gab Torchancen en masse, von denen eine einmal sogar erfolgreich umgesetzt wurde. Und zwar ausgerechnet von eben jener Zwerkstatt, der sein Orakel somit verifizierte. Zugeschrieben wurde der Treffer aber vom Schiedsrichter unserem Capt´ain – nicht sein einziger Fehler am heutigen Tag. Denn speziell in der ersten halben Stunde versuchte er alles, um der hilflos wirkenden Heimelf zu helfen, bis sie es sich mit ihm verscherzte. Während wir nämlich ob der deutlichen Überlegenheit eine Fehlentscheidung nach der anderen herunterschluckten, glaubten die Gegner noch eins draufsetzen zu müssen und forderten ihn auf, unsere Fanmassen aus der Championsleaguesperrzone – der Schiedsrichter hatte die fünf (danke für den heutigen Support von unseren (Ex)-SpiceBallern!) erst 10 Minuten zuvor genau dorthin geschickt.

 

Na gut, man kann sich auf sowas konzentrieren, wir halt eher auf das Spiel. Dort standen weitere 10 Zuschauer am Feld– den gegnerischen Golie muss man unbedingt davon ausnehmen – und dort zog der flinke Linke zuerst den eben jenen Richtung Eckfahne, blieb stehen und hob den Ball von dort ins Gehäuse. Damit sorgte man endlich auch ergebnismäßig für klare Verhältnisse. Bis zum Pausenpfiff ereignete sich aber noch einiges – allerdings habe ich zuerst aufgehört, die Torchancen zu zählen, in weiterer Folge nicht einmal mehr die 100%-igen (ich bin ja kein Parlamentsstenograph). Mit 100%-igen meine ich verschossene Elfer, Stangen- und Lattenschüsse, 3 Meter vorm leeren Tor stehend den Ball in den Himmel jagen usw-usf.  In dieser Zeit wagte der etwas glücklos agierende Schiri sich ob der lächerlichen Zuschauerverbannungsszene zu „rächen“, und pfiff nicht nur mehr gegen uns – was von einigen Gegenspielern anscheinend als Majestätsbeleidigung aufgenommen wurde. Was da im Laufe des Spieles so von sich gegeben wurde hätte für 4-5 Platzverweise gereicht, womit sämtliche Fehlentscheidungen, die es vielleicht gegeben hat sofort mehr als relativiert sind – bei uns gab es da keine Kompensation.

 

Dass es zu Pause „nur“ 2:0 stand, war ein kleines Wunder, allerdings eröffnete das dem Gegner die Chance, mit einem eventuellen Anschlusstreffer plötzlich aus heiterem Himmel wieder im Spiel zu sein. Und tatsächlich, zurück kamen zwar identisch ausschauende Spieler, aber plötzlich sah man, dass die guten Spieler dort doch nicht fehlten. 20 Minuten lang war plötzlich der Gegner Herr der Lage – zwar reichte es nur zu 2-3 Chancen, aber die Feldüberlegenheit war da. Plötzlich spritziger, plötzlich motiviert, plötzlich organisiert konnten sie uns auch spielerisch wirklich überraschen – ein solches Comeback war dem Gegner nicht zugetraut worden. Nicht dass wir jetzt mit dem Rücken zur Wand standen, aber es brauchte etwas, bis wir auf den „Kontermodus“ umschalteten. Das gelang nach 20 Minuten, und prompt folgte das entscheidende 3:0 – wieder einmal von Halaluja, der damit seiner heutigen Leistung  das Schlagoberskapperl aufsetzte. Ab sofort änderte sich das Bild wieder schlagartig – der Treffer brach endgültig den Glauben der Gegner.

 

Was jetzt an Torchancen verjuxt wurde, grenzt schon fast ans Unglaubliche – allerdings war es nicht nur Pech und Unvermögen, sondern auch ein in Hochform agierender Goalie, der unsere Ambitionen, heuer doch noch mit einer positiven Tordifferenz abzuschließen, zumindest nicht schon in diesem Spiel wahr werden ließ. Da klatschte ein Schuss vom „Late Mate“, seines Zeichens die personifizierte Antithese zur ejaculatio praecox (eine Funktionsstörung, bei der man immer zu früh kommt) an die Latte – auch ihm wäre heute ein Treffer mehr als nur zu gönnen gewesen – die Spiel- und Kampflaune war bis in die Haarspitzen zu sehen – praktisch zwillingsgleich zu seinem peruanischen Sechserpartner. Mehr als nur abgeklärt, sondern auch ballsicher und im Aufbau exzellent auch heute wieder die Defensive, nicht ein einziger Fehler in 90 Minuten – nicht umsonst mutierte im Frühjahr das Scheunentor der DSG zur bisher gegentorärmsten Abwehr in der Oberliga. Bleibt noch der unermüdliche Rackerer alias Mr. Cheese zu erwähnen, der unangenehme Stachel im Fleisch – im Abschluss heute glücklos. Einmal mehr auch eine Verneigung vor unserer Ersatzbank – auch heute nahtlos einsetzbar, womit niemand mehr bei Schmerzen durchspielen muss.

 

Leider aber auch 2 Verletzte mehr, für alle die es nicht mitbekommen haben: die letzten 13 Minuten spielten wir nur noch zu zehnt – das war aber nur durch abzählen zu erkennen, es sah eher umgekehrt aus.

 

Mit der Mannschaftsrückziehung von Lottatori sind wir in der Theorie einer der „Verlierer“, da uns 4 Punkte und 3 Plustore abgezogen werden, dennoch ist es mit heute auch rechnerisch offiziell: Wir haben den Verbleib in der Oberliga bereits 3 Runden vor Schluss geschafft. Und zwar sportlich.

18. Runde Kampf:

Torpedo 03 - Spice Balls - 0:0 (0:0)

 

Na servas, torloses Unentschieden klingt ja mächtig fad – und das war es dann wohl auch. Zur Ausgangsposition: Beide Mannschaften waren zwar nicht top – aber dennoch ganz gut besetzt, beide waren nicht mehr direkt im Abstiegskampfstrudel, jedoch der ein oder andere Punkt würde beiden helfen. Der Gegner wollte also einfach nicht verlieren, wir mussten nicht mehr gewinnen. Alles in allem ergab das auf beiden Seiten eine idente Taktik – hinten Beton anrühren, sich ja nicht rauslocken lassen und warten, bis der Gegner aufmacht um mit Kontern erfolgreich zu sein. Wäre ja erfolgversprechend, aber wie gesagt, nachdem BEIDE das wollten und sich BEIDE NICHT herauslocken ließen, war das Spiel davon geprägt, dass man halt 90 Minuten erfolglos darauf wartete.

 

Damit wäre der Spielbericht eigentlich auch schon fertig, aber ein wenig mehr gibt’s schon zu berichten. Zum Beispiel, was uns endgültig dazu bewegte, diese für den FC Hollywood eher ungewöhnliche Variante einzuschlagen: Hauptsächlich, weil wir heute mit zu vielen ungewissen Faktoren konfrontiert waren.

 

Dem Captain zwickte die Backe (das Gesicht ist aber unverletzt) und man wusste nicht, wie lange er durchhalten würde können, der Edeljoker musste beim Aufwärmen w.o. geben, veränderte Abwehr, veränderte Sechser und in der Offensive ein Surfer mehr als gewohnt. Nachdem Messi dankenswerter nicht auf einen mindestens Fünfundvierzigminuteneinsatz bestand sondern im Dienste der Mannschaft als Notfallersatz bei eventueller Verletzung eines Protagonisten am Feld das Bankerl wärmte (und prompt sollte so ein Notfall eintreten), waren die Optionen insofern nur mehr überschaubar, indem man nur innerhalb der Feldspieler Positionen getauscht hätte. Eines scheint dabei sicher: Wenn wir die eine angedachte Option bzw. Umstellung durchgeführt hätten, wäre schlagartig ein anderes Bild am Platz zu sehen gewesen und mit Sicherheit ein Tor gefallen – man kann aber leider nicht sagen, auf welcher Seite.

 

Aber irgendwie hatten wir heute auf Hopp oder Dropp keine Lust, und das Geduldspiel wurde mit Fortdauer des Spieles auch ein wenig zur Challange – also gar soooo fad war es dann gar nicht. Zu Spielanalyse an sich: Punkto Passgenauigkeit geht der Punkt an die Gegner – wir konnten dafür das Mittelfeld etwas schneller überbrücken. Chancen – wenn man das überhaupt so nennen kann, weil beide Goalies praktisch kaum eingreifen mussten – gab es für uns vielleicht ein oder zwei mehr, das Gefühl von Gefährlichkeit strahlte insbesonders in der ersten Hälfte aber eher der Gegner aus. Ein bissal mehr Spielanteile deshalb in Hälfte eins für die Heimmannschaft, ein bissal mehr in Hälfte zwei für uns – gut, länger kann ich nicht mehr drum herumreden – ein gerechtes Endergebnis.

 

Im Endeffekt nutzte es beiden Teams – was wir erst 2 Tage später bemerken sollten, denn dank des Pünktchens rutschten wir in der Tabelle einen Platz nach vorne!

 

Dennoch - so eine Taktik gab es in den letzten 15 Jahren Spice Balls noch nie. Und wir wären nicht das schärfste Team in Wien, wenn wir erst wieder in 15 Jahre den Haferschleim statt dem Chili auspacken. Und die übriggebliebene Portion von heute wird diese Saison noch irgendwo draufgepackt – versprochen!

17. Runde Kampf:

Spice Balls – Union Josefstadt 6:1 (3:0)

Bereits fünf Mal kreuzten wir mit den Gästen schon die Schienbeindeckeln, und langweilig waren diese Partien nie. Fünf Mal sahen die meist nicht vorhandenen Zuseher im Schnitt fast 6 Tore pro Partie, und fünf Mal gingen die Gegner als klarer Sieger vom Platz. In Erinnerung noch unsere letzte Begegnung im Herbst: eine ungelöste Torhüterfrage, eine scheunentoroffene Abwehr, ein passables aber spielerisch unglücklich agierendes Mittelfeld und fehlende Alternativen im Sturm, hervorgerufen durch Ausfälle aus diversesten Gründen – Resultat somit genau ein einziges Pünktchen in den letzten 6 Partien. Dieser Zustandsbericht traf heute praktisch in allen Belangen auf den Gegners zu, und – womit wir uns bei unserer Vergangenheitsbetrachtung rasend schnell an die heutige Begegnung anschleichen – die Entwicklung der beiden Mannschaften gingen seit diesem Zusammentreffen diametral auseinander.

 

Dennoch gab es Unterschiede – doch dazu vielleicht später.

 

Also waren wir trotz der vorwöchentlichen Niederlage – ob wir wollten oder nicht – quasi in der Favoritenrolle, und die Zusagen sprengten das Wechselkontingent gehörig. Ich sag´s nochmal, weil´s so unglaublich klingt: Die Zusagen sprengten das Wechselkontingent gehörig.

 

So musste / konnte der Trainer sogar einige Leute in das vorherige Reservematch schicken – nicht weniger als  (sieben!) Wechselspieler hätten sonst teilweise vergeblich auf einen Kampfeinsatz gehofft. Sie hatten in der Reservepartie so ihren Spaß und unkten nach vollbrachten Reservesieg vor der Kampfpartie gegenüber ihren Kollegen, dass sie heute zumindest einen Sieg mit 5 Toren Unterschied in der Tasche hätten.

 

Vollmotiviert startete somit der „Rest“ ins Match, und bereits nach wenigen Minuten war klar, wer heute das sagen bzw. das spielen hatte. Von Beginn an war eine deutliche Überlegenheit erkennbar. Zwar war das gegnerische Mittelfeld personell zahlenmäßig stärker besetzt, der Output der sich dort tummelden Gegner wurden aber trotz zwei Mann weniger auf dieser Position von unserer Seite zumindest egalisiert – mehr noch, effektive Impulse kamen hier sogar mehr von uns. Damit waren wir im restlichen Feld überall in der Überzahl und hatten so viel Zeit wie schon lange nicht, um teilweise mit mauzgenaue Diagonalpässen unsere Stürmer zu versorgen. Die waren sich in der Anfangsphase sich selber ein größerer Gegner als die Defensive der Gäste, da wurden sich selber mit dem Standfuß Bälle falsch vorgelegt, Torhüter (und Tor) zu hoch überhoben, alleine vor dem Goalie Bälle verstolpert oder aus vollem Lauf volley der Ball schlecht getroffen.

 

In dieser Zeit kamen die Gäste nur einmal gefährlich vor das Tor, doch bevor Big Sexy seine Pranken einsetzen musste, hatte die Innenverteidigung die Situation geklärt.

 

Die Führung kam dann mehr als gerechtfertigt, und auch wenn der Innenverteidiger der Gäste die Maßflanke selber ins Tor bugsierte, kann er sich damit trösten, dass dazu genötigt wurde – wenn er es nicht getan hätte – Mr. Cheese hätte die Sache finalisiert.

 

Weiterhin gab es Chancen, und endlich wurde dann auch ein Elferfoul gegeben.  Womit Halaluja beweisen konnte, dass wir auch in der Kategorie „unbegründete Selbstüberschätzung“ mit dem Gegner auf Augenhöhe agierten, denn die geschlapfte Ausführung des Strafstoßes hoch über das Tor war gelinde gesagt eine Verhöhnung – und zwar letztendlich die seiner selbst bzw. unserer Mannschaft. Warum sich die Gäste aber spätestens nach Tor 2 und drei (Halaluja und Mr. Cheese machten alles wieder gut) darüber beklagten, dass sie als bessere Mannschaft hinten liegen würde, wird wohl nur durch die Union Josefstadt Brille gesehen erklärbar sein, ein deutlich höherer Rückstand wäre sogar eher gerechtfertigt gewesen – womit wir beim ersten der oben angesprochenen Unterschieden wären -  wir wussten damals, dass wir einfach schlecht waren.

 

Lautstark beklagten sie sich ebenfalls, dass wir nur mit nach vorne geschlagenen Bällen erfolgreich wären, was erstens den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung deutlich macht, zweitens den Gästen die Gelegenheit gab, den entsprechenden Wind in Hälfte 2 nun für sich zu nutzen. Das probierten sie auch gleich einmal aus, aber gerade die mit dem Wind produzierten weiten Pässe sind sowohl bei Ausführung als auch Annahme nicht so einfach sind wie es aussieht, nun ja, Realität schlägt Subjektivität.

 

Der Unterschied zwischen Wollen und Können bzw. Form und Unform zeigte sich dann auch in unseren Gegenstößen. Teilweise lief der Ball über mehrere Stationen, lediglich beim Abschluss kam der fehlenden Konzentration teilweise das Ballglück hinzu – zumindest bei Tor 4. Spätestens ab Tor 5 gab es nun für uns die Möglichkeit des Testens: Also wurde die Abwehr zu 75% ausgewechselt, und auch die Offensive zu 2/3, teilweise durch Auswechslungen, andererseits durch Umstellungen. Es gab sogar ein Kampfdebüt – und eine neue Herausforderung. Immerhin hatte die neue Abwehr noch nicht einmal annähernd in solcher Aufstellung agiert – und die eingespielte in die Offensive geschickt wurde.

 

Prinzipiell hätte sich jetzt unsere neue Innenverteidigung übrigens auf mehreren Sprachen miteinander unterhalten können, beide bevorzugen aber seit ihrer Geburt Deutsch und können das somit weit besser, als manche Kapitäne ihren Umgang mit rassistischen Äußerungen unter Kontrolle haben.

 

Sowohl Abwehr als auch Sturm mussten sich aber erst finden, in dieser Phase kam der Gegner erstmals auf – beeindruckend, dass sie selbst bei diesem Rückstand offensichtlich nicht aufgaben, was dort für den weiteren Abstiegskampf wohl als Plus verbucht werden kann.

 

Somit kam es auch zum Gegentreffer. Nach und nach ordnete sich das Spiel aber wieder – wobei der Captain seine Stimmbänder ziemlich strapazieren musste – und in Folge resultierten diese Bemühungen im 6. Treffer.

 

13 Punkte wollte man in der Frühjahrsrunde holen, diese waren bereits nach genau der Hälfte der Halbsaison – nämlich zur Halbzeit des heutigen Spieles – in trockenen Tüchern. Womit wir in einer halben Halbsaison genau so viel auf dem Konto haben wie in den letzten 2 ganzen Halbsaisonen (für die Mathematiker unter uns: in einem Viertel der Zeit).

 

Das sollte wohl für den Klassenerhalt reichen, womit wir uns bereits ab heute gezielt auf die Saisonabschlußfeier in 1,5 Monaten vorbereiten können – und der eine oder andere Punkt wird vielleicht dann noch dazu gekommen sein.

 

16. Runde Kampf:

Manner Titans - Spice Balls - 3:0 (1:0)

Heute war beim FC Hollywood wieder einmal Gegenteiltag – also alles anders als sonst - angesagt. Wobei: angesagt wäre ja ok, er kam wieder einmal unangekündigt. Allerdings kam man bereits mit weniger breiter Brust als ob der letzten Ergebnisse angemessen nach Leopoldau, denn die Vergangenheit hatte gezeigt, dass uns weder Gegner noch Platz liegt. Die taktische Ausrichtung der Heimmannschaft als auch Rezepte dagegen waren uns zwar bekannt, die Umsetzung stand aber im 2. Kapitel des Taktiklehrbuches, und das ist wie bei Betriebsanleitungen (richtige Männer lesen so was nicht).

 

Optisch fiel gleich einmal auf: Die Tagesform der Mannschaft (mit sehr wenigen Ausnahmen) war im Vergleich zu den vorigen Partien geradezu fürchterlich – dennoch ergab sich auf dem Feld so etwas wie eine Pattstellung, allerdings deuteten die Gegner bei den vereinzelten Kontern bereits Gefährlichkeit an. War die erste Viertelstunde – bei viel Krampf auf beiden Seiten, mit Wohlwollen noch als ausgeglichen zu beschreiben, kamen nun die Gäste auf. Plötzlich in jeder Formation überlegen, wurde es öfters einmal gefährlich, sehr knappe Abseitsstellungen (oder zumindest die Pfiffe darüber) stärkten nicht unbedingt unser Selbstvertrauen. Mit Ausnahme unseres Grizzly´s im Tor, der pflückte seelenruhig schon mal einen Kopfball runter oder fischte einen weiteren aus der Ecke.

 

Das Gegentor war somit in dieser Phase gerechtfertigt und dem Spielverlauf entsprechend.

 

Ein wenig rappelte sich jetzt unsere Elf auf, unterstützt durch die sehr defensiv angelegte Gangart in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit, und mit einem Mal ergaben sich nun auch auf unserer Seite einige Gelegenheiten. Ein Kopfball konnte noch von einem Spieler auf der Linie geblockt werden, die größte Chance ergab sich aber aus einem weiten Freistoß, den Nike zwar annehmen konnte, vom Schienbein sprang der Ball aber neben die Stange, und zwar auf deren falschen Seite.

 

Sowohl die Führung, aber auch ein eventueller Ausgleich waren/wären zur Pause gerechtfertigt gewesen.

 

Nach der Pause dann ein ähnliches Bild wie Mitte der ersten Halbzeit –Stichwort Neutralisation, sofern es diesen Terminus überhaupt gibt. Allerdings wurden die Pinkfarbenen spielerisch immer stärker, wir dagegen ließen in gleichen Maße nach. Die Feldüberlegenheit sollte sich noch nicht sofort in einem Chancenplus ausmachen, wir jedoch waren wir weit weg vom Ausgleich. Haderten die Gäste vor der Pause mit den Schiedsrichterentscheidungen, waren nun wir die Betroffenen, und auch das Glück wollte uns nicht wirklich helfen. Ein ungerechtfertigter Freistoß, der genau dreimal in die Mauer gedroschen wurde, kam immer wieder zum Gegner zurück, welcher nun wiederum nach einer herrlichen Flanke das 2:0 erzielte. Wenn das wirklich sogewollt war (und danach sah es zumindest aus), dann bleibt nur hochachtungsvolle Anerkennung.

 

Obwohl zumindest ein Punktegewinn aussichtslos schien, löste man nun die Viererkette auf  und probierte alles, was an dem Tag möglich war. Da gelang zwar die eine oder andere Aktion, von einem druckvollen Spiel waren wir aber meilenweit entfernt. Zweimal rettete der gegnerische Goalie mit Glanztaten – zumindest der Anschlusstreffer wäre auf Grund der Bemühungen gerechtfertigt gewesen. Natürlich präsentierte man sich nun hinten offen, leider ließ man sich auch wegen der Abseitsentscheidungen verunsichern, und der Gegner spielte einen Konter nach dem anderen, größtenteis unbehelligt. So kam was kommen musste – ein Kontertor, ab sofort war spielerisch überhaupt nur mehr eine Mannschaft am Platz.

 

Somit war nur mehr der Schlusspfiff abzuwarten.

 

Was war es nun? Ein Dämpfer zur richtigen Zeit? Ein Rückfall in alte Muster? Ein Resultat der erschreckend geringen Trainingsbeteiligung in den letzten 2 Wochen? Eine schlechte Tagesform? Oder eine gute des Gegners? Eine kurze Unterbrechung des neuen Erfolgslaufes zur Bestätigung der Regel? Unterschätzung des Gegners? Müdigkeit? Aufkommender Vollmond? Die bevorstehende Präsidentschaftswahl? Heimtückisch verabreichte Drogen in den Trinkflaschen? Das Ende der Welt?

Die Antwort findet ihr bereits nächste Woche um 15:00 Uhr in der 1980er Arena!

15. Runde Kampf:

Spice Balls - Sektion Westside 1:1 (0:1)

Kein Boogie Woogie, keine Nikotinkampfsau, kein süßes Pärchen (weder der eine noch der andere), kein Headbanger, keine Zwerkstatt, kein Jungtalent, kein Nachwuchskabarettist, kein Serock sowieso schon gar nicht – da schienen dem Trainer die Leute auszugehen, wo doch einige davon ziemlich heftig am Erfolgslauf der letzten Spiele beteiligt waren. Und dass man auf zwei Teilnehmer des Citymarathons warten musste, machte die Sache insofern nicht besser, weil man 2 Minuten vor Spielbeginn überhaupt erst 10 Leute auf das Kunstgrün brachte, wo nicht weniger als der ungeschlagene Tabellenführer auf sein nächstes Opfer wartete.

 

So startete man keineswegs in Vollbesetzung, auch auf die Bank sollte sich erst zur Halbzeit eine sich schon recht müde gelaufene Alternative einfinden. Und dennoch hätte es bereits in den ersten 5 Minuten 1:0 für uns stehen müssen, doch Mr. Cheese war dem Druck der vielen Zuschauer dieses Mal nicht gewachsen und ließ die 100%-ige aus.

 

Da ja auch heute ein Bonuspunktespiel an stand und man im Sektion Westside´schen Spielbericht nicht – wie viele andere Mannschaften – als tiefstehende bunkernde, nur auf Konterchancen durch nach vorne gedroschene Bälle wartende Truppe aufscheinen wollte, ging man von Beginn an offensiv zu Werke. Wollte man zumindest, spielerisch lief es bei beiden Mannschaften wohl nicht ganz nach Wunsch, wer immer auch damit anfing  - nach vorne auf die schnellen Spitzen gedroschene Bälle – irgendwie konnte man das schon auch heute wieder sehen, und zwar auf beiden Seiten.

 

Wie dem auch sei, der Erfolg einer solchen Taktik scheint den Gästen eben Recht zu geben, wer ungeschlagen durch die Meisterschaft rauscht, braucht von einem Achtplatzierten wohl keine fußballerische Ästhetik-Nachhilfe. 

 

Wer sich allerdings die erste Hälfte als unbedarfter Zuschauer zu Gemüte geführt hätte, hätte wahrscheinlich kaum erraten, welche der beiden Mannschaften nun um den Meistertitel und welche um den Abstieg kämpft. Spielerisch und kämpferisch ausgeglichen, Chancenplus auf unserer Seite, eher möglich, dass er bei einer Wette sogar verloren hätte, wiewohl die Gäste dann in Führung gingen. Dem Tor voraus ging ein sensationeller Pass in die Tiefe auf den völlig alleinstehenden Stürmer – eigentlich eine Traumaktion, wenn es nicht unser eigener Spieler gewesen wäre, der die  Topchance der Gegner so wundervoll einleitete. Der Ausgleich – nur eine knappe Minute später – wurde wegen Abseits nicht gegeben, wenn es auch nicht wirklich von uns auszumachen war – höchstwahrscheinlich zu Recht.

 

In der Pause konzentrierte man sich hauptsächlich darauf, welchen der beiden bereits am Zahnfleisch kriechenden Akteure man für den Marathonmann austauschen würde – an Spieltaktik oder Aufstellung wurde nur wenig geändert. Erwartet wurde allerdings eine deutlich stärkere Gästeelf in der 2. Halbzeit – das Gegenteil war der Fall.

 

Verwunderlich, wie empfindlich die sonst abgebrüht wirkenden Sektionisten (schönes Wort!) auf die (Fehl-)pfiffe des Schiri´s reagierten, und teilweise schienen sie uns für dessen Entscheidungen verantwortlich zu machen, die nicht nachvollziehbaren Entscheidungen betrafen aber beide Teams gleichermaßen – wir hätten auch z.B. bei einem glasklaren Elfmeterfoul über die stumm gebliebene Pfeife hadern können.

 

In der zweite Hälfte hatte man nun den Eindruck, als wollte der Gegner den knappen Vorsprung über die Zeit bringen, und lange schien das auch auf zu gehen. Leider lief bei uns spielerisch zwar auch nicht alles rund – die Ausfälle und fehlenden Alternativen machten sich bemerkbar – dennoch war aber das Spiel mehr in unserer Hand. Etwas Pech, Unvermögen und das letzte Quäntchen Konzentration verhinderten lange Zeit den Ausgleich, allein bei Standards pfiff der Ball drei Mal knapp neben der Stange vorbei.

 

Irgendwann einmal musste aber dann das Unvermeidliche kommen, und Halaluja gelang ein Kunstschuss aus spitzen Winkel. Die Reklamationen der Gegner können als legitimer Versuch (wir hätten es genauso gemacht), den Treffer doch zu annullieren, angesehen werden, letztendlich war der Ball aber schon zu deutlich hinter der Linie und am hinteren Lattenkreuz, um wirklich darüber eine Diskussion aufkommen zu lassen.

 

Sofort begann die Phase der Gäste, in der sie gefährlicher in die Nähe unseres Tores kamen, aber außer 1-2 Halbchancen kam Gott sei Dank nichts zählbares heraus. Ab dann hatte man zu keiner Zeit mehr das Gefühl, wir könnten die Partie verlieren, allerdings lag ein eventueller Siegtreffer unsererseits auch nicht wirklich brennend in der Luft, was weniger an den vielen herausgespielten Kombinationen lag, sondern vielmehr was wir (und die gegnerische Defensive) daraus machten. Wenn es einen Zeitpunkt für einen weiteren Treffer gegeben hätte, war dieser in der Realität irgendwann nach dem Schlusspfiff angesiedelt.

 

Alles in allem wurden gefühlsmäßig eher zwei verlorenen Punkten nachgetrauert – allerdings gingen wir doch mit einem weiteren Bonuspunkt (jetzt schon der insgesamt siebente) vom Platz. Und über den wurde sich in gleichem Maße gefreut – hallo, das war heute der Tabellenführer!

 

Unser Fazit nach den Top 3 Spielen: Der Tabellenführer steht zu Recht dort, wo er jetzt ist, und auch die anderen beiden Plätze werden den jeweiligen Leistungen gerecht. Wir machten in allen drei Spielen gute Figur, aber  das war zu guter Letzt auch der Tatsache geschuldet, dass wir komplett druckfrei – und im momentanen Formhoch – auflaufen konnten. Verglichen mit unserer Herbstsaison standen in den letzten Spielen maximal zwei unserer Herbstzugänge am Platz, personell also nicht der große Schnitt – immerhin gab es auch einen Abgang. Mit einem neuen, absolute Sicherheit ausstrahlenden 1-er Goalie und einer Radikalkur in den Formationen sind aber gleich mehrere Glücksgriffe gelungen, sowohl Abwehr, als auch Mittelfeld und Offensive erstrahlen in neuem Glanz und Spiellaune.

 

In den kommenden Spielen gilt es jetzt zu beweisen, dass wir uns auch gegen – möglicherweise defensivere Konzepte – durchsetzen können, um ehrlich zu sein, etwas verstohlen richten wir den Blick jetzt doch auch auf die Frühjahrstabelle (intern wird sogar die Tabelle ab der 10. Runde herangezogen), werden uns aber weiterhin keinerlei Druck machen. Unser Saisonziel bleibt nach wie vor ein erfolgreiches Abschneiden im Abstiegskampf, vielleicht können wir uns diesem aber früher als erhofft entledigen.

14. Runde Kampf:

Vienna Inter. - Spice Balls 2:4 (1:3)

Drittes Spiel in der Rückrunde, und bereits das zweite, bei dem wir auf einen der Top 3 Vereine trafen. Da wir uns zu Beginn der Rückrunde gegen die ersten 4 Tabellenplatzierten wenig Chancen ausrechneten, gingen wir auch heute relativ relaxt in das Spiel, denn verlieren konnten wir ja nichts, allerhöchstens - die Spice Balls  intern sogenannten „Bonuspunkte“ - machen. Noch gechillter war man, weil man in der Vorrunde bereits 3 solcher Punkte eingefahren hatte, und somit schon vor dem Plansoll lag.


Zu aller Freude trafen überraschend einige Ex-Spice Baller am Platz ein, unser ehemaliger Goalie, die Stürmerstange und der Geldfußballer samt Arnautovic-Double-Bruder gaben uns die Ehre, um sich in den folgenden 90 Minuten als Supporter ihrer Ex-Elf sowie der lokalen Kantine gleichermaßen zu betätigten.


Damit übertrafen sie anzahlmäßig nur knapp unsere Ersatzspieler – heute 3 an der Zahl und letztendlich auch maßgeblich am Erfolg beteiligt.


Die Versuchung ist groß, von einem trägen Beginn, wo unser Swag auf den Gegner überschwappte – der noch dazu müde von einer heißen Cuppartie gegen die WU Studierenden ersatzgeschwächt das mäßige Tempo aufnahm – zu berichten, aber in Hinblick auf den Gegner nimmt mir das eh keiner ab. Denn die heutige Gastmannschaft kennt nur ein Gas – Vollgas. Und zwar englisches Vollgas, dass sich vom resteuropäischen einerseits dadurch unterscheidet, dass es meistens auf der anderen Straßenseite gegeben wird, andererseits auch anders heißt (full speed), womit wir den heutigen Englischsprachkurs einleiten, um auch andere Wörter als das heute oft gehörte und meist in unsere Richtung gebrüllte fak (find ich nicht im Lexikon, muss sowas wie „Hey Gegenspieler“ heißen) kennen zu lernen.


Ungewöhnlich aber heute deren unsichere Abwehr. Wo sonst ein schier unüberwindbares Bollwerk steht, bröckelte der englische Riegel (defense bar) schon zu Beginn. Es liegt im Auge des subjektiven Betrachters, ob diese Tatsache Ursache oder Wirkung für unsere Torchancen gleich zu Beginn waren – unwidersprochen aber wohl die Erkenntnis, dass der Spiel (und Torverlauf) nicht gerade ungünstig für uns war. Stand es doch schon 0:3 (0:3) -aus Sicht des Gegners, bevor dieser, da aber gleich 2-3 mal, gefährlich vor unser Tor kam. Und deswegen auch kein Jammern, als Sekunden vor dem Halbzeitpfiff (half-time whistle) der erste Gegentreffer hingenommen werden musste. Zu der Zeit war der gegnerische Kapitän bereits aus dem Spiel, wir wünschen ihm auf diesem Weg baldige Besserung für sein unglücklich umgeknicktes Sprunggelenk.


Der Pausenstand (break stay) war natürlich überraschend, und Eurem werten Schreiberling drängten sich 2 Fragen auf:

 

  • Warum macht Wasser bei 90 Grad eigentlich keinen rechten Winkel? (Hat zwar nichts mit dem Spiel zu tun, war aber so)
  • Warum liegen wir 3:1 gegen den Tabellenzweiten vorne, wo es im Herbst bei Spielen eigentlich nur 2 Möglichkeiten für uns gab: Entweder wir haben verloren oder der Gegner hat gewonnen (shit happens).

 

Letztendlich war der Gegentreffer aber kein Dämpfer, sondern eher Motivation. Die 2. Hälfte war nun insgesamt chancenärmer, wenn es auch den nunmehr 3. Stangentreffer gab, wir trafen dabei doppelt so oft Aluminium als der Gegner. Die vorstehende Textaufgabe wird hier nicht aufgelöst, da mir bekannt ist, dass in der Leserschaft keine NMS (school for loser) Absolventen sind – wie auch, man muss diese meine Texte erste einmal sinnerfasst lesen und verstehen können – da brauchts minimum AHS Matura.
Wir präsentierten uns dann die letzte halbe Stunde als Kollektiv, auf dem Feld sowohl in Form eines sehr soliden Teams, als auch in der Abholung diverser gelber Karten. Diese wurden hauptsächlich dafür vergeben, wenn berechtigter Unmut in deutscher (krauts) Sprache (von Spielern mit fehlendem Migrationshintergrund) vorgebracht wurde, in Englisch waren solche erlaubt – da sind wir wohl in die Lingualitätsfalle getappt.


Jetzt kamen nach und nach auch unsere Ersatzspieler zum Einsatz, die bereits auf ihren Einsatz quasi in der Warteschlange (waiting snake) nervös zappelten, um die ausgepumpten Offensivspieler oder genauer gesagt deren Positionen neues Leben ein zu hauchen. Für die humoristische Einlage des Tages sorgte dann ein Elfmeterpfiff (out oft he blue), meine selbst auferlegte Schweigepflicht bezüglich Schiedsrichterleistungen verbietet mir hier leider jeden berechtigten negativen Kommentar.
Doch selbst jede erdenkliche Hilfe für die Heimmannschaft blieb angesichts eines weiteren Treffers und der damit verbundenen Wiederherstellung des 2-Tore-Abstandes wirkungslos. Nach dem Schlußpfiff kam die eigentliche Herausforderung – der örtliche Computer massierte unser aller Nerven, bzw. vielmehr war es die Maus, ein baugleiches Modell erwarb mein Großvater vor dem Krieg schon auf einem Vintage-Flohmarkt.


Nach unserem 3-Punkte Jubel stellte sich nur mehr die Frage nach der Örtlichkeit der Siegesfeier (go we what eatening and drinkening, or?) – die Kantine, nona – doch diese fiel angesichts der Uhrzeit und des Wochentages dann doch eher verhalten aus.


Positiv für uns nicht nur das Ergebnis, sondern dass dieses jedenfalls auch gerechtfertigt war. Somit wurden weitere 3 Bonuspunkte eingefahren, nächste Woche gegen den Tabellenführer wird es wohl deutlich schwerer, weil nicht weniger als 8 Spice Baller vorziehen, den Wien Marathon zu laufen.


Na irgendwer wird da schon seinen Spass (Westside fun) haben.

Testspiel Kampf

ASV13/U18 - Spice Balls 3:6 (1:3)

Drei Wochen Spielpause in der Meisterschaft ist doch gar viel, und so wollten wir – um in Spiellaune zu bleiben – zwischendurch ein Testspiel einschieben, auch um Spieler auf unterschiedlichen Positionen auszuprobieren und nicht zuletzt um unseren derzeitigen Flow aufrecht zu erhalten. Da kam die U18 des Stadtligavereines ASV13 nicht nur gerade recht, sondern eignete sich zu 100% für unser Vorhaben. Zwar waren die beiden Mannschaften am Feld zwar einander kein wirklicher Gradmesser, weil in den jeweiligen Ligen wohl komplett andere Gegner warten, aber nachdem wir in letzter Zeit Gott sei Dank sowieso Glück mit unseren Testspielgegnern hatten, trafen wir auf eine weitere sympathische Truppe und mussten nicht Angst um unsere Knochen haben.

 

Zu allererst sei mit dem Gerücht aufgeräumt, dass die Anzahl der verfügbaren Spice Balls Spieler am Spieltag etwas mit dem Termin zu hat – denn im letzten Jahr war gerade der Dienstag um 20:00 Uhr zwar unser Standard-Matchtermin, allerdings mussten wir immer wieder die notwendige Elf zusammenkratzen und dabei etliche Reservespieler bemühen. Nichts davon war gestern zu merken – 15 top-fitte Kampfspieler standen Ball bei Fuß! Womit eindeutig belegt ist, dass es wohl nur am günstig gelegenen Spielort gelegen (und ein drittes Mal „gelegen“ für die Wortwiederholungsausbesserer) haben kann. Im tiefsten 13. Bezirk also, nahe am 23. Hieb, scheint  doch für die meisten – oder gar alle(?) - der geeignete Ort für unsere Matches zu sein, womit Jörg ab sofort bezüglich unserer Spielstätten auf immer schweigen möge.

 

Nachdem die Trainer also mehr als nur aus dem Vollen schöpfen konnten, wurde schon mit Spielbeginn gleich einmal mit Überraschungen begonnen – so fand sich der Anti-Harnik im Abwehrzentrum wieder, während Boogie-Woogie die einsame Speerspitze gab.

Als weiteres Highlight entpuppte sich im Übrigen die Tatsache, dass sich ein Spar ganz in der Nähe des  Platzes befand, dieser noch offen war und raue Mengen an gekühlten Bier zum Verkauf anbot. Diese drei Fakten veranlassten die Trainer, doch gleich einmal dem Angebot nachzugeben und für die zu erwartende Flüssigkeitszufuhr nach dem Spiel zu denken.

 

Beim Aufwärmen war nur am Alter, nicht aber an der Trainingskleidung auszumachen, wer jetzt für welches Team einlaufen würde, und dem uninformierten Zuschauer düngte es erstmals, dass die heutige Begegnung nicht ein zufälliges Aufeinandertreffen sich einander fremder Menschen ist, sondern reimte sich ob der freudigen Begrüßungsumarmungen zusammen, dass es da wohl irgendwie eine Verbindung zwischen den beiden Vereinen gibt. Wir lüften hier aber das Geheimnis wieder einmal nicht, wer dennoch dahinterkommt, kann es einem der sieben für Spice Balls eingelaufenen Ex-ASV13 Spielern sagen, und dem wird’s dann zwar wurscht sein und den restlichen sechs noch mehr, aber Hauptsache wir haben darüber geredet.

 

Das Spiel selber muss hier nicht wie üblich zerpflückt werden – das Ergebnis war wohl für beide Teams nebensächlich, allerdings gab es wohl auf beiden Seiten einiges an Erkenntnis zu gewinnen. Für unser Team gab es einmal positiv zu vermerken, dass der Flow tatsächlich weiter anhält und selbst durch krasse Umstellungen und Auswechslungen kaum beeinträchtigt wurde. Dem Gegner sei Dank, dass wir aber auch bemerken konnten, dass jede Phase verminderter Konzentration oder Laufbereitschaft sofort bestraft werden kann – aber auch hier wieder positiv zu sehen, dass man diese Phasen auch selber wieder sofort beenden kann. Etwas untypisch für das sehr kleine Spielfeld war wohl, dass sich auf beiden Seiten immer wieder ungewöhnlich große Räume auftaten, hier haben wohl beide Teams einen Hebel zu finden, an dem angesetzt werden kann.

 

Richtig zufrieden konnten wir aber mit dem Spiel deswegen sein, weil die glänzende Spiellaune derzeit offensichtlich ist und irgendwie nach und nach alle davon angesteckt werden – auch wenn beim schärfsten Team in Wien das gesteigerte Selbstvertrauen wie in guten alten Zeiten in direkter Korrelation mit der Anzahl von kaputten/verlorenen Matchbällen zu stehen scheint. Man hat von außen zwar das Gefühl, dass momentan wohl alle gut in Form sind – mittlerweile versenkt Mr. Cheese auch gleich einmal 3 Bälle in einer Spielstunde im Netz, aber dennoch scheint der fußballerische Plafond nicht erreicht, selbst jetzt gibt es noch gehörig Luft nach oben – und das ist irgendwie das eigentliche Vergnügen.

 

Ein dickes Dankeschön von den Trainern auch an alle Spieler, die teilweise im Minutentakt ihre Stellungen ändern mussten um anderen Gelegenheit zu geben, sich auf altbewährten oder gänzlich neuen Positionen ein- oder auszuleben, an die immer besser werdende Disziplin bezüglich Pünktlichkeit und so und letztendlich an die Befolgung der Taktik, nur das zu spielen was wir spielen können (weil wir eh nicht das spielen können was wir nicht spielen können – mehr dazu in meinem bald erscheinenden Buch „Der Unsinn des Lebens – eine unzureichend recherchierte Wahrheit“).

Und nicht zuletzt ein fettes Sänkju an den ASV13/U18 für die Möglichkeit des Testspieles – kann von unserer Seite aus gerne wiederholt werden und somit dem Jörg die Gelegenheit gegeben werden, sich davon zu überzeugen, wie optimal dieser Platz gelegen ist.

 

Jörg – wir brauchen dich! Der Herbert will nämlich das nächste Mal das Bier nicht mehr holen! 

13. Runde Kampf:

Spice Balls – Blue Danube 4:1 (2:0)

 Lang, lang ist´s her, der letzte Spielbericht, und der Gründe hierfür gibt es wie Sand in der Eieruhr. Als hauptsächliche Ursache darf aber die Ausrede dienen, dass unsere Homepage gehackt worden ist und dort nur mehr Artikel über Penisvergrößerungen zu lesen waren. Bevor ihr nun verzweifelt versucht, die alte Homepage zu finden, kann ich Euch gleich sagen: Gibt´s nimmer, und es hat sowieso nicht funktioniert. 

 

Mit ein Grund waren natürlich auch die mehr als dürftigen Ergebnisse, letztendlich dem Resultat des Komplettumbaus der Mannschaft geschuldet. Irgendwie blieb kein Stein mehr auf dem anderen, und selbst die letzten verbliebenen Recken aus vergangenen ehrwürdigen Meisterzeiten finden sich nunmehr auf anderen Positionen wieder. Zwischendurch musste die Kampfmeisterschaft größtenteils mit unseren Reserveleuten bestritten werden, so nach und nach konnten wir aber die eine oder andere Neuerwerbung begrüßen (und manches Mal auch gleich wieder verabschieden). Nachdem jetzt endlich eine entsprechende Anzahl an Nachfolgern gefunden werden konnte (der Prozess ist noch nicht abgeschlossen und die Vereinsführung weiter in Verhandlung mit potentiellen Kandidaten), ging es zuletzt vorerst einmal wieder bergauf. Mit ein Grund dafür ist natürlich, dass alle neuen Spieler weder uns noch einander nicht fremd sind, denn unter dem Spice Balls Logo könnte bald „ASV 13 – reloaded“ stehen. 

 

Kommen wir dem heutigen Spiel etwas näher: Bereits die letzten beiden Partien im Herbst brachten zumindest ergebnismäßig eine Wende, nach einem intensiven Wintertraining und vielversprechenden Testspielergebnissen konnte der erste Test in der Vorwoche zwar ebenfalls positiv absolviert werden, jedoch wurde dort am grünen Tisch für uns entschieden. Deshalb heute der erste wirklich richtige Test. Wenn auch die Ersatzbank noch nicht ganz gefüllt werden konnte, so waren dieses mal 13 Spieler am Start, die dem aus weiter Ferne zurückgekehrten Trainer verschiedene Optionen ließen. Rechtzeitiges Erscheinen in der Kabine von (fast) allen Spielern, gutes Aufwärmen und mit einigen offenen Rechnungen ausgestatten starteten wir wie aus der Pistole geschossen, während der Gegner die Aufwärmphase erst nach dem Startpfiff begann.  

 

Und so schaute heute das neue Spice Balls Gesicht aus: Im Tor unser neuer Grizzly, nach vielen Monaten der Suche und dem verletzungsbedingten Abgang unseres alten Stammgoalies wieder ein Fels in der gegnerischen Stürmerbrandung. Viel zu tun bekam er aber nicht (was ihn nicht davon abhielt, einen Assist beizusteuern), denn vor ihm verrichtete die neue Innenverteidigung (Nike und unser Jungbrunnen). Links tat die Kampfnikotinsau in neuer Position mehr als nur seine Arbeit, rechts tröstete sich Headbang mit einer tadellosen Leistung über die Performance seiner von ihm supporteten Profielf hinweg. Davor zog der altbewährte peruanische Bergzigeuner als Kapitän die Fäden, neuerdings unterstützt von Nabucco - dessen Namen weniger Programm als Anhängsel ist – der seine Verteidigungsskills jetzt etwas weiter vorne noch effizienter einsetzt und offensiv überraschte. Offensiv gibt´s immer noch den alten flinken Linken, der aber nie ein Linker war, dafür haben wir aber einen nicht mehr ganz so neuen flinken Linken, der wirklich ein Linker ist, womit der alte flinke Linke zum flinken Rechten wird – was sich aber nicht so schön reimt. In der Mitte wieder Halaluja, nicht nur als Torschütze, sondern auch als Taktikfuchs und Aufwärmtrainer für den Erfolg verantwortlich. Vorne Mr. Cheese, nach einer vorhergegangenen Kleinfeldpartie zwar körperlich top anwesend, geistig bei einigen Großchancen aber noch etwas zu weit weg vom Netz. Auf der Bank der alte Alte und einer unserer süßen Twins. 

 

Das Spiel selber ließ den Trainer staunen, was innerhalb der letzten 3 Monate so alles passiert ist. Flüssige Kombinationen, technische Ballsicherheit und kontrollierte, ruhige Spielzüge waren jetzt nicht unbedingt zuletzt unser Markenzeichen, heute aber ausgiebig zu bewundern. Und auch unsere alten Tugenden feierten fröhliche Urständ: Punkto Chancenverwertung konnte heute unser Team den Titel „FC Hollywood der DSG“ erfolgreich zurückerobern! 

 

Gezählte 12 Mal hätte es im gegnerischen Tor klingeln können bzw. müssen, 4 Mal davon tat es das wirklich. Mit einer Chancenverwertung von 33% lagen wir aber damit im Schnitt genauso gut (oder schlecht) wie unser Gegner, der 1 Tor erzielte. 

 

Letztendlich aber ein weiterer Schritt in Richtung Aufwärtstrend. Zwar ist jedem bewusst, dass es auf diesem Weg hin und wieder auch einmal Rückschläge geben kann, aber einerseits werden wir ob der derzeitigen Momentaufnahme weder größenwahnsinnig, andererseits wird das Potential der Mannschaft derzeit aber immer sichtbarer. 

 

War die Stimmung auch zu schlechteren Zeiten gar nicht so schlecht, so ist diese ob der letzten Erfolge natürlich noch besser. Somit kommen die beiden nächsten Gegner - Tabellenzweiter und der Führende – gerade recht. Gute Gradmesser, die unsere Schwächen aufzeigen können, womit wir wissen, an was wir arbeiten können, andererseits können wir nichts verlieren, sondern uns maximal Bonuspunkte im Abstiegskampf holen.  

Vorerst aber einmal gibt es 3 Wochen Pause, um die eine oder andere Verletzung auszukurieren. 

 

12. Runde Kampf:

Lottatori : Spice Balls 0:3*

Kader:

 

T Michael Gruber
02 Dominik Prokopp
03 Robert Mladenovic
04 Dominik Meyer
05 Maurice Kliemann
07 Rene Thoma
08 Adrian Rathey
09 Tomislav Vidovic
11 Eric Sviratchev
19 Christopher Thoma
66 Bernd Grubmann

 

06 Michael Kaltenbrunner
10 Simon Hala
15 Gabriel Lantschner