Saison 2011/2012

Die hier beschriebenen Spiele sind chronologisch gemäss der tatsächlichen zeitlichen Reihenfolge von unten nach oben dargestellt. Bei Nachtragsspielen oder wenn die DSG bestimmte Spiele vorzieht entspricht das somit nicht den tatsächlichen Meisterschaftsrunden.

1. Runde Cup: Vienna Vibes – Spice Balls 3:1 (0:1)

Die eigenen Spice Baller reklamierten, dass mein letzter Spielbericht zu lang gewesen sei, der heutige Gegner, dass er nicht sehr freundlich Ihnen gegenüber gewesen wäre. Schau ma mal, obs heute besser gelingt:

Ob des 3:0 Sieges im Hinspiel schien sich für das Rückspiel anzubieten, dort einige neue Dinge auszuprobieren, was zwar letztendlich auch gemacht wurde, jedoch nicht so wie ursprünglich gedacht. Denn nicht weniger als 6 Spieler aus der Kampf konnten heute nicht auflaufen, 4 mal Verletzung, einmal “Lernen” und einmal “schon gelernt haben und deswegen Maturareise” waren die Gründe. Und der Rest trudelte auch weit verspätet ziemlich motivationslos um 10 Uhr auf die schon heiße Marswiese ein. Da auch der Kapitän zu den spielfreien SB´lern gehörte, wurde gleich einmal auf allen Positionen ordentlich herumgestellt, und vom Trainer der folgenschwere Satz getätigt: “Ihr müsst so lange Gas geben, bis wir ein Tor gemacht haben, bei 1:0 zur Pause  könnts nachher spielen wie ihr wollt, weil 3 Tore können sie uns vielleicht irgendwie machen, fünf aber niemals.” Diese Anweisung – anders kann man es nicht sagen – wurde zu 100% erfüllt. Es ging gleich heftig los, und nach 4 Minuten das Minimalziel durch ein Tor der Stürmerstange (unter gehöriger Mithilfe des Gegners) erreicht. Gleich darauf wurde zwei Gänge heruntergeschaltet, dennoch schwamm der sehr verunsichert wirkende Gegner die nächsten Minuten gewaltig. Und wieder wurden ein paar Chancen vergeben, bevor die Heimelf auch einmal anklopfte. Ein sauberer Freistoß wurde knapp neben das Lattenkreuz gesetzt, zuvor holte sich unser Golie die vom Trainer geforderte Gelbe ab (oder wie war das noch einmal ?). Ansonsten war die erste Hälfte vor Langeweile geprägt, der Gegner schien noch einmal harmloser als im Hinspiel und so hatte die Partie nicht einmal mehr den Unterhaltungswert einer Trainingspartie. Die Stimmung zur Pause war dementsprechend, einige SB´ler mussten unter Androhung von Prügeln wieder auf den Platz gescheucht werden. Dort wurde aber zum Trotz die Pause um 7 Minuten verlängert, was dem Gegner die Möglichkeit bescherte, ganze 3 Mal zu zeigen, was Effizienz vor dem Tor bedeutet, wobei hier sogar eine vierte Möglichkeit ausgelassen wurde. Wenn man nur 4 Gänge zur Verfügung hat und 5 davon herunterschaltet, dann schaut das halt so aus. Respekt auch vor der Motivation des sehr fairen und sympathischen Gegners, der nie aufsteckte und das unmöglich scheinende nach der Pause möglich machen wollte (ich denke, den einen Teil hätte ich hiermit abgearbeitet). Ganz klappte es dann doch nicht, denn nach diesem Sieben-Minuten-Feuerwerk ging es wieder in Richtung gegnerisches Tor. Eine gute Partie wurde es dennoch nicht, denn einerseits taten sich die noch immer zu lässig spielenden und etwas verärgerten SB´ler mit der Chealsea-Taktik des Gegners schwer, diese waren wiederum einerseits motiviert, den Vorsprung über die Spielzeit zu bringen, andererseits verzichteten sie auf so etwas wie eine Schlußoffensive. Nach 90 Minuten ertönte dann der Schlußpfiff, welcher gleichzeitig den Fußballurlaub einläutete, und es war der seltene Fall, dass beide Mannschaften zufrieden in die Kabinen gingen. Für die SB´ler gibt es vor der nächsten Meisterschaftspartie dann gleich noch einmal Übung, denn mit Ober St. Veit wartet der nächste 2.Klasse Gegner im Cup (der immerhin bereits Adrenalin und Meidling aus diesem herausgeworfen hat). Wir melden uns bald wieder mit den Ergebnissen der Auslosung für die Meisterschaft und mit den Meldungen über die Bewegungen am SB Transfermarkt. Doch zu lang geworden, Mist.

1. Runde Cup: Spice Balls – Vienna Vibes 3:0 (2:0)

Im heurigen Cup hatten die 2. Klasse Vereine in den Duellen gegen die Unterligavereine diesen bislang ziemlich deftig in die Suppe gespuckt – und auch bei uns war es nicht anders. Allerdings weniger wegen dem Ergebnis, sondern wegen der Terminisierung. Denn eigentlich war die jährliche legendäre Partie Kampf gegen Reserve, auf die sich alle Protagonisten immer schon Wochen vorher freuen, angesagt, um anschliessend die Saisonabschlußfeier gemeinsam zu begehen. Das erste Spiel musste aber abgesagt werden und unser heiliger Termin als Ersatz herhalten. Grund der Absage ein schon fast mehr als ärgerlicher, aber es gibt offensichtlich immer wieder/noch DSG-Vereine, denen es nicht auffällt, dass praktisch die gesamte Liga aus gutem Grund auf Kunstrasen gespielt wird oder – wenn schon auf Naturrasen angesetzt – ein solcher Kunstrasen als Ausweichplatz zur Verfügung steht. Hier für alle noch einmal kurz zusammengefasst die Gründe:

DSG Spiele auf Rasen können wegen Schnee, Eis, Regen, Nässe, Feuchte, zu hohen Gras, zu niedrigen Gras, beginnender oder fortgeschrittener Wurzelfäule, Krötenwanderung, Balzzeit der Marienkäferchen und Kopfschmerzen oder ähnliche Unpässlichkeiten des Platzwartes von demselben ABGESAGT werden.

DSG Spiel auf Rasen werden deswegen leider auch abgesagt.

Jahreszeiten-, Klima- und witterungsbedingt durch die geographische Lage Österreichs und im speziellen Wiens passierte das zu knapp 70%. (Wie alle in meinem Umfeld wissen, folgt bei uns ja auf dem Winter nahtlos die Regenzeit).

Die als Naturrasenplatz bezeichnete in Atzgersdorf gelegene Strauchzuchtplantage fällt nicht in diese Kategorie, dort darf man bei Regen spielen und deswegen schaut das dort ärger aus als in dem ehrwürdigen und einigen SB Spielern noch bestens in Erinnerung gebliebenen Waldstadion (welches seit knapp 45 Jahren aber nicht mehr gepflegt wird). Deswegen ist dieser Acker auch ein begehrter Tummelplatz für Haidefloraforscher.

Und nachtagen muss man diese Spiele – richtig – auf Kunstrasen, weil bis dato sonst noch nicht einmal die Meisterschaftsaison 2007/08 abgeschlossen wäre.

Und deshalb darf man sich bei auf Naturrasen angesetzten Spielen gleich einmal einen Ersatztermin freihalten, und weil Murphy rechthaberisch auch noch mit seinen Gesetzen herumwachelt wie wild, wird das Naturrasenspiel wegen Dauerregens (und Kälte) abgesagt, während eine Woche später die Sonne auf den Kunstrasen runterbrüllt und diesen auf spiegeleibratkonforme Temperaturen aufheizt.

Womit wir beim eigentlichen Spiel wären, dessen Spielbericht etwas kürzer ausfallen wird (das Intro habe ich dafür etwas ausgebaut, wie man unschwer bemerkt haben wird), weil es einfach zu heiß war, um richtige Rückschlüsse ziehen zu können. Unser Zivildiener, der seinen täglichen Arbeitsplatz zur Zeit am Strandbad hat, kümmerte sich um den einzigen kühleren Flecken auf dem Rasen, indem er diesem permanent seinen Schatten spendete, der Kapitän dirigierte das Spiel nach VORNE, es fehlte aber weder der Bo-Moment noch die gelbgeahndete Blutgrätsche der Stürmerstange. Dass unsere Gartenabteilung mit den Temperaturen am besten zurechtkam, verwunderte intern niemanden, und so war es auch das Helferlein, der eine Unkonzentriertheit der Gegner nützte, um den Tormann zum 1:0 zu überheben. Vorher hatte der Gegner die ersten 3-4 Minuten dominiert, bis er das Kommando bis zum Schluß an unsere Mannen übergab – nicht ganz freiwillig. Die Warnungen des SB-Trainers vor einem vermeindlich starken Gegner verpufften wirkungslos – aus Mangel an Validität. Keine 2 Minuten nach der Führung spielte die Stürmerstange Doppelpass mit dem Dunklen, und abermals zappelte der Ball im Netz. Ab sofort sank auf beiden Seiten ob der Hitze die Moral – obwohl man allen 22 Spielern zu Gute halten muss, dass läuferisch alles bis zur Belastungsgrenze getan wurde, aber die Hitze war einfach unerträglich. Nach Seitenwechsel war die Dominanz noch deutlicher, und es fragten sich mehr als nur die vom Schiedsrichter eigenhändig gezählten 17 Zuschauer, warum nur eine der zahlreichen Chancen ins Tor verwertet wurde. Bei den 17 war nämlich unser ehemaliger Kapitän noch nicht mitgerechnet, der 4 Stunden Autofahrt auf sich nahm, um sich die letzten 35 Minuten anzuschauen (und/oder weil wir ihn bei der darauffolgenden Sause mit dabei haben wollten). Teils standen sich die Offensivleute mit einigen Defensivkräften (die aus Ermangelung an Notwendigkeit auch immer wieder vorne auftauchten) gegenseitig auf den Zehen, teils wurde der Ball zu oft oder zu wenig oft hin und hergeschoben, teils besser postierte Spieler geflissentlich übersehen. Das Tor selber entschädigte aber dafür, Frenkie Schinkels würde als Kommentator dozieren: ” Des wor ein einschdudierde Spüzug, soiche Monnschoft drainiert sowos in de Dreinings und donn schießt ma so a Goiu hoit.” Was zu hundert Prozent richtig ist, bis auf dass wir sowas im Training nie trainiert haben. Warum auch, unser flinker Linker schießt eh in jedem Spiel so ein Tor. Die letzten 30 Minuten wurde also mit Chancen-vernebeln verbracht, bis endlich der Schlußpfiff kam. Zu diesem Zeitpunkt standen schon einige Reservler auf dem Platz, angefangen vom Kampf-Debütanten bis hin zum Kreuzbandriss-Comeback war fast alles vertreten, was sich in der Kampf bis dato noch keinen Rang und Namen gemacht hat.

Bevor nun über das Rückspiel nachgedacht wird, erholen sich alle Teilnehmer gerade vom dem darauf folgenden Saisonabschluß und werden alles daran setzen, sich in der nächsten Saison die vom Ex-Kapitän versprochenen 2 Runden zu verdienen, wenn…..tja, das ist ein internes Thema. Leider. <- und das der kürzeste Satz in allen Spielberichten der Saison. Dabei gehts noch kürzer. Echt.

21. Runde: Newroz – Spice Balls 0:3 (0:1)

Aufgereiht liegen sie vor mir, das Konzept zur Katalogisierung ist erstellt, der vor 2 Jahren vom Flohmarkt erstandene Karteikasten von seinem Dasein als Staubfänger seiner originären Funktion wieder zugeführt und damit seiner schon in Betracht gezogenen Übersiedlung zur MA 48 aufgeschoben. Wie gesagt, sie liegen vor mir, frisch geschnitten und jedes fein säuberlich beschriftet: Meine Karteikärtchen. Notwendig wurde das Ganze, weil das geballte Feedback auf meine Berichterstattung quasi wie ein Tsunami über mich hereingeschwappt ist, und um Ordnung in das Chaos zu bekommen, habe ich mich zu dieser Form der Archivierung entschlossen. Da liegen sie nun, und ich versuche Schlüsse daraus zu ziehen. Das ganze Spektrum der Kritik ist vertreten, und was dem Ganzen noch so eine Brisanz gibt: Alles kam in den vergangenen zwei Wochen. Es kann also nicht sein, dass es das Echo auf den Bericht in der Bezirkszeitung (seit diesem Ereignis für mich mit der Frankfurter Allgemeinen gleichzusetzen) mit dem Hinweis auf die Spielberichte unserer Homepage ist, denn obwohl dieser dort zu findene Zweizeiler sogar von irgeneiner groß aufgemachten Coverstory (Lady Gaga heiratet Conchita Wurst oder so) ablenkte, passt es zeitlich nicht so recht, denn die Reaktionszeit von einem knapp dreiviertel Jahr erscheint mir zu lang. Natürlich ist es nicht leicht, dass das Feedback überhaupt zu mir gelangt, da die Comment-Funktion bewußt außer Kraft gesetzt wurde, somit muß man als Kritiker entweder mühsamen E-Mailverkehr auf sich nehmen oder gar extra persönlich zu einem Spice Balls Spiel anreisen, nur um sich als Wohlwollender von Schachtelsätzen mit bewußt zur Erheiterung beitragenden eingestreuten Rechtschreibfehlern zu outen. Dass von zweiteren der Sohn des Feedbackers profitierte, der zufällig in der Partie vor unserem Match auf dem Platz stand und so vor seinem Vater seinen Sieg bejubeln durfte, nehme ich als nebensächliche positive Nebenerscheinung hin und ich freue mich gönnerhaft für ihn. Nach endloser Durchsicht der Karten also komme ich zum vorerst finalen Schluß: Es gibt Leute (ich spreche hier von Personen, die sich nicht im Dunstkreis der Spice Baller befinden), die meine Spielberichte lesen, und davon gefällt einem das, was er liest, und dem anderen…. halt eben nicht. Die dritte Karte habe ich vorsorglich für die nächsten 2 Jahre schon einmal als Reserve gleich mit ausgeschnitten, dann erspar ich mir die Arbeit beim nächsten Mal.
So, da war doch noch was – richtig, der Spielbericht. Die Meisterschaftsentscheidung war ja schon gefallen, und es ging nur mehr darum, ob die zeitgleich spielenden Monfalconer oder wir die zweifelhafte Ehre des besten Verlierers in der Gruppe erspielen konnten. Gegner war die Truppe von Newroz, die eine horrende Frühjahrssaison aufzuweisen hatten. In den ersten Minuten zeigte sich, dass es nicht an deren technischen Voraussetzungen lag, denn die durchwegs guten Fußballer waren sogar vorerst spielbestimmend, ohne aber zu Chancen zu kommen. Es dauerte gut fünf Minuten, bis uns der erste gute Spielzug gelang, doch dann war klar zu sehen, dass der Fluss aus dem Monfalconematch vor zwei Wochen mitgenommen werden konnte. Es gab einige sehenswerte Kombinationen, vorerst aber gab unsere Stürmerstange allein zum Tormann laufend nur einen Warnschuß ab. Erstmals nach vielen Spielen mit ausgezeichneten Schieds- und Linienrichtern waren aber zweitere mit unseren schnellen Stürmern überfordert, und so wurde mehr als einmal ein korrekt gestarteter Spieler von dem Unparteiischen zurückgefpiffen. Das Spielgeschehen kippte komplett, und die letzten 30 Minuten war das Heft komplett in unserer Hand. Wer jetzt glaubte, dass der Führungstreffer nur mehr eine Frage der Zeit sei, sollte recht behalten, und wieder war es die Stürmerstange, die einen fast identischen Angriff wie jenen, den er vorher noch versemmelt hatte, schön abschloß. Dann wurde kombiniert, gespielt und gezaubert, und weil auch der Gegner in Spiellaune war, war es ein absolut schön anzuschauendes Spiel. Chancen gab es allerdings nur auf unserer Seite, der Ein-Tores-Vorsprung dem Spielverlauf nach zu knapp. Was einem an das vortägliche Championsfinale denken ließ, wo man überlegt, ob der kreative Hobbygärtner, der mit viel Liebe, Geduld und Offenheit ein prachtvolles Blumenbeet zur Augenweide gedeien lässt sich nun als Sieger fühlen kann oder der Vandale, der abwartend letztendlich in destruktiver Manier dieses Beet zerstört und sich auf die Brust klopfend herausposaunt: “Ich habe gewonnen, weil ich habe mein Ziel erreicht und der Gärtner nicht”. Nachdem wir mehrere Gärtner in unseren Reihen haben ist wohl klar, dass Vandalenfußball nie der unsere sein wird, und so ging es frisch und fröhlich in die zweite Hälfte. Plötzlich kam aber der Gegner auf, und tatsächlich mußte unser Golie einmal gehörig eingreifen, um den Ausgleich zu verhindern. Solcherart zuerst motiviert blieb der Gegner gute 20 Minuten lang am Drücker, durch das Ausbleiben weiterer Möglichkeiten aber immer mehr demotiviert begann nun eine Serie derber Fouls, die nur zum Teil entsprechend geahndet wurden. Nach diesen 20 Minuten hatten die Spice Balls Akteure lange genug zugeschaut und schalteten den Turboboost ein. Da sich der Gegner im zentralen Mittelfeld schon fast selbst auf die Füße stieg, hingen deren Angriff und die drei Mann in der Defensive dadurch komplett in der Luft, letztere wurden im Minutentakt von unserer Offensive überlaufen. Es brannte lifeballartig lichterloh, und aus einer der vielen schönen Angriffe entstand ein dem modernen Fußballlehrbuch entlehnter Pass der Stürmerstange auf den Kapitän, der sein wiedererlangtes Selbstvertrauen mit einem perfekten Abschluß dokumentierte. Weiter ging es in dieser Gangart, das dritte Tor bedarf einer weiteren Beschreibung: Die Freistoßhereingabe des wieder großartig agierenden Mr. X ging über die gesamte Verteidigung hinweg auf die andere Seite des Strafraumes, dort küßte der neubeschuhte Fuß des Kapitäns das Schweinslederimitat derart heftig, dass nur mehr die Tornetzmaschen ein Verglühen des Balles beim Austritt aus dem Orbit verhinderte. Erfolglos reklamierte der Gegner, dass sich unser flinker Linker nicht geduldig dem sich aufstützenden Gegner unterwerfend hingab, sondern sich dennoch aufrichtete. Dem Gerempel und Gespucke des frustrierten Gegners folgte eine regelkonforme rote Karte, der nun komplett abgemeldet war. Die Spice Baller selber besannen sich alter “Qualitäten” und ließen jetzt eine um die andere Chance aus. Mit dem Schlußpfiff wurden alle Arme in die Höhe gerissen, hatte man jetzt doch noch einen ersten Platz erkämpft: Mit nur 26 Punkten gewann man die Fair Play Wertung, der einzige Bereich, der nicht an den Meister Union Josefstadt ging, nachdem man in der Anzahl der geschossenen Frühjahrstore auch noch hinter dem Meister zurückgeblieben ist. Kein epochaler Sieg, aber das einzige verbliebene Trostpflaster. Mindestens so wichtig wie meine Kartei.

20. Runde: Spice Balls – Manner Titans 3:0 w.o.

Eigentlich war alles angerichtet: Auf der einen Seite die Gäste, die bisher eine ausgesprochen gute Frühjahrssaison hingelegt hatten, auf der anderen Seite unsere Elf, die nach Startschwierigkeiten durch die Rückkehr der verletzten Spieler immer besser in Fahrt und Form gekommen ist. Die direkte Begegnung auf dem Rasen ist aber leider abgesagt, denn die Gäste bringen nicht genügend fitte Spieler auf den Wienerberg. Auf der einen Seite ärgerlich, weil wir die 3 Punkte und den 2. Platz in der Frühjahrswertung nicht durch den grünen Tisch bekommen wollten, auf der anderen Seite hat sich der eine oder andere Spice Baller sowieso schon öfters gefragt, wie es Mannschaften mit deutlich kleineren Kader und ohne Reservemannschaft schaffen, 22 Mal im Jahr eine komplette Mannschaft aufs Feld zu bekommen. Beruhigend, dass die Absage wenigstens keinen Einfluß auf den Meisterschaftsausgang hat, für uns bedeutet es , die Form zum Finale zu konservieren und dafür mehr Kraft für den Cup zu haben.

19. Runde: Monfalcone – Spice Balls 3:3 (2:0)

Einmal mehr gelang es den Spice Ballern, mit Ach und Weh 11 Kampfspieler in die Partie zu schicken, wobei hier absichtlich das übliche Adjektiv “fitte” weggelassen wird. Speziell die beiden in letzter Zeit in bester Torlaune befindlichen Offensivspieler verbrachten den Sonntagabend zu Hause – aus verschiedenen Gründen. Während der eine seiner Matura am nächsten Tag entgegenfieberte, tat dies der andere allein aus Gründen seiner erhöhten Körpertemperatur. Beiden an dieser Stelle viel Glück bzw. gute Besserung! Gleich zu Beginn hatte man das Gefühl, der Gegner wollte uns mit Haut und Haar verspeisen. Deutlich motiviert zog er ein rasantes Spiel auf, doch von der ersten Minute an war zu sehen, dass heute auch auf unserer Seite alle Spieler gut disponiert waren, ein wenig Probleme machte die neue Aufstellungsvariante, die man ausprobieren wollte. Allerdings war es nicht dieser geschuldet, dass man nach 20 Minuten mit 2:0 zurücklag. Vielmehr war es ein Heber aus gefühlten 40 Meter, der sich über unseren Tormann unter die Latte senkte sowie ein zweifellos haltbarer weiterer Weitschuß, der uns so in die fast aussichtslose Lage eines Punktegewinnes brachte. Als es dann auch noch im Fuß des Liberos einen verdächtig lauten Knacks machte, war guter Rat teuer. Denn auf der Ersatzbank saßen einerseits einer der Spice Baller, die die komplette letzte Nacht in Podersdorf durchgemacht hatten und statt sich ausschlafen zu können bereits 90 Minuten Reservespiel in den Beinen hatte, auf der anderen Seite der Coach, der die letzten 4 Wochen nur mit Hilfe von Schmerztabletten gerade gehen konnte – durchtrainiert und fit sieht anders aus. Beiden war gemein, dass sie noch nie in der Unterliga im Einsatz waren, taktische Wechsel 2 Minuten vor Spielende einmal abgesehen. Also kam es zum Debüt eures werten Schreibers, der mit seiner Einwechslung das SB Durchschnittsalters auf dem Platz gleich einmal ums dreifache erhöhte. Die Entscheidung aufzulaufen wurde durch den Spielverlauf nach dem 2:0 leichter gemacht, denn ab diesem Zeitpunkt hatte unser Libero nicht mehr allzu viel zu tun. Und tatsächlich kann euer Schreiber – nun erstmals vom Spielfeld aus – bestätigen, dass das Spiel von ihm genauso weit weg war, wie von der Trainerbank aus – praktisch alles spielte sich im der gegnerischen Hälfte ab. Allein bei den Abschlüssen hatte man weniger Glück als zuvor der Gegner – die Schüsse gingen entweder knapp daneben oder wurde vom auch nicht ganz fehlerlos agierenden gegnerischen Golie gehalten – auch bei einem Heber aus halbrechter Position hatte man nicht das notwendige Glück. Selten zuvor hatte man in der Pause optimistischere Spice Baller gesehen, bei dem Gegner und dem Rückstand etwas kurios, jedoch die Vorstellung der letzten 20 Minuten versprach noch einiges, zudem ortete man Konditionsschwächen beim Gegner – für alle sehr verwunderlich schien dieser seinem Anfangstempo bereits frühzeitig Tribut zollen zu müssen. In der Hoffnung, nach dem Wiederbeginn den Schwung weiter beibehalten zu können, wurde dann aber nicht entsprochen – vielmehr wurde es noch besser. Was nun folgte war dem eines Spitzenspieles in der Unterliga eindeutig würdig. Befriedigt nahm der extra angereiste Franz von Sales Spieler zur Kenntnis, dass auch Monfalcone manchesmal nur mehr in die Defensive gedrängt hinten die Bälle wegschlagen muss. Die Zeichen standen eindeutig auf Anschlußtreffer, und dieser kam auch. Eine herrliche Kombination nützte der heuer zu uns gestoßene linker Offensivgeist, um den gegnerischen Torman zu düpieren. Solchermaßen motiviert wurden die Bemühungen verstärkt, und die komplette Mannschaft zog nun eines ihrer besten Spiele überhaupt auf. Es wurde kombiniert, technische Gustostückerl serviert, jeder Ansatz eines Gegenangriffes im Keim erstickt (meine Wenigkeit als Libero praktisch arbeitslos) und Chance um Chance herausgearbeitet – wenn auch nicht in letzter Konsequenz zwingend. 10 Minuten Zauberfußball wurde dann durch den zweiten Treffer unseres blassen Linken gekrönt, und wenn es eine Steigerung zum Gustostückerl des ersten war, dann dieser Treffer. Dass wir einer wirklich guten und technisch hochversierten Elf gegenüberstanden, wurde uns dann in weiterer Folge gezeigt, denn ab sofort kam es zum offenen Schlagabtausch – im positiven Sinne. Es war deutlich zu sehen, dass jetzt beide Mannschaften den Sieg wollten, und herrlich erfrischender Fußball auf beiden Seiten war zu sehen. Euer Schreiber kann leider nun etwas weniger vom Spielgeschehen berichten, denn jetzt hatte er viel mehr mit sich und vor allen den Gegnern zu tun. Und wieder meinte es Fortuna nicht gut mit dem Spice Ballern. Eine tolle Kombination schloß der Schütze zum 3:2 eigentlich gar nicht einmal so gut ab. doch der Ball glitt unseren Golie durch die gestreckten Arme hindurch. Prompt änderte sich das Spielgeschehen wieder, Spielverzögerung war auf der einen Seite angesagt, Druck auf der anderen. Doch die Uhr tickte unaufhörlich Richtung 90. Minute, doch siehe da – der ausgezeichnete Schiedsrichter ließ regelkonform 3 Minuten nachspielen, um die Verzögerungen zu kompensieren. Was in der letzten Spielsekunde passierte, wird wohl in die SB Geschichte eingehen. Zuerst noch eine hundertprozentige Schußmöglichkeit auslassend, erzielt der größte Optimist aller Zeiten den Ausgleichstreffer. Sowohl vor als auch nach dem Match gerät der derzeitige Tabellenrang zur Nebensache, heute war es einfach ein wirklich tolles Spiel zweier Mannschaften, die sich beide in hervorragender Spiellaune präsentierten. Umso beachtlicher die Leistung von Union Josefstadt, die bereits 2 Runden vor Schluß absolut verdient als klar beste Mannschaft als Meister feststeht. Von unserer Seite dazu unsere Gratulation und beste Glückwünsche für die kommende Meisterschaft in der Liga, bei der diese Elf unseren bisherigen Erfahrungen nach wohl keine schlechte Figur machen wird.

18. Runde: Spice Balls – Paulaner Wieden 6:3 (2:1)

Also gut, es gibt noch keinen Artikel in Wikipedia über uns, aber WENN es einen geben würde, dann würde da stehen:
Spice Balls – Das schärfste Team in Wien (Alternativtitel: Die launische Diva zum Quadrat, Alternativtitel: Zwischen Hollywood und Bronx) eine Mannschaft, die an der DSG Meisterschaft in jener Form teilnimmt, indem sie ihre Darbietungen in ungewollter dramaturgischer Folge einerseits zwischen einem nicht einmal entfernt an eine Mannschaftsballsportart erinnernden Irgendwas und andererseits an genialen Spielzügen abwechselt. Dieser Rhythmus wechselt dabei nicht von Spiel zu Spiel oder gar von Saison zu Saison, sondern während eines Spieles mehrmals.
In so einem Spiel sieht das so aus: Die Gäste, die nach einer verkorksten Hinrunde in der Rückrunde bisher sehr unterschiedliche Ergebnisse vorweisen konnten (Sieg gegen Monfalcone, Niederlage gegen Franz v. Sales), begannen sehr unsicher, auch wenn man sehen konnte, dass sie um gut eine Klasse besser als unsere beiden letzten Gegner waren. Dennoch hatten wir das Spiel von Beginn an sicher im Griff, was allerdings kurz vor dem Spiel nicht so ausgesehen hatte, musste doch nach Absage der Flügelzange noch auf zwei weitere Spieler gewartet werden, die ihr Kommen kurzfristig auf die zweite Halbzeit verschieben mussten. So standen wir Minuten vor dem Anpfiff plötzlich nur mehr mit 10 fitten Spielern auf dem Platz, doch Rettung nahte in Form des Pumbabombers aus der Reserve, der schon frühzeitig auf dem Weg zum Reservematch war und drei Minuten vor Anpfiff noch schnell ins blaue Dress schlüpfen konnte. Natürlich war somit eine komplette Umstellung in der Offensive notwendig, was aber nichts an der Tatsache hinderte, dass wir als Heimmannschaft eindeutig spielbestimmend waren. Fast logisch und dem Spielverlauf entsprechend das Führungstor, das aus einer Brüderkombination entstand und vom Teilzeitgärtner im Beisein seines Chefs entsprechend abgeschlossen wurde. Obwohl nun bereits der erste der beiden Nachzügler auf der Bank saß, schien kein Grund für eine vorzeitige Auswechslung zu bestehen. Doch dann folgte die schon fast obligatorische Einladung an den Gegner, der diese artig annahm und die Konfusion ausnützend gepaart mit etwas Glück seinen abgefälschten Ball in unser Tor unterbrachte. Etwas hektischer ging es nun auf unserer Seite weiter, der Gegner verlor seine vorher gezeigte Unsicherheit zusehens, konnte aber gegen den flachen Weitschuß nichts ausrichten – obwohl dieses zumindest möglich schien. Etwas gelöster wurde es danach wieder, bevor es in die Pause ging. In dieser wurden die geplanten Wechsel vollzogen, und ab sofort standen nur noch Stammspieler auf unserer Seite am Feld. Optisch war das auch klar zu erkennen, und nach einer herrlichen Hereingabe des oben erwähnten Teilzeitgärtners traf die Stürmerstange ein zweites Mal, dieses Mal per Kopf, wobei dieses nicht wie üblich bei seiner Größe im 3. Stock passierte, sondern im 1., was bei ihm flugkopfballähnlich aussah. Endlich schien der Zeitpunkt gekommen, das Ding in Ruhe nach Hause zu spielen, da stellte der Gegner nur knapp 2 Minuten später den alten Vorsprung (bzw. aus seiner Sicht Rückstand) wieder her, und wieder war es taktisches Fehlverhalten, welches der Gegner sehr gut ausnützte. Ab sofort war für 20 Minuten kein Unterschied mehr in Spielanteilen zu merken, lediglich etwas mehr Chancen konnte man bei uns orten. Endlich – und wieder war es der Teilzeitgärtner, der als einer der wenigen wohl auf Grund seiner Tätigkeit keine Probleme mit der Hitze hatte (es hatte immerhin 30 Grad mehr als beim Heimspiel vor 3 Wochen, der April macht halt was er will), und den Ball zum 4:2 ins Tor nudelte – anders kann man die Bewegung des Balles ins Tor nicht beschreiben. Als Koproduktion der Nachzügler kann man den angesagten bzw. angezeigten perfekt hereingedrehten Eckball auf das kurze Eck von Nachzügler 1 auf den heranstürmenden Nachzügler 2 bezeichnen, das Kopfballtor zum 5:2 stellte somit alles klar. Der sehr fair spielende Gegner steckte aber nicht auf und stürmte jetzt zeitweise mit 3 Spitzen, was unsere Defensive auf Grund der nun herschenden Konzentrationslosigkeit immer wieder vor knifflige Situationen stellte – nicht zuletzt mußte unser Golie zwei Mal gehörig retten, um nicht noch ein Gegentor zu bekommen. Natürlich machte sich die Offensivinvestition des Gegners in einer Vernachlässigung der Defensive bemerkbar, und ein absoluter Traumkonter – dieses Mal vom Gärtnerchef persönlich vorgetragen und mit einem perfekten Lochlaufpass inszeniert – schloß unser sicherster Torschütze ebenso perfekt ab, wobei Abwehr, Aufbau, Pass und Torschuß als Video jeder Lehrstunde gerecht werden würde. Dass nun nicht mehr auf den Schlußpfiff gewartet wurde (und solange einfach die paar Minuten die Zeit runter gespielet wurde), sondern geistig gleich in die Kabine gegangen wurde ist nun wieder der oben beschriebenen Erklärung geschuldet, also ließ man sich zum dritten Mal in der Rückrunde zu Hause drei Gegentore schießen (wobei die Aktion vom Gegner auch vorbildlich vorgetragen wurd) – wobei diesesmal eben durch die sechs geschossenen Treffer 3 weitere Punkte eingefahren werden konnten. 3 Runden vor Schluß hat man nun 5 Punkte Rückstand (bei zusätzlich deutlich schlechterer Tordifferenz) auf den Führenden, womit Union Josefstadt zum Titel und Aufstieg in die Liga gratuliert werden darf. Zum Viertplatzierten dagegen hat man bereits 8 Punkte Vorsprung und wird bei Punktegleichheit auf jeden Fall vorgereiht, womit das Saisonziel – ein Platz im oberen Tabellendrittel – deutlich erreicht werden konnte. Bei einer Befragung vor der Saison nach der Platzierung, die wir auf gar keinen Fall haben wollen, beantwortete die überwiegende Mehrheit der Spieler: “Der zweite Platz.”, womit die die Zeichen also auf dem dritten Tabellenrang stehen.

17. Runde: Union Latina – Spice Balls 1:5 (1:4)

Ganze 13 richtige Kampfstammspieler standen dem heute einsamen Trainer zur Verfügung, ein Luxus, den es schon lange, lange nicht mehr gab. Es wären sogar 14 gewesen, aber in Hinblick auf die rege Beteiligung konnte unser Gärtner noch kurzfristig einen Imkertermin wahrnehmen, weil sein Bienenvolk irgendwie was hatte. Wenn ich das richtig verstanden habe, stechen sie zuerst wahllos und unkontrolliert in der Gegend herum, haben dann einmal Bestäubungsprobleme und werden zickig – was mich auf Grund der identischen Ursache-Wirkung-Symthomatik direkt an unseren Stammkapitän denken lässt. Der Unterschied ist nur, dass die Bienen keine gelbe Karte wegen unnötiger Motschkerei bekommen. Womit die Highlights der zweiten Spielhälfte schon erzählt wären – naja, ganz soooo schlimm war es auch wieder nicht und eigentlich sollten wir uns an die im Deutschunterricht gelernte Abfolge (Einleitung – Hauptteil – Chancentod) halten. Somit beginnen wir bei der Ausarbeitung der Aufstellung – wie schon erwähnt mit dem Luxusproblem, heute einmal unseren eben unbefriedigten Wahllatino und den im Bereich “Nähmaschine” zur Zeit arbeitslosen Sitzriesen in der ersten Halbzeit auf der Bank lassen zu können. Mit dem Tabellenzehnten stand uns heute ja nicht gerade ein unschlagbar wirkender Gegner gegenüber, in der ersten Viertelstunde hätte der uninformierte Zuseher aber eher auf eine Begegnung von Tabellennachbarn getippt. Der Gegner spielte ruhig und ballsicher, und ließ unsere Spieler ziemlich viel ins Leere laufen, zählbare Erfolge wurden aber noch vor dem 16-er zunichte gemacht. Nach dieser Aufwärmphase ging das Spielheft sukkzesive in unsere Hand über, und zwei Warnschüsse später wurde ernst gemacht. Zuerst versuchte unser Jungtalent aus vollem – alleine auf dem Tormann zusteuernden – Lauf, diesen zu überheben, was angesichts der Tatsache, dass dieser im Tor blieb, nicht unbedingt die erfolgversprechendste Art für einen Erfolg war. Auf der Trainerbank diskutierte man bereits über die Art der Bestrafung (Bastonade, Schlafentzug…), da machte dieser seinen Faux pas wieder gut, indem er einen Konter nach Umkurvung des Golies mit einem guten Schuss erfolgreich abschloß. Beachtlich dabei, dass es endlich einmal einen Linienrichter gab, der die Abseitsregel erstens kannte, zweitens auch anwendete und sich von der Schnelligkeit unseres Maturanten in spe nicht überraschen ließ. Schien dieser Treffer angesichts unserer jetzt deutlich spürbaren Überlegenheit mit der Chancenlosigkeit der Gegner bereits spielentscheidend zu sein, nutzte dieser ein kollektives Mittagsschläfchen unserer Defensive aus, um nur 3 Minuten später den Ausgleich zu erzielen und gleich noch einmal gefährlich zu werden. Mit dem ersten Gegenangriff stellte unser linker Offensiver aber gleich wieder die Führung her, bevor nun Chancen im Minutentakt herausgespielt wurden. Die nächsten zwei Tore sorgten beim Gegner für viel Aufregung, war diesem nämlich – und das ist leider kein Scherz – die Abseitsregel nicht geläufig. Es nutzte auch nichts, dass der Schiedsrichter den wütenden Latinos zweimal erklärte, dass eben kein Abseits gepfiffen wird, wenn der abseits stehende Spieler bewußt und offensichtlich nicht ins Spiel eingreift bzw. dieses in keiner Weise beeinflußt. Somit konnte unser Hr. Zweistellig die theoretische Grundlage zu seiner vor jeder Begegnung gemachten Prognose herstellen, andererseits das Jungtalent seinen Überheber nachholen – wenn auch mit dem Kopf (ein bei seiner Körpergröße nicht ganz unspektakuläres Unterfangen). So ging es in die Pause, und angesichts des Vorsprunges, der Möglichkeit des aus dem Vollen schöpfens und in Hinblick auf kommende Saisonen wurde eine radikal andere, noch nie ausprobierte Aufstellungsvariante getestet. Schon nach 5 Minuten sollte dieser Mut zum Risiko belohnt werden, wer aber angesichts des nun deutlichen Rückstandes glaubte, der Gegner wurde nun demotiviert aufstecken, der irrte gewaltig. Auf unserer Seite – nun ja, leider müsste hier der Mantel des Schweigens über die Vorstellung gelegt werden, wenn sich Euer Schreiber auch an der teilweisen Arbeitsniederlegung beteiligen würde. Positive Aspekte gab es zwar genug – z.B. die immer sicher werdende Defensive und die Anzahl der sich durch das Aufrücken des Gegners ergebenden Chancen, doch das gute Dutzend an 100%-igen wurde – sagen wir einmal (ohne Attribute wie kläglichjämmerlicheigensinnigunkonzentriert zu benutzen) – vergeben. Zusammen mit der unnötig herbeigeführten internen Hektik herrschte deshalb nach dem Schlußpfiff dicke Luft in der Kabine – ein sehr seltener Zustand bei den SB (noch dazu nach einem deutlichen Sieg und der Vorrückung auf den zweiten Tabellenrang). Dafür sind alle heiß auf die nächste Partie – und unser Kapitän kann vorher hoffentlich entsprechend imkern.

16. Runde: Spice Balls – Royal Vienna 5:1 (0:0)

“Comeback” war das Schlagwort des Tages, sowohl in der Reserve (dazu später) als auch in der Kampf. Da stand also erstmals wieder der Standardgolie zwischen den Pfosten (1), damit der Reservekeeper endlich wieder in der Verteidigung zurückkehren konnte(2), der Ostereiersucher nach seinem Abtasten vor zwei Runden erstmals wieder von Anfang an dabei war (3) und in der Rückrunde endlich wieder einmal 11 Kampfspieler von Anfang an auf dem Platz standen(4). Na gut, die Nummer 4 zählt nicht so ganz, weil doch 4 Leute nicht aufliefen und die verwaisten Positionen anders vergeben werden mussten, dennoch einmal wieder ein gutes Gefühl, einen vollen Kampfkader vor sich auf dem Platz zu sehen. Den meisten war noch die Hinrunde gegen die heutigen Gäste gegenwärtig, wo dieser gegen uns mit kräftiger Hilfe eines Linienrichters ein Remis erreichte. Deren bisherige Leistungen in der Rückrunde waren aber alles andere als angsteinflössend, während auf unserer Seite kaum Reflexion bezüglich der letzten Niederlage gemacht werden musste – es waren ja nur mehr knapp die Hälfte der Protagonisten vom letzen Wochenende da. So begann das Spiel wie erwartet, nämlich ziemlich einseitig. Obwohl auch bei uns erst ein wenig eingespielt werden musste, wurde der Gegner klar dominiert. Dieser verlegte sich in der ersten Hälfte hauptsächlich auf das Zerstören, eine Taktik, die uns vor zwei Jahren vielleicht noch zu schaffen gemacht hätte, mittlerweile aber können wir damit ganz gut umgehen. Auch ein paar Chancen wurden herausgearbeitet, bis auf einen Sololauf unseres Hrn. Zweistellig allein auf das Tor jedoch keine richtig zwingenden. Doch auch diese Chance wurde verjuxt, und als sich alles auf den Führungstreffer vor der Pause bereitmachte (welcher eigentlich in der Luft lag), bäumte sich der Gegner unvermutet auf. In der letzten Viertelstunde vor dem Pausenpfiff hatte er einige Spielanteile, jedoch selbst in dieser Phase war unsere Mannschaft tonangebend. Das 0:0 in der Pause wurde relativ gelassen zur Kenntnis genommen, und nur geringe Korrekturen für den Spielaufbau vorgenommen und die Spieler ermutigt, sich öfters Einzelaktionen gegen die etwas behäbig und nur bei hohen Bällen sicher wirkende Abwehr zu trauen. Gesagt, getan, und nach einer gut herausgespielten Vorlage umkurvte das Jungtalent den Tormann und schob den Ball zur Führung ins Netz. Der unmittelbar darauf folgende Gegentreffer kam nur dadurch zu Stande, weil der Ball bei einem weit getretenen Freistoß von der Seite kurz vor dem Tor in der Luft plötzlich stehenblieb und völlig entgegen sämtlicher balltechnischer Logik mehr oder weniger absichtlich auf den Kopf des Gegner fiel, welcher diesen (den Ball, nicht den Kopf) wiederum in unser Tor beförderte. Zumindest schwört unser Golie, das der Sachverhalt sich genauso zugetragen hat. Von aussen mag es zwar wie falscher Herauslaufen ausgesehen haben, Gott sei Dank wissen wir aber jetzt, dass es nicht so war. Wie dem auch sei, zwei Mal konnte unser Golie aber beweisen, dass er wieder der Alte ist. Um diesen Ausgleich wieder vergessen zu machen, wurden jetzt mehrere Chancen herausgearbeitet, eine davon wurde nun in umgekehrter Reihenfolge vollzogen und nun bedankte sich die Stürmerstange für den Stangerlpass des Jungtalents, der gleich einmal 4 Gegner zuvor schwindelig gespielt hat. Damit des Trainers Prophezeihung in der Kabine auch genüge getan werde, trug sich der flinke Junge gleich noch einmal in die Torschützenliste ein. Den vierten Treffer steuerte der Käpitän himself bei – heute übrigens in prächtiger Spiel- und Kampflaune. Auch die anderen Spieler ließen sich immer mehr von dieser Laune und der Sicherheit anstecken, die Abwehr wurde immer dichter, die Seiten immer gefährlicher und die Offensivabteilung immer kreativer. Und zentral rackerte wieder einmal der Gärtner, als ob er seinen Winterspeck in 90 Minuten los werden wollte. Den fünften Treffer verbuchte dann die Stürmerstange, der einen richtig gut angetragenen Schuß losließ (weniger scharf, aber präzise), der wohl jeden Tormann hätte alt aussehen lassen. Dass der Comebackneonichtrauchereiersucher nicht auch noch zu einem Treffer kam, lag einerseits an der Notbremse des Gegners, andererseits an einer originell ausgelegten Abseitsentscheidung (demnach man im absoluten passiven Abseits auch dann ins Spiel eingreift indem man eben nicht eingreift und der Ball sowieso vom Gegner kam.) Alles in allem aber eine gute und solide Schiedsrichterleistung! Und der Gegner: Nun ja, eigentlich nicht mehr vorhanden, allerdings muss man ihm zu Gute halten, dass (außer die eben angesprochene Notbremse) dieser sich in keiner Phase zu Frustfouls oder ähnlichen Dingen hinreissen ließ.

22. Runde: Spice Balls – Blue Danube 0:3 (0:2)

Strahlend weiss unter dem gleissenden Licht der schon tiefstehenden Sonne breitet sich Arcos de la Frontera – eines der vielen weissen Doerfer in der Umgebung – aus, und die verwinkelten Gassen bieten einem dutzende Moeglichkeiten, dass wieder einmal ein Eichelschwein quasi von selbst in den Mund huepft. “?????” wird sich jetzt der Leser fragen, einerseits wegen den etwas ungewoehnlichen Beginn fuer einen Spielbericht, andererseits wegen der ebenso ungewoehnlichen Verwendung von Umlauten und scharfen s-en. Des Raetsels Loesung liegt allein im Auge des Betrachters – naemlich in meinen eigenen – und ich mache gerade nichts anders als sonst auch: Naemlich von dem zu berichten, was ich waehrend der Spice Balls Spielzeit so gesehen habe. Bevor nun Neid wegen den geradezu hochsommerlichen Temperaturen, die hier am heutigen Tage herrschten (waehrend beim Spiel in Wien winterliches Wetter angesagt war) sei nur der Form halber erwaehnt, dass es eine Ausnahme war. Wegen der letzten Tage gibt es wieder weitere Reisegefaehrten, die von mir nur mit Muehe davon abgehalten werden koennen, mich als Urlauber in die Sahelzone zu verkaufen. Es gibt wohl sonst keinen Flecken mehr auf dieser Erde, der von mir (akribisch wegen dem stabil guten Wetter ausgesucht) bereist wurde und NICHT gerade zu diesem Zeitpunkt von einer Jahrhundertschlechtwetterperiode heimgesucht wird. Mit ein Grund fuer meine Erderwarmungsverschwoerungstheorieskepsis. Internet und Telefon gibts aber auch hier, und so schau ich mir nach diesem nicht ganz so verwunderlichen Ergebnis (bis auf die Hoehe) auf unsere Aufstellung und erkenne, dass wir im Angriff alles andere als ein Luxusproblem haben koennen (falls ich es irgendwann hier erwaehnt haben sollte). Alles, was Rang und Namen in der Spice Balls Torschuetzenliste hat, war naemlich entweder Eier suchen oder sonst was, und die, die Eier hatten, verletzten sich bzw. erkrankten. Scharfsinnig erklaert sich also – ferndiagnostisch – die “Null” bei der Spice Balls Seite (na wer solls schiessen), die “Drei” auf der anderen Seite wird wohl schwerer zu erklaeren sein, ausser vielleicht mit der Tatsache, dass die Rueckrunde wohl nicht gerade als die heimstaerkste (0:6 nach 270 Minuten) in die SB Geschichte eingehen wird. Wie auch immer, der Traum vom Aufstieg, der nie getraeumt wurde, ist ausgetraeumt, die Wirklichkeit in Form von “einen Platz unter den ersten Drei erreichen” nun schwer genug zu realisieren.

15. Runde: Franz von Sales – Spice Balls 1:6 (0:2)

Was macht eine launische Diva wie die Spice Baller vor einem Spiel gegen den Tabellenletzten (was – wie die Vergangenheit schon oftmals zeigte – gern einmal Schweißperlen auf des Trainerteams Stirnen produzieren kann)? Sie versucht die kahlen Stellen am Hinterkopf zu pflegen, welche durch allzu häufigen nachdenklichen Kratzen an eben dieser Stellen auf Grund der zahlreichen Absagen entstanden sind. Allein 9 Spieler, die zumindest dem erweiterten Kader angehören, mußten absagen, zusammen mit den 6 Personen, die sich seit dem letzten Jahr von uns verabschiedet haben, standen uns somit 15 Spieler weniger zur Verfügung als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison – “aus dem Vollen schöpfen” sieht anders aus. Das letztendlich auf dem Taktikboard dennoch eine hochkarätige Elf aufgeboten werden konnte, spricht für die Quantität, aber noch mehr für die Qualität des gesamten Teams – in dieser Dimension sind wir deshalb besser aufgestellt als je zuvor. Überraschenderweise wurde die Situation knapp vor dem Spiel noch weiter entschärft, da unser Ersatzgolie (temporär auf Grund der Umstände zur Nummer 1 aufgestiegen) noch rechtzeitig eintraf (hier ein Dank an die Gegner, die sportlich fair einem etwas späteren Anpfiff zustimmten) und sich – jetzt kommt die eigentliche Sensation – sich unser Neo-Nichtraucher plötzlich wieder (fast) vollkommen fit aus seiner Verletzungspause zurückmeldete, mehrere Wochen früher als die ernüchternde Diagnose vor rund einem Monat hoffen ließ.
Das Spiel selber begann wie erwartet: Der kleine Platz kam den Gegnern anfangs zu Gute, und da die Performance desselben recht einfach auszurechnen war, ließ man diesen erst einmal rennen, ohne große Bemühungen in Pressing u.ä. zu setzen. Man wußte, dass sich dieser wie immer nach ca. 60 Minuten totgelaufen haben und man selber dann viel leichteres Spiel haben würde. Also wurde das Spiel anfangs eher wie eine Trainingspartie angelegt, allerdings wurde ausgehend von der ausgezeichnet postierten Verteidigung durchgehend bis vorne konzentriert gespielt. Bei den Gegnern war in keinster Weise ein taktisches Konzept zu erkennen, wenn es eines gegeben haben sollte, muß es irgendeine Verbalvariante in Verbindung mit unseren Knöcheln gewesen sein. Leider ahndete der sonst ausgezeichnete Schiedsrichter in der Anfangsphase zwei derbe Attacken nicht entsprechend, was in Folge das Spiel unnötigerweise beiderseitig nicht immer ganz fein werden ließ. Das Spielgeschehen ist leicht erzählt: Der Gegner hat technisch ausgezeichnete und flinke Spieler, jedoch einfach zu wenige in dieser Preisklasse. Der Rest ist entweder für die Liga überaltert und zu langsam, bzw. versucht Unzulänglichkeiten durch Kampf zu kompensieren, was die guten Kicker teilweise auf den offensiven Seitenpositionen verschimmeln lässt. Mit teilweise 4-5 Spielern im zentralen Mittelfeld glaubt man ein spielerisches Übergewicht im Bereich des Mittelkreises zu haben, dass dieses jedoch zu Lasten der Offensive bzw. Defensive geht, ist auf so einem kleinen Platz zwar nicht unmittelbar, jedoch sehr bald bemerkbar. So dauerte es gerade einmal 7 Minuten, bis der erste Ball im Netz zappelte, unsere Stürmerstange hatte viel Zeit, den Ball vom Sechzehnereck flach ins lange Eck zu zirkeln. Und auch das 2. Tor ließ nicht lange auf sich warten, doch der Treffer unseres Spice Balls Ultras war mit dem Makel behaftet, dass der gegnerische Tormann gehörig mithelfen musste. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, welche in so lockerer Atmosphäre wie schon lange nicht verbracht wurde. Viel auszusetzen gab es ja auch nicht, hatten doch durchwegs alle Spieler die Aufgaben ihrer (teilweisen) neuen Positionen ausgezeichnet erfüllt und das taktische Konzept perfekt umgesetzt. Erstmals hatte man sich nicht in unnötige Hektik reintreiben lassen, und dass unser Langzeitverletzte beim Aufwärmen gleich einmal ein paar Schüsse ins Tor hämmerte, als ob sein Fuß nie verletzt gewesen wäre, hob die Stimmung zusätzlich. Vorerst blieb er zu Beginn der zweiten Hälfte aber noch auf der Bank, nur intern wurde etwas umgestellt, auch um aus einigen persönlichen direkten Duellen die Brisanz zu nehmen. Doch nur kurze Zeit später musste unsere Leihgabe aus der Reserve mit Krämpfen w.o. geben, zwei Spiele in 24 Stunden sind für den Meisterkoch doch zuviel. Zuvor verabschiedete er sich noch mit einem wunderschönen Dribbling an der Toroutlinie und dem perfektesten Stanglpass, den man sich nur vorstellen kann, nur wenige Zentimeter verhinderten einen ebenso perfekten Abschluß. So kam also unser Wiedergenesene zu seinem Comeback, und er kam, sah, und hatte nach geschlagenen 17 Sekunden bereits ein Tor am Fuß – allein seine Überraschung darüber verhinderte einen Knalleffekt. Dennoch gab es jetzt mehrere schöne Chancen, weil man aber die Tore bekommt, die man nicht schießt, stand es plötzlich 1:2. Aus dem Konter der Gegner entstand eine Halbchance, unser schon ausgekühlter Golie kompensierte den Fehler seines Gegenübers und ließ seinerseits den Ball fallen. Die Effizienz der Gegner beim Verhältnis Tore zu Chancen nochmals erhöhend nutzte der Stürmer diese im wahrsten Sinne des Wortes einzigartige Möglichkeit und drückte den Ball über die Linie. Der Torpfiff wurde aber vom schärfsten Team in Wien zum Startschuß uminterpretiert, denn jetzt begann die prognostizierte Schwächephase des Gegners während in den eigenen Reihen wurde von Trainingsspiel- auf Turboboostmodus geschalten wurde. Völlig überfordert bereute wohl der eine oder andere Gegenspieler seine vorher gemachten abschätzigen Bemerkungen über unsere Spielstärke, denn deutlicher als in der letzten halben Stunde waren die Klassenunterschiede noch selten zu sehen. Es scheint an Übertreibung zu grenzen, wenn hier von Chancen im Minutentakt geschrieben wird, allein es entspricht den Tatsachen. Und obwohl nur jeder vierte oder fünfte Hochkaräter auch tatsächlich genutzt wurde, reichte es dennoch für weitere 4 Treffer. Fast schon kitschig, dass der Neo-Nichtraucher sein Comeback mit einem sehenswerten Weitschußtor krönte, und unser letztjähriger Langzeitverletzte auch weitere 2 Tore beisteuerte (und den kleinen Makel bei seinem ersten Treffer mehr als nur kompensierte). Als auch noch unser Kapitän seine Ladehemmung ablegte, wurde auch nicht mehr darüber geredet, dass man eigentlich den Stachel im Fleisch in Form einer zweistelligen Niederlage gegen diesen Gegner vor Jahren im Cup heute hätte eindrucksvoll aus den Geschichtsbüchern hätte streichen können. Was solls, die Arithmetik und Besonderheiten in der Rückrunde bescheren uns trotz des nur 6. Zwischenranges in der Frührjahrszwischentabelle erstmals den zweiten Tabellenrang in der Unterliga und die Vergrößerung des Abstandes auf den Viertplatzierten auf 6 Punkte. Gespannt darf man sein, was die weiteren Runden noch bringen, das Gemetzel hinter dem souveränen Tabellenführer wird offensichtlich immer größer.

14. Runde: Spice Balls – Union Josefstadt 0:3 (0:1)

Es spielt immer mit. Bei jedem Spice Ball Match. Weil die Regeln eben so sind. Bei 9 von 10 Spice Balls Spielen greift es in das Spiel ein, und da zu 99% für den Gegner. Wir hassen es schon, es ist unser Fluch, wir können es aber nicht vom Spielfeld verbannen – das Aluminiumgehäuse. Doch der Reihe nach: Wer uns vor der Saison oder noch besser vor 2 Wochen gesagt hätte, dass wir nach 2/3 der Saison um die Tabellenführung spielen würden, den hätten wir mit Verdacht auf Grippe mit Halluzinationsanfällen zum Arzt geschickt, aber der Ausrutscher unseres heutigen Gegners in der Vorwoche und gleich zwei Nullnummern von Monfalcone machten es möglich. Wie die Gäste zu schlagen sind, hatte OSV Bierstube in der Vorwoche vor den Augen des SB Trainers gezeigt – welcher übrigens vom dort agierenden Schiedsrichterteam als deren Beobachter angesehen wurde, die wiederum entsprechend darauf bedacht waren, nichts falsch zu machen. Und die Aufstellungstaktik war dieselbe, mit der man schon in der Vorbereitung gegen den Ligameister mehr als erfolgreich war. Allein hinter dem Standardgolie stand ein großes Fragezeichen, denn die Verletzung aus der letzten Partie hatte sich im Training noch verschlimmert – dennoch wollte er die Zähne zusammenbeissen und durchspielen. Schon bei der ersten Aktion – ein Roller des Gegners weit neben das Tor – sah man aber, dass er sich nur mehr humpelnd fortbewegen konnte – bis zur Halbzeit quälte er sich über die Runden. Also ließ man wie geplant den Gegner kommen und konzentrierte sich auf die Konter, wobei der erste richtig vorgetragene bereits die Führung hätte bringen können: das Jungtalent brach auf der linken Seite durch, ein Paß in die Mitte zum der generischen Abwehr enteilenden Kapitän, der wiederum alles richtig macht und mit seinem Heber – in der Kabine noch besprochen – dem Tormann keine Chance ließ. Jetzt ist der Zeitpunkt, wieder ein wenig auf das oben beschriebene Aluminiumgehäuse zu fluchen, denn genau dieses rettet die Gäste vor dem Rückstand. Ansonsten ging vorerst alles auf, man riskierte den Druck des Gegners – der zuerst ergebnislos blieb, um schnelle Gegenangriffe einzuleiten. In der Kabine wurde davon geredet, heute nur bei entsprechender Tagesverfassung UND Glück erfolgreich zu sein, jedoch das uns zumindest zweiteres versagt bleiben würde, war auch zum Teil in der nicht weiter zu identifizierenden Gestalt am Spielfeldrand begründet. Was von der Kleidung, den Utensilien und dem Einlaufritual her noch als Schiedsrichterassistentin durchgegangen wäre, entpuppte sich im Laufe des Spieles als Wesen, welches weder von Fußball noch von der Handhabung des lustigen Wimpels in der Hand auch nur die geringste Ahnung zu haben schien – als Beweis lief sie 90 Minuten auf der Seite hin und her und hob (zumindest die 3 Mal, wo sie es tat) die Fahne nur, wenn der Schiedsrichter bereits entschieden hatte, und auch da wußte sie nicht, wohin sie mit der Fahne deuten sollte. Liebe DSG, Fasching ist schon vorbei, bitte schickts das nächste Mal was gescheites oder gar niemanden, aber für so was zu bezahlen kann nur karitative Hintergründe haben. So war der – im übrigen mit seinem anderen Assistenten ausgezeichnet agierende – Schiedsrichter bei Abseitsentscheidungen auf dieser Seite auf sich allein gestellt – und wieder einmal war unser Jungtalent zu schnell für dessen Augen und der Ball im Netz wertlos. Dafür lag der Ball dann in unserem. Ein Fehler im defensiven Mittelfeld nützte der Gegner aus, und der Stürmer schoß aus der Drehung einen gewaltigen Schuß neben dem Golie ins Tor. Dessen Behinderung war aber nicht Ursache für die fast fehlende Reaktion, sondern die verstellte Sicht. Erstmals in der Meisterschaft schoßen also nicht wir das erste (gültige^^) Tor, dennoch ließ man sich nicht davon beirren. Eine flotte und phasenweise schön anzuschauende erste Hälfte war vorüber, und wir wußten, dass wir auf das Glück nicht mehr setzen konnten, als unser Golie unter Schmerzen seine Handschuhe für heute abstreifen musste. Also mußte unsere Kampfsau aus der Verteidigung in den Kasten, was eine taktische Umstellung mit sich brachte, leider nicht die, die wir eigentlich zu bringen gedachten. Etwas Konfussion kam somit in den ersten Minuten der zweiten Hälfte auf, doch allmählich lief es wieder etwas besser, gleich darauf kamen die Gäste wieder stärker auf. Vielleicht machte sich das weniger in wirklichen Torchancen bemerkbar, doch die Laufwege waren besser und die Gäste wirkten nun deutlich organisierter als unsere Elf. Nach vorne gelang bei uns gar nichts mehr, dennoch war das eigene Tor verhältnismässig selten groß in Gefahr. Man hoffte, die ersten 25 Minuten der zweiten Hälfte so zu überstehen, um dann mit neuen Spielern deutlich offensiver werden zu können nd auf den Ausgleich zu spielen. Ein weiterer Fehler – brilliant ausgenützt von den Josefstädtern, dämpfte diese Hoffnung, ein Kopfball nach einer Ecke (der Ball ging an das – naja sie wissen schon und dann natürlich ins Tor) löschte sie komplett. Anders als viele andere Teams, die sich in solchen Situationen einigeln und nur mehr ein Debakel verhindern, setzten wir dennoch auf volle Offensive, konnten das Spielgeschehen jetzt auch mehr in die gegnerische Hälfte verlagern, die Auswärtself ließ aber kaum mehr was anbrennen. Wenn es brenzlig zu werden drohte, half man sich geschickt mit taktischen Fouls (von denen nur eines ein wenig zu derb war), und die Freistöße waren auch auf Grund der heute nicht vorhandenen Kopfballstärke unserer Offensive und der fehlenden Schußkraft nicht gerade gefährlich. Unterm Strich fehlte eben jenes Glück, dass wir dringend hätten brauchen können (es gibt kein Jammern wegen unseres Lazaretts – versprochen) und so gewann die stärkere Mannschaft mit vielleicht einem Tor Unterschied zu viel – aber immerhin eine gerechte Niederlage. Man wünscht schon aus eigenem Interesse, dass diese Mannschaft den Titel holt, denn bis auf die ein, zwei Gfraster, die es in jeder Mannschaft gibt (außer in unserer eigenen natürlich), präsentierte sich der sympathische Gegner fair und eben kompakter als alle anderen bisherigen Meisterschaftsgegner – wir wünschen jedenfalls alles Gute und viel Glück.
Ach ja. für die Statistik: auch der Gegner schoß in der Schlußphase an das – ach, ich wills einfach nicht mehr aussprechen – allerdings auf die Aussenseite (zumindest kann so der Ball nicht ins Tor gehen).

13. Runde: Squadra 3 – Spice Balls 1:4 (1:1)

Wenn 4 Mannschaften gleichzeitig auf ein Fußballfeld wollen, dann haben zwei davon ein Problem – nämlich ein internes Komunikationsdesaster. Gott sei Dank betraf es aber nicht unsere Partie, sondern die gleichzeitig eintreffenden Damenmannschaften mussten das Feld im wahrsten Sinne des Wortes räumen. Die Reihen der Spice Balls waren gegenüber der Vorwoche noch einmal um 2 Spieler lichter geworden, dafür stand die gesundete Stürmerstange wieder unter den seinen, und die spielfreie Reserve konnte großzügig einen aus ihrer Betonabwehr der Kampf überlassen. Somit kam es doch noch zum pünktlichen Anpfiff – einen der seltenen richtigen Pfiffe (nicht der einzige, auch der Abpfiff war zum Beispiel perfekt) des Schiedsrichters an diesem lauen Sommerabend. Und unsere Truppe schien die etwas durchwachsene Leistung der Vorwoche gleich vom Start weg vergessen machen. Schöne Angriffe endeten bald in einen Weitschuß unserer neuen Defensivwaffe, der mit Unterstützung des gegnerischen Tormannes schon nach 5 Minuten den Ball ins gegnerische Netz beförderte. Gleich darauf schien unsere Elf gleich alles klar machen zu wollen, und ein Weltklassepass der heute blendend agierenden Stürmerstange wurde ebenso pefekt von unserem Snowboardlehrer mitgenommen, lediglich der Abschluß hat in der Ausführung noch Luft nach oben. Auch eine dritte Chance ließ den Zuschauer glauben machen, dass die Partie im sicheren Hafen sei. Doch die Heimmannschaft hatte da doch noch etwas dagegen, und besann sich ihrerseits auf ihre Stärken, die im ziemlich kleinen Spielfeld gut in Szene gesetzt werden konnten. Die Offensivbemühungen der Gegner wurden präziser vorgetragen, und das Spielgeschehen verlagerte sich immer mehr in unsere Hälfte. Genau in dem Moment, als wir uns wieder etwas befreien konnten, schlugen die Gegner nach einem weitem Abschlag – einen Fehler unserer Abwehr ausnützend – zu und erzielten den Ausgleich. Was Gegner und auch die meisten eigenen Spieler zu diesem Zeitpunkt nicht wußten: Unser Tormann konnte zu diesem Zeitpunkt praktisch nicht mehr laufen, eine plötzlich aufgetretene Verletzung in der Wade behinderten ihn gewaltig, doch mit einer gehörigen Portion Zähnezusammenbeissen hielt er noch bis zur Pause durch, dann jedoch war für ihn “Endstation” (der um den Beruf unseres Golies wissende Wissende erkennt die gelungene Wortspielerei auch ohne diesen Hinweis sofort). Wenn ein Golie raus muss, ihn ein Verteidiger ersetzt und auf der Bank nur ein fitter Spieler – ein Stürmer – sitzt, ergibt das eine ziemliche Umstellung für die zweite Hälfte. Und tatsächlich wurde es mühsam. Einerseits bedingt durch den Gegner, der einige gute Angriffe nicht zur Führung nützen konnte, andererseits durch den Schiedsrichter, der meinte, nun massiv in das Spiel eingreifen zu müssen. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Er pfiff für beide Mannschaften schlecht. Die Gegner mußten eine tolle Chance wegen angeblichen Abseits abbrechen, und eines der folgenden Gegentore für sie wurde von einem klaren Foul unseres Stürmers eingeleitet. Die Verpfeifungen auf unserer Seite aufzuzählen würden hier die Seite sprengen, insbesondere unser Jungtalent schien den Augen des Linienrichters permanent davon zu laufen, die Fehlpfiffe wegen Abseits waren sonder Zahl. Einige Schmankerl aus des Schiedsrichters Mund? “Na und, war halt ein Fehlpfiff, ich reg mich bei einem Fehlpass von ihnen ja auch nicht auf”, oder “Tja, war eh ein Foul (vom letzten Mann, Anm. der Red.), wenn man da eine entsprechende Entscheidung vom Schiedsrichter haben will, darf man es sich halt vorher nicht mit ihm verderben”. Da hat wohl einer etwas Entscheidendes nicht verstanden. Wie dem auch sei, Betreuer, Ersatzbank und Spieler ließen sich von diesen Undingern aus der Fassung bringen, und auf dem Spielfeld sah man diese zu unterdrückende Wut. Allerdings erkannte man auch, dass es offensiv wieder gefährlicher wurde, und als man den Frust über die gelben Kritikkarten runtergeschluckt und verdaut hatte, blies man zur Antwort auf dem Feld. Und plötzlich lief es so, wie es laufen sollte. Eine ewig schöne schnelle Ballstaffette wurde in den Lauf des Jungtalentes gespielt, der zieht in Richtung Golie und spielt überraschend in die Mitte auf den blutigsten aller Stürmer auf, der sich wiederum über sein erstes Tor in der Rückrunde freuen konnte. Jetzt spielte man deutlich befreiter auf, und der Gegner baute vor allem konditionell immer mehr ab. Ein exakt in den Strafraum gezirkelten Freistoß von unserem ersten Torschützen befördert nun der gegnerische Spieler mit Hilfe unserer Stürmerstange ins eigene Tor, bevor die nun aufrückende Heimmannschaft Platz für Konter ließ. Diese Einladung schlug wiederum unser Jungtalent nicht aus, und stellte mit seinem ersten richtig zählenden Tor das 4:1 her. Der Sieg war nicht mehr gefährdet, die Höhe schon, aber bei dem gegen uns gegebenen Elfmeter zeigte unser Ersatztormann ein weiteres Mal, dass gleich zwei Spice Ball Schlußmänner unter die Top Ten der DSG Tormänner gehören. Somt konnten wir weiter fleissig Punkte sammeln, richtig eingespielen konnten wir vor der nächstwöchigen Partie gegen Union Josefstadt aber leider nicht.

12. Runde: Spice Balls – OSV Bierstube 0:0 (0:0)

Erstes Meisterschaftsspiel der Rückrunde, und die Trainer mussten den Kader gegenüber den sehr guten Testspielen komplett umkrempeln, zu viele Viren sind der Spice Balls Stammkadertod. Es schien, als ob mit den verfügbaren Spielern die Normaltaktik nicht zu spielen wäre, somit machte man aus der reelen Not eine vermeindliche Tugend und versuchte die Lehren aus dem Hinspiel – welches, wie der aufmerksame Leser sicher noch weiß, die Spice Baller in der letzten Minute für sich entscheiden konnte – zu ziehen. Und so unglücklich dieser Schachtelsatz dem Schreiber auch mißlungen ist, so mißlungen war auch die taktische Ausrichtung des Trainers. Zu Beginn war das noch nicht sichtbar, noch konnte man das Spiel offen halten und war vielleicht um einen kleinen Tick – oder der einzigen richtigen Chance – gefährlicher. Leider fanden die Flanken zu wenige Abnehmer, dennoch war das Spiel gefällig. Der Gegner verfügte über einen Haufen schneller und technisch versierter Spieler, die genau das machten, was eigentlich unsere Stärke hätte sein sollen. So kippte langsam das Spielgeschehen, und die Gäste gewannen optisch die Überhand. Man muß sich das weniger in einer drückenden Überlegenheit vorstellen, vielmehr in einer deutlicheren Stabilität im Mittelfeld und dem Eindruck, dass wirklich jeder Ball an den Gegner ging. So ging es in die Pause, und noch immer wartete man vergeblich auf eine andere taktische Variante des Trainers. Er wollte eher die in der ersten Hälfte gezeigte Stärken forcieren und die Schwächen minimieren, irgendwie ist da in der Kommunikation zu den Spielern oder aber in der Durchführung am Feld bei diesen beiden Agenden etwas diametral durcheinandergekommen und ins Gegenteil verkehrt worden. Ohne wirklich zu glänzen, waren jetzt die Gäste die Chefs auf dem Platz. Es gibt aber zwei Hauptgründe, warum kein Tor fiel: Auf der einen Seite, weil es dazu Torchancen bedurft hätte, auf der anderen Seite, weil man die sich bietenden Gelegenheiten kläglich vernebelte und zudem mit einem Lattenpendler Pech hatte. So oft war es schon umgekehrt, dieses Mal waren wir es, die vom Lattenpender profitierten. Eine etwas hektische und unglückliche Konstellation in Verbindung mit den Spielerpässen und dem folgenden Spiel der Reserve sorgte zudem dafür, dass zwar einige Spieler der Reserve – durchaus mit Kampferfahrung – ab dem Wiederanpfiff auf der Bank saßen, die dazugehörigen Spielerpässe aber plötzlich unauffindbar waren. So konnte nur unsere neue Defensivkraft eingewechselt werden – die sich daraus ergebenden Umstellungen bewirkten eine nun bessere Präsentation auf dem Platz. Leider konnte unsere verletzte Innenverteidigungsnähmaschine aus den oben erwähnten Gründen aber nicht den Platz zu gunsten eines fitten Spielers verlassen, und konnte sich die letzten 10 Minuten nur mehr auf das “in den Weg stellen” begnügen. Auch unsere in den Testspielen so erfolgreich geprobte “alles oder nichts”-Version blieb uns aus diesen Gründen verwehrt. Erst die letzten 15 Minuten brachten nun so etwas wie das gewohnte Spiel, die sich bietenden Chancen wären an jedem anderen Tag in die Kategorie “gut” gestellt worden, heute aber als “nicht zwingend” einzustufen. Zu wenige Probleme konnte man dem gegnerischen Tormann bereiten. Realistischerweise muß man heute von einen gewonnenen Punkt sprechen, die 2 verlorenen gehen wohl zu einem guten Teil auf die Kappe des Aufstellungstrainers. Aber keine Angst: Euer geschätzter Schreiber wird sich diesem niemals streiten.

Testspiel: Spice Balls – Neusimmering 5:0 (3:0)

Einen Ungarn hatten wir noch nie. Österreicher natürlich schon genug, Türken, Araber und Kroaten auch, Deutsche sowieso. Einen Rumänen hatten wir schon und sogar einen Schweden. Tiroler, Steirer, Burgenländer natürlich, einen echten Franzosen und einen falschen Peruaner. Einen ungarischen Spice Balls Spieler aber noch nie. Entweder war das der Grund, warum heute ein Spieler aus diesem Land in der Verteidigung getestet wurde, oder ganz einfach deshalb, weil wir noch dringend eine Innenverteidigungskraft suchen, um die immer dünner werdende Personaldecke in diesem Bereich ein bissal dicker werden zu lassen. Also saß er – Schicksal eines jeden neuen Spielers bei Spice Balls – zu allererst einmal auf der Ersatzbank um unseren Kickern dabei zuzuschauen, wie sie sich im letzten Testspiel mit dem größtmöglichen DSG-Brocken wo gibt (aktueller Ligameister und Liga-Herbstmeister) so tun. Er sah aber nicht die komplette Spice Balls – Elf, denn neben den “bekannten” Verletzten hatten eine Menge Leute abgesagt, und so fehlten neben dem Standardgolie auch noch 2 Stürmer, und da wegen der Absenz des Golies unser Innenverteidiger in den Kasten mußte, war eben diese Position auch noch nachzubesetzen. Dem Gegner ging es nicht besser, auch bei ihm fehlten Golie und 2 Stürmer, allerdings wurden diese bei ihm aus den eigenen Reihen und nicht – wie bei uns aus der Absagennot geboren – durch 2 “fremde” Spieler in Form von uns bekannten Franz von Sales Mitgliedern nachbesetzt. Auch taktisch wurde bei uns etwas herumexperimentiert, wollte man sich doch nicht im letzten Vorbereitungsspiel eine Schlappe als Demotivationsschub für die Meisterschaft leisten. Der Gegner begann gleich ambitioniert und so sah unser Ungar sofort, was diese Mannschaft so erfolgreich machte. Flinke Spielzüge, genaues und schnelles Kurzpassspiel, gutes Öffnen des Raumes und ein perfektes Verschieben im Offensivbereich. Wenn hier der Eindruck entsteht, dass wir in den ersten Minuten deshalb gehörig unter Druck gewesen wären, so ist dieser Eindruck falsch. Denn all die Bemühungen verliefen im Sand namens Spice Balls Verteidigung, und auch wir konnten offensiv schon einiges zeigen. Und bereits zu Beginn zeigte sich, dass des Gegners Abwehr alles andere als sicher stand – eine Überraschung, denn diese war ja dem Vernehmen nach komplett. Und weil sie schon einmal unsicher war, fing unsere Stürmerstange einen Abschlag des gegnerischen Tormannes ab, um ihn postwendend über den zurücklaufenden Verursacher zur Führung ins Netz zu heben. Am Spielverlauf änderte sich dadurch nur geringfügig etwas, nach guten Angriffen der Gegner (die allesamt eben durch Abschlußschwäche gekennzeichnet waren) gab es eine dementsprechende Antwort. Zu viel hatten die Gäste mit unseren Offensivleuten zu tun, und so konnte unser Kapitän, noch bevor unser Ungar nach 20 Spielminuten zum Aufwärmen geschickt wurde, einen flachen Schuß ins rechte Eck setzen. Nach dieser überraschenden 2:0 Führung wurden das erste Mal 2 Spieler gewechselt, und das Spiel neu geordnet. Ordnung ist in diesem Zusammenhang vielleicht der falsche Ausdruck, denn die Umstellungen hatten einige Abstimmungsprobleme zur Folge, und der Druck der Gegner schien wieder zuzunehmen. Die Gefährlichkeit in der Offensive auf unserer Seite aber auch, und imer mehr kristallisierte sich heraus, dass sich die Abwehr der Gäste nicht und nicht auf unsere Stürmer einstellen konnte, was uns wiederum im Gegenzug immer besser gelang. So verpuffte das spielerische Übergewicht der Gegner fast wirkungslos, und optisch nahm sich unser Spiel gefährlicher aus, was unser Kapitän schließlich mit seinem 2. Treffer auch bestätigte. Zur Halbzeit wurde wieder kräftig umgekrempelt, war doch einer unserer Stürmer endlich gekommen und spielte fortan auf seiner Stammposition, die vorher durch unseren Gastkicker souverän besetzt war. Es folgte unsere beste Zeit, hinten schien alles dicht und das Spiel nach vorne wie aus einem Guss. Der Gegner entdeckte aber sein Flügelspiel immer mehr und reagierte richtig auf unsere immer mehr aufrückende Verteidigung, allein die guten Zuspiele konnten die Offensivkräfte nicht verwerten. Entweder waren Kopf, Beine oder Golie dazwischen, und als dann einmal alles versagte, tat dies der gegnerische Stürmer gleich auch mit und versemmelte eine 100%-ige Chance. 20 Minuten vor Schluß die letzte Umstellung, und zum Einläuten des Schlußviertels spielte unser Kapitän die Stürmerstange mit einem Paß über das halbe Feld an, dieser düpierte mit einer Körpertäuschung alle Verteidiger und schoß trocken ein. Das Spiel war gelaufen, dennoch wollte der Gegner jetzt das Ehrentor, setzte alles auf eine Karte und stellte Dauerdruck her. Es wollten ihm aber keine guten Chancen mehr gelingen, wir spielten nur mehr auf Konter – und das erfolgreich. Bei einer der Konterchancen wieselte unser Jungtalent wieder einmal im Turbo-Mode rechts über das Feld, legte auf unseren Kapitän ab, der die Stange anvisierte und traf – die Stange. Und weil das Glück heute auf unserer Seite war, kollerte der Ball von dort auch gleich ins Tor. Bleibt ein positives Resumee zu ziehen – der Gegner war natürlich bei weitem nicht in Ernstfallspiellaune. Dies gilt es natürlich nüchtern als Fazit zu beachten, allerdings auch die Tatsache, dass auch ein Testspiel keiner gerne verliert. Und der Ungar kann schon einmal seinen Spielerpass beantragen. Wir hatten ja noch keinen. Das ist aber wirklich nicht der Grund, vielmehr verspricht er eine echte Verstärkung zu werden.

Testspiel: Spice Balls – AFC Hietzing 2:1 (0:1)

Lange war die Winterpause, und die Freude auf das erste Spiel im “Frühjahr” auf Kunstrasen war an den vielen Zusagen abzulesen. Mit Ausnahme der Spieler, die im Anschluß gleich darauf im ersten Vorbereitungsspiel der Reserve im Einsatz sein sollten und unseres Snowboard- u/o Schilehrers fanden sich alle pünktlich in der Kabine ein – mit Ausnahme derer, die fast verschlafen hätten. Somit konnten die Trainer aus dem Vollen schöpfen und hatten zudem noch 3 Spieler auf der Ersatzbank sitzen, ein seltener Luxus. Gleich nach dem Anpfiff kamen beide Mannschaften recht schnell auf Touren, wenn auch die Gegner – Tabellenführer in der Paralellliga – etwas sicherer aus den Startlöchern kamen. Während die Spielanteile relativ gleich verteilt waren, schlug das Gefährlichkeitspendel zunächst Richtung Gegner aus. Unseren anfänglichen Unsicherheiten beim Herausspielen standen einige gute und schnell angetragene Konter der Gäste gegenüber. Zunächst musste unser Golie in höchster Not gegen einen Stürmer retten, der  – einen Abwehrfehler ausnützend – plötzlich alleine vor unserem jetzt hellwach agierendem Schlußmann auftauchte, dann galt es einige Flanken zu entschärfen, was aber mit einiger Mühe auch gelang. Das Spiel unserer Elf war gefällig, allerdings spätestens am gegnerischen Sechzehner zu Ende, wenn auch jetzt schon zu sehen war, dass nicht all zu viel fehlte, um zum gegnerischen Tor zu kommen. Noch war aber der Gegner gefährlicher, und nach knapp einer Viertelstunde schaffte er etwas, was in der Herbstrunde kein einziger Gegner fertig brachte: Er ging mit 1:0 in Führung. War der Treffer auf Grund der Chancenverteilung und der etwas höheren Spielanteile der vergangenen Minuten durchaus gerechtfertigt, so war er selber etwas glücklich zu Stande gekommen. Ein Eckball wurde flach zum 16-er gespielt und der dort wartende Schütze schoß flach durch jede Mende Beine und zwei Berührungen hindurch ins kurze Eck. 10 Minuten später die ersten Auswechslungen (es war zuvor rotierende Auswechslung vereinbart worden, welche der Gegner in Ermangelung von Ersatzspielern nicht wahrnahm), und die neu formierte rechte Defensivachse – eigentlich als Stabilität für die Schwäche beim Spielaufbau gebracht – stellte sich gleich einmal bei der ersten Ballberührung mit einem horrenden Fehler ein. Ohne Not wurde der Ball hinten quer gespielt, der gegnerische Stürmer nahm das Geschenk nicht dankend an und setzte zum Torschuß an. Allerdings konnte unser – heute so spritzig und austrainiert wie noch selten zuvor wirkende – Libero den sicher geglaubten Gegentreffer durch behertztes Eingreifen verhindern. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl keiner geglaubt, dass es die letzte große Chance unseres Gegners für lange Zeit sein sollte. Der nächste “Höhepunkt” war aber dann leider ein absoluter Tiefpunkt. Ohne Feindeinwirkung knickte unser bester Torschütze – erst vor einem Jahr als Ersatz für unseren scheidenden Kapitän geholt – um und blieb stöhnend liegen. Die niederschmetternde Diagnose: Bändereinriss im Fußgelenk und 11 Wochen Pause, er wird uns somit frühestens wieder im Meisterschaftsfinale wieder zur Verfügung stehen. Auf diesem Weg alles Gute für eine raschen Genesung! Das Spiel ging indessen weiter, und sowohl Spielanteile als auch Verlagerung gingen jetzt immer mehr an uns. Plötzlich war es unsere Mannschaft, die das Heft immer mehr in die Hand bekam, und 2 Großchancen hätten gut und gern auch zum Ausgleich im Netz zuappeln können. Die Führung des Gegners zur Halbzeit war dennoch ob der einen Chance mehr, die bei ihnen zu Buche stand, letztendlich nicht unverdient. Die 2. Halbzeit gestaltete sich aber dann komplett anders. Wieder war das Team durcheinander gewürfelt worden, doch der Motor lief immer runder und geschmierter. Die Dominanz im Mittelfeld war augenscheinlich, die Entlastungsangriffe der Gegner immer seltener und unpräziser. Im Gegenzug stellten sich dafür bei uns immer mehr gefährliche Situationen ein, weitere zwei Mal mussten die Gäste das Glück strapazieren, um den Ausgleich zu verhindern. Nach einer Viertelstunde war letztendlich Schluß mit lustig: Unser Jungtalent besann sich auf den zweiten Teil seines hier beschriebenen Pseudonyms, schnappte sich den Ball auf der Seite in Höhe des eigenen Strafraumes und begann ein Tempodribbeling, welches nicht nur in der Düpierung von 7 Gegenspielern, sondern – was noch viel schwerer war – im Umspielen des eigentlich besser postierten eigenen Kapitäns gipfelte. Am gegnerischen Srafraum angelangt vollendete er den Kraftakt mit einem perfekten Pass auf unseren nunmehr besten fitten Torschützen, der in gewohnter Manier trocken einschoß. War es nun die fehlende Kraft der ersatzspielerlosen Gegner, war es die eigene Stärke oder was auch immer – die nächsten 10 Minuten spielte nur eine Mannschaft. Die Kontrolle über das Spiel hatte das Mittelfeld an sich gerissen, und Spice Ball-intern wurde das Spiel 20 Minuten vor Schluß mit Unentschieden für beendet erklärt. Grund war, dass die Trainer diese letzten 20 Minuten eine komplett neue – extrem offensive – Variante ausprobieren wollten und ein Rückstand mit einem dringend benötigten Tor simuliert wurde. Eine erstaunlich konzentrierte neuformierte Abwehr, ein äußerst laufstarkes Mittelfeld mit entsprechend kreativen Ideen und permanent gefährlich wirkende Offensivspieler – noch selten zuvor wurde eine solche Simulation bei Spice Balls derart perfekt umgesetzt. Fast logisches Ergebnis war der Führungstreffer, der resultatsmässig die Aufgabenstellung als erledigt abhaken ließ. Die letzten 5 Minuten war man sich nun etwas uneins, ob auf Halten des Resultates oder auf einen weiteren Treffer gespielt werden solle, was dem Gegner einer der wenigen guten – allerdings ob unserer Aufstellung deutlich öfter erwarteten – Gegenangriffe erlaubte. Eine rustikale Abwehr im Strafraum hätte wohl die Mehrheit der Schiedsrichter mit Elfmeter geahndet, die Pfeife blieb aber stumm um kurz darauf zum Abpfiff zu ertönen.

Selten zuvor waren die Trainer mit einem Testspiel so zufrieden, selten zuvor war die Stimmung wegen der Verletzung und des Ausfalles unseres Torschützen danach so gedrückt. Vieles wurde am Spielfeld umgesetzt, jedoch wurde das auch vom Gegner leicht gemacht. Es ist davon auszugehen, dass dieser nicht in Bestbesetzung angetreten war, zumindest präsentierte er sich bei weitem nicht in der Stärke unserer eigenen Tabellenführer. Nächste Woche wird es gegen den aktuellen Ligameister und -herbstmeister wohl deutlich schwerer werden, und auch in unserer eigenen Liga wissen wir, dass wir noch eine deutliche Steigerung brauchen werden, um gegen die durchwegs schneller als der heutige Testgegner spielenden Mannschaften bestehen zu können.

Testspiel (Halle): FA Mödling – Spice Balls 12:12 (6:6)

Zwar haben wir schon bei klirrender Kälte (was nichts daran änderte, dass der Rasen ob des Ehrgeizes der 15 Protagonisten förmlich brannte) unsere erste Trainingseinheit am Feld hinter uns gebracht (erstaunlich zu bemerken, wie gnädig der Winterspeckgott mit uns war), dennoch fand die Vorbereitung für die Vorbereitungsspiele in der Halle statt. Der Gegner FA Mödling eine gestandene Hallentruppe (keiner unter 40 Jahre) – aber deswegen keineswegs zu unterschätzen – die Halle und die Tore groß und die Spieldauer für ein Hallenspiel ungewöhnliche 90 Minuten ohne Pause. So unterschiedlich die Voraussetzungen der beiden Mannschaften für das Spiel war, so unterschiedlich zeigten sich die beiden Mannschaften auch von Beginn an. Auf der einen Seite eine eingespielte Hallentruppe, die sich blind verstand, eine äußerst kompakte Raumverteilung speziell in der Abwehr zeigte und mit Distanzschüssen zudem permanent gefährlich war, auf der anderen Seite eine Überlegenheit speziell in 1:1 Situationen und immer dann gefährlich, wenn man die Schnelligkeit und Wendigkeit ausspielen konnte. Das Gesamtkonzept unserer Truppe war aber eher das Weiße und nicht das sprichwörtliche Gelbe vom Ei, letztlich wohl auch der Tatsache zuzuschreiben, dass die Zusammenstellung der Blöcke durch die notwendigen Rochaden auf Grund eines fehlenden Spielers immer eine andere war und das “Einspielen” erschwerte. Dennoch konnte sich in der Torfolge keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen, und auch auf dem Feld war – wenn überhaupt - immer nur minutenweise eine Überlegenheit eines Teams zu erkennen. Die anfangs beschriebenen Vorzüge behielten aber weiterhin Gültigkeit, so hatten wir mit dem Stellungsspiel und den Laufwegen der Gegner in der Raumabdeckung so unsere Probleme, andererseits konnten wir immer wieder kürzere Druckphasen aufbauen. Letztlich entschied immer wieder, ob wir eine solche Druckphase mit einem Tor abschließen konnten (oder der Ball ins Torout – sprich über die Feldbegrenzungsoberkannte – geschossen wurde), oder die Interventionen der Gegner und die daraufhin konterartig vorgetragenen Gegenangriffe erfolgreich waren. Kanpp eine Viertelstunde vor Schluß kippte dann das Spielgeschehen schlagartig, als wir uns nach einem 8:8 Gleichstand plötzlich immerhalb von 7 Minuten mit 4 Gegentreffern in Serie konfrontiert sahen. Hierbei schlug aber nicht das Glückspendel für den Gegner aus, vielmehr wurde die gesamte Mannschaft quasi zum Zuschauen degradiert – teils aus Eigenverschulden am Platz, teils weil sie einfach eben auf der Bank saß. Unter dem Eindruck der Hilflosigkeit wechselte unser bis dahin tadellos agierender Golie genau diese beiden Schauplätze und warf seine Handschuhe und sich selber hinter die Bande, um sich ein paar Schmollminuten zu gönnen. Der letzte Wechsel versprach somit nicht gerade eine Aufholjagd, musste einer unserer Feldspieler nun im Tor aushelfen. Weitere 3 Minuten verflossen so ereignislos, womit 5 Minuten vor Ende bei einem 12:8 Score für die Heimmannschaft deren Sieg kaum mehr in Frage stand. Bei unserem Tramwaychauffeur siegte aber letztendlich doch der Ehrgeiz über die angekratzten Ehre, und somit standen uns neben unserem Einser-Golie jene 5 Spieler am Platz zur Verfügung, die in der laufenden Wintersaison auch die meisten Hallenminuten in den Beinen hatten und mit einer Ausnahme auch durchwegs unserer Kampfmannschaft angehörten. Die Beschreibung der letzten 5 Minuten sei kurz zusammengefasst: 4 Tore – Ausgleich – Endstand 12:12 und die Erkenntnis, was man nicht in 85 Minuten vorher schon alles hätte anders machen hätte können.

Generell war es aber ein schönes Ende der nicht allzu intensiven Hallensaison, ein sehr fair und nicht von übermütigen Ehrgeiz geprägtes gepflegtes Hallenkickerl auf gutem Niveau und die Erleichterung meinerseits, mir nicht ein halbes Jahr die Häckeleien unseres Ex – Spice Ballers ( heute im Dress der Gegner) anhören zu müssen.

Herbstmeister – Hallenfußballturnier / Vorrunde 2011-2012

Und was hat Spice Balls bei diesem Turnier zu suchen, fragt sich gerade der ob des 3. Herbstmeisterschaftsranges unseres Teams informierte Leser? Nun, die ersten beiden vor uns platzierten Teams hatten abgesagt, und offensichtlich waren sie da nicht die einzigen. Und so traten wir an deren Stelle in einer nominell nicht sehr prominent besetzten ersten Vorrundengruppe an, die da bestand aus:

Vienna Phönix -  Herbstmeister / 2.Klasse B

Billroth Res.  – Herbstmeister /Reserve B

Sektion Westside – Herbstmeister / 2. Klasse D

Fortschritt Floridsdorf – Herbstmeiter / 1. Klasse B

Wisla Wien – 3. Platz / 1. Klasse A

Spice Balls – 3. Platz / Unterliga C

Kein Unterligagegner, kein Ligagegner, nur ein 1. Klassemeister. Dass das aber bezüglich der Qualität der Mannschaften auf dem Parkett nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat, zeigten schon die letzten Jahre. Aber – auch wenn tatsächlich keine einzige Mannschaft dabei war, die auch nur einen schlechten Kicker in ihren Reihen hatte – die ganz großen Feinmotoriker waren entweder in die andere Gruppe gelost worden oder kommen erst im Finaldurchgang zum Einsatz. So beeindruckte das Turnier eher durch grundsolide Leistungen aller Teams und doch auch durch einige schöne Spielzüge.

Für uns bleibt zusammenfassend kurz gesagt: Das Turnier war ein Spiegelbild der Herbstsaison: Obwohl noch nicht alles wirklich rund lief und neue Leute in einem Mix aus Kampf und Reserve teilweise sehr ungewohnte Positionen innehatten – was natürlich Einfluß auf den Spielfluß hatte – ließen wir wenige Chancen der Gegner zu (bei einem Übergewicht an eigenen Möglichkeiten). Doch symthomatisch auch die Tatsache, dass wir das optische höhere Potential nicht wirklich in deutlichere Siege umsetzen, andererseits doch erstaunlich vielePunkte sammeln konnten, schlußendlich aber auf Grund der direkten Duelle den ersten Platz dem Konkurrenten überlassen mussten. Also belegten wir punktegleich mit dem Vorrundensieger den 2. Platz, was deutlich für den Aufstieg in die Finalrunde reichte.

Ansonsten brachte der Tag die Erkenntnis, dass in einigen unserer Offensivkräfte – mit der wir ja zur Genüge gesegnet sind – auch richtig bärenstarke Verteidiger schlummern. was wir andererseits für die Rückrunde dringend brauchen würden.

Internduell: Spice Balls – Spice Balls Res. 10:1 (?:?)

Auf Grund zahlreicher Beschwerden und Anfragen – nämlich genau 11 an der Zahl – wird hier der Spielbericht unseres internen Herbstmeisterschaftsabschlusskickal doch noch veröffentlicht. Die eigentliche Überraschung fand ja schon vor dem Spiel statt, denn nicht weniger als 24 spielberechtigte Spice Baller (und unser Saufkkopf als Gaststar) fanden sich an dem windigen und kalten Novembertag ein, um wieder einmal nach wochenlangem taktischen verbalen Geplänkel inklusiver mehrerer Wetteinsätze zur Tat zu schreiten. Und es begann gleich mit einem riesigen Pech für die Reserve: Völlig unfair und spielentscheidend wurde Platz und somit die Windrichtung in der ersten Hälfte nicht zugelost, sondern heimtückisch von der Kampf erschlichen. Somit fielen die ersten Tore ausschließlich durch mehr oder weniger abgerissenen Flanken und ähnliches nur durch die genau bei diesen Aktionen orkanartigartigen Windböen, die diese Schußversuche unhaltbar ins Tornetz der Reserve donnerten. Besser machte es da unser Valderrama-Verschnitt – der sich optisch im letzten Jallerdings sehr von seinem Double entfernte – und köpfelte aus nächster Ferne ein Traumtor ins Netz. Leider ins eigene, was der Anmut des Protagonisten keinen Abbruch tut. Es muss hier auch einmal festgestellt werden, dass bei den Gegentoren dem austrainiert wirkende Libero der Reserve gänzlich schuldloses Verhalten zu attestieren ist und er diskussionslos Bestnoten in der Verwaltung der Überschaubarkeit der eigenen Laufwege bekommen muss. Allgemein muss speziell die Defensive der Reserve hervorgehoben werden, weil sie gut und gerne 99% der Spielzeit beschäftigt war. Das spielerische Highlight fand aber in der 30. Minute statt, als der unwiderstehlich durchbrechende Reservestürmer extrem regelwidrig im Strafraum ohne Ball zu Fall gebracht wurde. Der daraus resultierende (und verwandelte) Elfmeter war logische Konsequenz, der nicht erfolgte Ausschluß des Foulers ein beispielloser Skandal, und die zu Unrecht erfolgte Wiederholung des (wieder verwerteten) Elfmeters Spielgelbild des  – nahe dem Zusammenbruch befindlichen – Nervenkostüms der Kampf. Das Ergebnis zur Pause hätte gut und gerne auch andersrum lauten können, wenn man nur alles vorher geändert hätte. Aus Protest über die nicht vorhandene Benachteiligung ließ die Reserve zum Trotz in der zweiten Hälfte noch soviele Tore zu, dass der defensive Linksaußenimmervorne endlich einmal mit seiner Prophezeihung eines zweistelligen Sieges recht behalten musste. Das hat die Kampf jetzt davon. Dem unbedarften Leser bleibt es nun selber heraus zu finden, wer wohl die deutlich bessere Mannschaft war und vor allem, in welchem Team Euer geschätzter – wie immer objektiv Bericht erstattender – Autor denn gespielt haben wird. Und eines ist sicher – Revanche ist angesagt, aber mit einem fitten Saufkopf !

11. Runde: Blue Danube – Spice Balls 0:2 (0:0)

Zum 6. Mal trafen die beiden Mannschaften in einem Pflichtspiel aufeinander, denn das Los hatte unseren heutigen Gegner zum dritten Mal in dieselbe Liga eingeteilt, und auch im Cup traf man einmal aufeinander. Vor dem Spiel folgte Spice Balls dem Beispiel Union Josefstadt´s in der Vorwoche, und kontrollierte die Spielerpässe der schon einmal wegen Einsatz unangemeldeter Spieler bestraften Gegner. Doch es war – Gott sei Dank – alles in Ordnung, und auch wurden – das sei gleich einmal vorweg geasagt – diese ihrer grauenhafte Kartenstatistik im positiven Sinne überhaupt nicht “gerecht”: Soll heißen, es wurde fair gespielt und der Gegner besann sich auf seine spielerischen Stärken, die wir gleich zu Beginn zu spüren bekamen. Wohl war die erste halbe Stunde von Mittelgeplänkel geprägt, doch plötzlich standen beim Gegner zwei ausgezeichnete Chancen zu Buche. Eine umstrittene Abseitsposition wurde vom recht gutem Schiedsrichtertrio zu unserem Gunsten gegeben, womit die dritte Chance keine mehr war. In der Pause dämmerte es einigen, dass der Gegner zu einer ähnlichen Leistung wie gegen Union Josefstadt fähig war, eine Partie, bei der Blue Danube eindeutig überlegen und von unseren Spioenen damals genau analysiert worden war. Deshalb gab es eine taktische Umstellung, und auch die verletzt spielende Nähmaschine konnte durch das erst zur Pause eingetroffene “Butterbrot” ersetzt werden. Somit standen in der zweiten Hälfte endlich 11 fitte Spice Baller am Platz, am Spielgeschehen änderte sich vorerst wenig. Der Gegner war im Mittelfeld spielbestimmend und erstickte unsere Angriffe  im Keim, wodurch er sich ein Chancenverhältnis von 5:0 erarbeitete. Die “0″ bedeutet hierbei, dass wir bis zur 70. Minute keine einzige davon hatten. Keine. Nichts. Goar nix. Null. Innerhalb einer Minute wurde aber dieses Verhältnis multipliziert mit der Chancenqualität wieder auf null gestellt, fanden wir doch gleich vier absolute Hochkaräter vor, wobei sogar das Kreuzeck einen wuchtigen Kopfball von der Strafraumgrenze abwehren musste, und der Tormann dem runterprallenden Ball gerade noch ausweichen konnte. Noch war der Ruf:” Da ist doch noch was drin” nicht verhallt, testete der Gegner wiederum unsere Latte. Der Auftakt zu rassigen 20 Schlußminuten war gegeben, und weil noch immer wir die Mannschaft mit den meisten Stangen-/Lattenschüssen der Welt sind, wurde gleich noch einmal diese erfolgreich ziel-ab-geschossen, womit aber heute nur zwei dürftige Aluminiumberührungen zu Buche stehen. Beide Mannschaften wollten aber nun den Sieg, und es gab ein flottes Hin- und Her. Entschieden wurde die Partie aber durch ein Blackout eines gegnerischen Verteidigers. Ein hoch angetragener Paß nach vorne wurde in der Höhe des Elfmeters von gut drei Gegnern mit ihrem Tormann nur kurz an die Strafraumgrenze abgewehrt, worauf unsere Stürmerstange einen Rückzieher auf das verwaiste Tor riskierte. Dieser Schuß war in der Ausführung fast tadellos, allerdings wäre der nicht allzu fest geschossene Ball wohl am Tor vorbei gegangen. Um dieses sicher zu stellen, hechtete der letzte verbliebene Verteidiger in besterTormannmanier dem Ball nach und bugsierte ihn völlig ohne Not mit der Hand ins Torout. Der Elfmeter war gerechtfertigt, der Ausschluss wegen “Torraub” wohl aus diesem Grund nicht wirklich. Dieses Elfergeschenk konnten wir uns aber dennoch nicht entgehen lassen, der zweite Treffer folgte gleich darauf aus einem Konter in die verzweifelt auf den Ausgleich spielende Heimmannschaft. In Summe ein nicht ganz unglücklicher Sieg, definitiv war der heutige Gegner wohl einer der schwersten heuer. Die Winterpause kommt aber nun gerade recht, auch wenn nächste Woche noch das von allen heiß herbeigesehnte Match Kampf  gegen Reserve gespielt wird.

10. Runde: Spice Balls – Newroz 4:2 (1:1)

Ein herrlich klarer Novembertag neigte sich dem Ende zu, und die daraus resultierende empfindliche Abkühlung sorgte dafür, dass sich eine Art Rauhreif – wie man es eigentlich eher frühmorgens erwartet – über die Wienerbergarena legte. Die Hälfte des Platzes war zudem mit herabgefallenen Blattwerk bedeckt, was jetzt die Sache auch nicht grad griffiger machte. Doch dazu später. Um es nicht zu vergessen, sei heute zu allererst die hervoragende Schiedsrichterteamleistung erwähnt. Nicht nur einmal wurden unsere Stürmer wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen, jedesmal zwar nur knapp, aber (leider) immer zurecht. Es wurde bei Fouls von Anfang an sofort gefiffen, womit unnötige Härteeinlagen für den Rest des Spieles unterbunden wurden. Das Spiel selber wurde gleich einmal mit einem Knalleffekt eröffnet,bwomit wir schon in Führung lagen, bevor noch alle Zuschauer ihre Plätze gefunden hatten. Die Not war ja zuvor zur Tugend gemacht worden, die Personalsituation und zwei angeschlagene Spieler machten ein neues System notwendig, dass noch nie zuvor geprobt worden war. Obwohl noch nicht ganz sattelfest, konnte man eine leichte Überlegenheit herausarbeiten, wobei der Gegner aber sehr flexibel und schnell agierte. Noch zwei Mal war die Chance zur höheren Führung da, und speziell bei einem nachgesetzten Ball am rechten Fünfer kollerte der Ball nachdem er durch die Beine des gegnerischen Tormannes gewandert war an der Torlinie entlang, um sich dann doch für die falsche Seite der Stange zu entscheiden. Der Gegner wiederum wurde nur durch weit in unseren Strafraum geschlagene Bälle gefährlich, diese konnten aber durch die ausgezeichnet agierende neue Verteidigung ausnahmslos entschärft werden. Umso ärgerlicher der Ausgleich, wobei der Schuß aus gut 20 Meter einerseits genau flach ins Toreck ging, andererseits die schon erwähnte rutschige Kunstrasenoberfläche das ihrige dazu beitrug. So konnte unser Golie den Ball zwar noch berühren, aber nioht mehr weit genug ablenken. Wenige Minuten vorher spielte eben dieser Untergrund bereits unserem Libero einen Streich, in dem er einen vor ihm aufkommenden Ball derart schnell machte, das er in Richtung (gott sei Dank abseits stehenden) gegnerischen Stürmer schlitterte, der einen genauso sehenswerten wie ungültigen Treffer erzielte. In der Pause blieb es zwar unausgesprochen, aber jeder hatte das Gefühl, dass der Gegner schon am Limit spielte, während bei uns noch eine Steigerung drin zu sein schien. Begonnen wurde aber anders, denn jetzt war es der Gegner, der gleich nach Wiederanfiff zwei Warnschüsse abgab, die jedoch letztendlich nicht wirklich gefährlich waren. Immer mehr bekamen wir nun die Partie in den Griff, der Gegner versuchte in der Offensive sein Glück – war jedoch nicht mehr so kompakt wie noch vor der Pause. Dafür vernachlässigte er jetzt immer mehr seine Defensive, eine Einladung, die wiederum unsere Offensivleute gerne annahmen. Immer gefährlicher wurden unsere Angriffe, immer mehr Platz bot sich dar, und ein Bilderbuchkonter sorgte für die erneute Führung. Es blieb wenig Zeit zum Jubeln, denn praktisch im Gegenzug nütze der Gegner den einzigen Fehler unserer Verteidigung zum erneuten Ausgleich. Es blieb – was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnten – sein letztes Offensivhighlight. Wir konnten nun richtig Druck aufbauen, die neue Taktik hatte sich schneller als erwartet gefestigt und der Gegner schien immer müder zu werden. Dennoch war es nicht eine der sich nun häufenden herausgespielten Chancen, sondern ein Kracher aus gut 25 Metern, der wie ein Strich ins Kreuzeck genagelt ein drittes Mal für die Führung sorgte. Diese wurde nun nicht noch einmal hergegeben, einerseits standen wir wirklich bombensicher und drückten weiterhin, andererseits schien der Gegner endgültig zu resignieren. Ein kurioses Tor stellte den Endstand her, ein Heber aus fast 35 Meter senkte sich so ungewöhnlich unter die Latte, dass es einige nicht fassen konnten, wie dieser Ball ins Tor gehen konnte. Auch der Schiedsrichter holte sich zur Sicherheit die Bestätigung vom Assistenten, der schon vor Spielbeginn das Tornetz überprüft hatte und deshalb eindeutig  entscheiden konnte, dass der Ball im Tor sich nicht durch die engen Maschen von aussen  hatte reinschmuggeln können. Auch eine Netzkontrolle während und nach dem Spiel brachte dasselbe Ergebnis. Erfreulich war heute die gesamte Leistung der Mannschaft (deswegen keine expliziten namentlichen Erwähnungen), die ausnahmslos alle die manchesmal schon als vermisst vermuteten Spice Balls Tugenden und Spielstile ans Flutlicht brachten. Ab sofort stehen uns nun für das letzte Spiel der Herbstsaison nicht nur wieder ins Team zurückkehrende Snowboarder usw. zur Verfügung, sondern auch unsere Defensive wird durch einen Neuzugang verstärkt.

9. Runde: Manner Titans – Spice Balls 0:1 (0:0)

Das Spiel der Vorwoche gegen Monccfalcone zeigte erst eine Woche später seine Nachwirkungen: Waren doch damals mehrere Spice Baller verkühlt, erkrankt oder verletzt in das Spiel gegangen, um die darauffolgende Woche noch erkrankter, noch verkühlter und noch verletzter zu verbringen. Also gaben vor der heutigen Partie gleich einmal 2 Stammspieler wegen Verletzung w.o.. Kein Problem bei einem solch großen Kader, wie wir ihn haben. 2 weitere Spieler waren nicht im Lande, kein Problem bei einem solch großen Kader, wie wir ihn haben. Die 4 logischen Ersatzspieler aus der Reserve waren nicht verfügbar, nur ein kleines Problem bei einem solch großen Kader, wie wir ihn haben. Die nächsten 4 Optionen konnten auch nicht, schon ein etwas größeres Problem trotz des großen Kaders, wie wir ihn haben. Dann rufen noch 2 Stammspieler an und bitten um Spielpause, weil sie auch verkühlt sind, und erstmals seit ewigen Zeiten beginnt das Ringen darum, 11 Spieler auf den Platz zu stellen, auf das Eigenschaftswort “fit” bereits verzichtend. Also gibt der stärkste aller Freunde sein Kampfdebüt, und auch unser Freund der Nächte läuft nach ewigen Zeiten wieder einmal in der Ersten auf, gegenüber seinen besten Kampfzeiten allerdings körperlich stark verändert. Nicht ganz soviel Hoffnung machte man sich auf 3 Punkte, obwohl der Trainer in der Vorwoche doch ein höchst informatives Gespräch mit einem Ex-Nationalspieler hatte, der (nicht ganz) durch Zufall die vorwöchige Partie gegen Monfalcone beobachtet hatte und sich ziemlich wohlwollend unserer Mannschaft  gegenüber geäußert hatte. Und der Grund, warum ich soviele Zeilen auf das “Intro” hier verwendet habe, liegt in der Tatsache, dass es über das Spiel selber in der ersten Hälfte wenig zu berichten gibt. Eine Halbchance der Gastgeber und eine hundertprozentige allein vor dem Tor stehend über das Tor geknallte auf unserer Habenseite waren die klägliche Ausbeute einer Partie, die auf Grund der wohl auf beiden Seiten zu beklagenden Ausfälle absolut kein DSG Unterliganiveau hatte. Zu langsam quälten sich die rekonvaleszenten Spieler hustend und nach Atem ringend über den Platz, von einem schön anzuschauenden Spiel weiter entfernt als die Griechen vor der Schuldenfreiheit. Auch die zweite Hälfte begann eher lahm, obwohl sich anscheinend beide Mannschaften vorgenommen hatten, das Tempo zu erhöhen. Und nachdem beide Mannschaften kaum für Höhepunkte sorgen konnten, nahm sich der mit Abstand schlechteste Mann am Platz (und das will was heißen!) der Sache an und begann Unfrieden in einem bis daher von beiden Seiten an sich fair geführten Spiel zu bringen. Zuerst kümmerte sich der gute Mann in Schwarz zuerst darum, unsere Aggressionen zu steigern, und als ihm das gelungen war, knöpfte er sich auch gleich einmal den Gegner vor. Man könnte jetzt von ausgleichender Gerechtigkeit sprechen, irgendwie fallen mir aber eher spontan die Wörter “Profilierungssucht” und “Inkompetenz” und vor allem “unnötig” ein. Solchermaßen zwei eher moderate Teams auf Betriebstemperatur gebracht wurde die Partie zumindest etwas schneller, als sich unser TAM nach der längsten Atempause der Welt dazu entschloss, einen seiner Traumpässe auf die der Verteidigung davoneilende Stürmerstange zu schlagen, der wiederum im Strafraum regelwidrig vom Ball getrennt wurde. Der daraffolgende Elfmeter war Formsache und Startschuß für die Schlussoffensive des Gegners. Keine 5 Minuten später wäre diese mit einem Heber über unseren heute sehr ausflugsfreudigen Golie belohnt worden, doch der Ball senkte sich hinter die Torstange.  Über die letzten Minuten bis zum Schlußpfiff werde ich hier mit Einverständnis aller 22 Protagonisten am Platz nicht mehr viel berichten, weder über die nicht wirklich erfolgreichen Angriffsversuche der jetzt spielbestimmenden Titanen, noch über die kläglichen Konterversuche der Unsrigen:  Letztendlich gingen wir mit 3 Punkten und dem knappsten aller Siegmöglichkeiten (noch dazu nur aus einem Elfmeter) nach Hause. Und wer jetzt glaubt, ich habe vergessen, über die “anderen” Torchancen zu schreiben, der irrt.

8. Runde: Spice Balls – Monfalcone 1:2 (1:0)

Monfalcone also. Diese Truppe, die erst vor kurzem gegründet mit beeindruckenden Torverhältnissen gleich bis in die Unterliga aufstiegen ist, von denen gemunkelt wurde, dabei oftmals nur zu neunt oder zehnt gespielt zu haben. Monfalcone, die bisher alle anderen Vereine in dieser Saison nach Belieben beherrscht haben, die nur durch eine Strafverifizierung 3 Punkte verloren haben und sich als Torfabrik einerseits und als Betonabwehr andererseits präsentierte. Im Schnitt verließ diese Manschaft in dieser Saison das Feld mit einem Score von 4,14 : 0,28, und in der Vorbereitung wurden Gegner wie Adrenalin förmlich vernascht. Monfalcone also, die nicht nur selbsternannten Titelfavoriten. Monfalcone also, bei deren Namensnennung und Gruppenzuteilung während der Auslosung zur heurigen Saison 22 Jubelschreie und 10 Fäkalausdrücke zu hören waren. Und das Spiel begann gegen dieser Gegner und da war ……. vorerst einmal nichts. Von einer Halbchance einmal abgesehen wunderte man sich in den Spice Balls Reihen, wo denn dieser gefürchtete Gegner seinen so fürchterlichen Ruf denn herbekommen hat. War es die Verwunderungdarüber, die unseren Trainingsanzugsmanager gleich einmal eine hundertprozentige Chance auslassen ließ oder nur eine noch falsch eingestellte Zielvorrichtung, wie auch immer, die erste Großchance war tatsächlich auf unserer Seite und der Ball knapp neben dem langen Eck.. Es brauchte aber nicht lange, da zeigte er gleich einmal, dass er entweder nicht mehr verwundert oder gar falsch zieleingerichtet war, und setzte eine alte Spice Balls Tradition der letzten dreieinhalb Jahre fort: Das erste Tor schießt immer Spice Balls. Zufriedenheit bei den zahllosen Zuschauern, und Auftakt zu weiteren 30 kurzweiligen Minuten. Hierbei zeigte sich eindeutig, warum der Gegner so gefürchtet ist, andererseits, dass das noch lange kein Grund ist, gegen uns gut ausschauen zu müssen. Bei (nicht wirklich eklatanter) Feldüberlegenheit des Gegners, die sich bei weitem nicht so drastisch wie gegen Josefstadt darstellte, gab es hüben wie drüben nur wenige hochkarätige Chancen. Hervorzuheben eine tolle Kombination des Gegners, die unser Golie mit dem Fuß abwehren konnte, und ein weiterer Konter unseres Trainingsanzugsmanager, der – anstatt selbst zu schießen – den Ball an dem ins Abseits gesprinteten Mittelstürmer abgab. Der Pausenpfiff bescherte dem Trainer die undankbare Aufgabe, einen der elf ausnahmslos gut agierenden Spieler gegen unserer auf der Ersatzbank sitzenden Stürmerstange auswechseln zu müssen. Es traf durch ein nicht ganz gerechtes “Last in, first out” Prinzip unser Jungtalent, der den mühevollen Weg der Ersatzbank eines jeden Neulings gehen muss. Für uns ein neuer Luxus, zu “viele” Offensivkräfte zu haben. Keiner wird wohl je die Frage beantworten können, ob es diese Umstellung war, die uns offensiv in der zweiten Hälfte nicht mehr ganz so gut ausschauen ließ, war doch die Taktik – ohne es zu wollen, hier bestimmt die Situation den Weg – eher eine defensive Ausrichtung. Bevor noch der Gegner an den bombenfest stehenden Abwehrreihen verzweifeln konnte, gelang ihm über seine rechte Seite (auch er wird einiges an Ballglück zugeben müssen) ein Durchbruch, den Stanglpass konnte der Mittelstürmer eiskalt verwerten. Ab sofort entwickelte sich wieder eine kurzweilige Partie, aber wieder waren hochkarätige Chancen Mangelware. Den Matchball hatte wieder unser TAM (Trainingsanzugsmanager ist mir einfach zu lang zum Schreiben, ich mein, ich sitz hier des nächtens an meinem Laptop und muss dauernd Trainingsanzugsmanager schreiben, wobei Trainingsanzugsmanager wirklich ein langes Wort ist, und nur deshalb, weil ich mir eingebildet habe, niemals Namen in meine Berichte zu schreiben. Also hab ich mich entschlossen, in diesem Bericht nicht noch einmal Trainingsanzugsmanager zu schreiben, außer vielleicht noch ein einziges Mal: Trainingsanzugsmanager, so jetzt ist Schluß – Trainingsanzugsmanager, also wirklich, blöder geht nimmer) auf den Füßen, und zwar zweifach. Zuerst ein flach ins Eck geschoßener Freistoß, der dem ausgezeichneten Golie des Gegners alles abverlangte, um den Ball gerade noch ins Torout abzulenken, kurz darauf eine wunderschöne Aktion, wo er den gegnerischen Verteidiger vor dem Fünfmeterraum düpiert und völlig frei die absolut hundertprozentige Torchance ausließ. Es soll hier nicht der Eindruck erweckt werden, dass wir den Gegner beherrscht hätten, dazu war er technisch viel zu versiert. Allerdings war bei diesem 20 Meter vor unserem Tor meist Schluß mit Ballzauberei, und es schaute überraschend wenig heraus aus den Bemühungen der Gegner. Wärend es schien, dass wir mit einem Unentschieden gut leben hätten können, wollten die Gäste unbedingt mehr, doch irgendwie schafften sie es nicht, ihre Mitspieler in Schußposition zu bringen. Da war es 8 Minuten vor Spielende Zeit, ihnen Nachhilfe zu geben. Bei einer Ecke wurde ohne Not der Ball nicht einfach vulgär weggeschlagen, sondern dem Gegner mustergütig am Sechzehner aufgerollt. Dieser sagte “Danke” ob der unverhofften Einladung und stellte das Kräftegleichgewicht, das vor dem Match bereits gegeben zu sein schien, wieder her. Die letzten acht Minuten zeigten, wie das ganze Spiel hätte laufen können. Hier ist nicht die Rumpelstilzcheneinlage des Trainers gemeint (ich verspreche, ich hör sofort dann damit auf, wenn unser Kapitän keine gelben Karten mehr wegen Reklamierens bekommt), sondern der erhöhte Druck auf den Gegner, der verständlicherweise nur mehr auf Absicherung des Ergebnisses bedacht war (allein dass ist aber schon eine bemerkenswerte Tatsache). Der Schlußpfif besiegelte die uns schon vor Saisonbeginn bekannte Situation, heuer nicht um den Titel mitspielen zu können, aber auch das Ende einer tollen Leistung der gesamten Mannschaft. Die Erleichterung und der Jubel der Gegner zeigte, dass dieses Match auch anders hätte ausgehen können, wenn auch das Ergebnis schlußendlich in Ordnung geht – der einzige Wehrmutstropfen eines an sich sehr schön anzuschauenden Spieles. Ach ja: Trainingsanzugsmanager ist gar nicht soooo lang.

7. Runde: Paulaner Wieden – Spice Balls 0:1 (0:1)

Zumindest zwischenzeitlich war mit Paulaner Wieden wieder einmal ein Tabellenschlusslicht unser Gegner, und wer die bereits vielbeschriebene Bilanz unserer Spiele gegen solchermaßen platzierte Mannschaften kennt, der weiß: es war wieder einmal Feuer am Dach. Immerhin meldeten sich die vier abwesenden Stammspieler aus der Vorwoche wieder – wenn auch teilweise noch nicht ganz fit – zurück, dafür fiel berufsbedingt unsere österreichische Messiversion aus. Außerdem erlaubte das gleichzeitig stattfindende Reservespiel und auch das Derby – ja, auch das bindet Spice Balls Spieler – keine quantitativ hochwertige Ersatzbank, bezüglich der Qualität kompensierte das Jungtalent die Defizite des Altherren zumindest um ein “durchschnittlich” durchgehen zu lassen. Der Gastgeber begann sehr ambitioniert, jedoch nach nur wenigen Spielzügen war klar, dass dessen Anfangselan große Räume für unsere Angreifer bedeuteten. Der Blick auf die Torstatistik unserer Gegner hat uns schon vorher verraten, dass 5 geschossene Tore in 6 Spielen nicht unbedingt für die Torgefährlichkeit dieser Mannschaft sprechen, und in der ersten Halbzeit wurde auch der Beweis dafür angetreten: Keine einzige gefährliche Aktion konnte die Gastelf erzeugen, selbst wenn das an und für sich gute Mittelfeld solche aufbauten. Auf unserer Seite wiederrum  wurde einige Male angeklopft, wenn auch nicht in der Vehemenz der letzten Begegnungen. Das Führungstor nach einer knappen halben Stunde überraschte wohl weder Freund noch Feind. Ein weiters Tor verhinderten einerseits Unvermögen, andererseits eine kreative Schiedsrichterauslegung, der zwar in mehreren (kleinlichen) Fällen teilweise richtig auf “Das ist eine neue Regel” verwies, andererseits aber bei den Big Points die althergebrachtenBasics nicht kennen wollte. Ich meine hier nicht die Freistöße, die im eigenen Strafraum zuerst aus diesem herausgespielt werden müssen (ja, konsequenterweise hätte man das auch pfeifen müssen), sondern die Tatsache, das ein glasklares Foul des Gegners von hinten  im eigenen Strafraum schon immer Elfmeter gewesen war und ist. Vielmehr scheint den Schiedsrichtern in letzter Zeit unsere seit Jahren anhaltende Kartenstatistik, die uns als eine der absolut fairsten Mannschaften ausweist, offensichtlich ein Dorn im Auge zu sein, und es wird von einigen dieser Herren auf Teufel komm raus provoziert, anders sind solche Entscheidungen nicht mehr zu verstehen. Der Fairess halber muss man sagen, dass auch einige Entscheidungen zu unserem Gunsten ebenfalls auf beiden Seiten für Kopfschütteln sorgte, allein diese waren nicht so spielentscheidend – weil nicht in Strafraumnähe. Zur Halbzeit wurde unser etwas angeschlagener Standardlibero geschont, und der noch etwas rekonvaleszente nicht mehr Halstuch-tragen-dürfenden Rechtsaußen an seiner Stelle eine etwas weniger laufintesive Halbzeit gegönnt. Das Jungtalent wiederum stellte sich auf dessen freiwerdende Position, und nach Wiederanpfiff ging es in der gleichen Tonart weiter, leider nur mit vertauschten Rollen. Die Gegner wollten ganz und gar nicht aufgeben, und setzten einen durch einen großartigen Reflex unseres Golies abgefälschten Schuß an die Latte. Zweifach mussten wir uns die Augen reiben, erstens wegen dem Elan des Gegners, zweitens dass doch tatsächlich einmal die Torlatte UNS geholfen hat. Etwas “wachgeschossen” konnte wieder der Druck der ersten fünf Minuten nach der Pause herausgenommen werden, und es entwickelte sich eine nicht mehr wirklich ansehnliche Partie auf beiden Seiten. Größtenteils spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab, und die spärlich werdenden Angriffsversuche wurden entweder vom Gegner oder vom Linienrichter unterbunden, allgemein war es aber nicht deren Schuld, dass das zweite Tor nicht gelingen wollte. Einmal rettete die Stange (Gott sei Dank, wir dachten schon eine Partie ohne Aluminium zu treffen auskommen zu können), andererseits musste sich unser Kapitän noch zweimal im Strafraum gehörig abklopfen lassen, wie gesagt, eine “neue Regel” besagt wohl, keinen Elfmeter pfeifen zu müssen. Gefahr, sich einen Gegentreffer einzufangen, gab es weit und breit keine, so wurde nur mehr die Zeit runtergespielt. Eine der kuriosesten gelben Karten in der Spice Balls Geschichte gab es kurz vor Spielende, als der Gegner (!) als Gastmannschaft den Ball ins Out schoß, aber keine Anstalten machte, den Ball zu holen. Als dies unsere Stürmerstange erledigte, bekam ER die gelbe Karte wegen Spielverzögerung. Möglicherweise ist aber auch das “eine neue Regel”, wir werden uns informieren und sind für Hinweise dankbar. Wenn sich  so unsere Anzahl der Karten für die Statistik erhöht und wir dadurch in Zukunft wieder fairer behandelt werden, soll es uns recht sein. Die Einwechslung des Spielmachers mit der Nummer 10 eine Minute vor Schluss war wieder Erwarten nicht mehr spielentscheidend.

6. Runde: Spice Balls – Union Latina 3:1 (1:0)

Im Minutentakt läutete wenige Stunden vor dem Spiel das Trainerhandy, und es regnete eine Absage nach der anderen. Grippe, Verkühlung, Familienfeiern usw. waren die nachvollziehbaren Gründe, für unseren Kurzzeit-Judenburg-Touristen wird es aber wohl mindestens eine Kiste Bier kosten, um den fetten Abs(tin)enzpunkt aus der Performancestatistik auszuradieren. Fieberhaft wurde also Ersatz gesucht, allein speziell die spielfreien defensiven Reserveleute waren alle bereits alle zeitlich verplant. So griffen wir auf den Talon in Form unseres noch immer angemeldeten Rumänen zurück, der auch tatsächlich Zeit hatte und gemeinsam mit weiteren 3 Reserveleuten heute fast ein Drittel der Mannschaft bildete. Somit starteten wir zwar alles andere als mit unserer Stammelf in das Match, aber bereits die ersten Minuten zeigten, dass unsere Ersatzleute mehr als nur solche waren. Unser Gegner – letztjähriger Unterligadritter -, war ja eigentlich der erste richtig gestandene Unterligaverein, mit dem wir es zu tun hatten, unsere bisherigen fünf Gegner setzten sich aus zwei Aufsteiger, einem Absteiger und zwei Mannschaften, die sich letztes Jahr eher ziemlich weit unten in der Tabelle wiederfanden, zusammen. Zu sehen war das auf dem Feld aber nicht, noch nie konnten wir heuer in der Anfangsphase einen Gegner so dominieren wie heute. Warum es schlußendlich “nur” ein Tor wurde, das uns die knappe Halbzeitführung bescherte, muß abermals ein schon fast an Unglaublichkeit grenzendes Pech verantworten. Ich weigere mich hier erstmals von Unfähigkeit zu sprechen, weil im Gegensatz zu den ersten Herbstpartien alles richtig gemacht wurde, der Ball aber ein ums andere Mal knapp an den Stangen vorbeiging. Selbst ein 4 oder 5 Tore Vorsprung wäre den Chancen und dem Spielverlauf mehr als gerecht geworden. Kurz vor der Pause aber dann eine Aktion, die fast spielentscheidend gewesen wäre: Die schon mehr als schmutzige “Spiel”weise des Gegners – hier sich bitte wieder mein Kopfschütteln bezüglich der Gangart lateinamerikanische Mannschaften dazuzudenken – gipfelte in einer Attake, wobei der gutmütigste aller Rumänen bei eingehakten Armen ohne Ball mittels einers absichtlichen Schulterwurfes derart brutal auf den Boden geschleudert wurde, dass er sich wenig später mit einem gebrochenen Schlüsselbein im Spital wiederfand – leider kein gelungenes Comeback. Offensichtlich fand unser Gegner Gefallen an solchen Aktionen, und fortan wurde – besonders gerne hinter dem Rücken des Schiedsrichters – gerissen, gerempelt und auf die Beine getreten dass man sich fragt, wie lange die DSG und ihre Schiedsrichter so etwas noch durchgehen lassen. Wie auch immer, die Antwort kam gleich nach Wiederanpfiff, wobei unser linker Flügel sein schon obligates Tor erzielte. Es ging noch weitere 10 Minuten wie geplant weiter, dann begann der Gegner alles nach vorne zu werfen. Teilweise mit frischen Leuten – hier konnten wir wie oben schon beschrieben nicht dagegenhalten – stürmten sie ….stürmisch (mir fällt grad kein anderes Wort ein) auf unser Tor, wobei es auch zu 3 bis 4 teilweise sehr guten Chancen kam. Jetzt stand uns aber das Glück zur Seite, und dem ersten großen Ansturm konnte standgehalten werden. Leider folgte auf dem ersten Anlauf ohne Unterbrechung gleich der zweite, der dem Gegner zwar abermals die Feldüberlegenheit, jetzt aber keine guten Chancen mehr einbrachte, bis ein genialer Pass unsere Abwehr aufriss der den Anschlußtreffer bedeutete. Die Lektion aus der Vorwoche war aber gelernt, kein zweites Mal wollten wir uns einen Zwei-Tores-Vorsprung in der letzten Viertelstunde nehmen lassen, so wurde hinten dicht gemacht und auf Konterchancen gelauert, die das ganze Spiel über auch zur Genüge kamen. Eine davon verwertete dann nach einer glungenen Aktion unser rechter Mittelfeldspieler aus der Reserve mit links, was auch den mehr als verdienten Endstand herstellte. Hervorzuheben heute nicht nur die immer besser werdende Form der Mannschaft, sondern auch die Laufbereitschaft, die Konzentration und die taktische Umsetzung. Es gab kein Schulterhängenlassen und keine Verschnaufpausen, in der letzten halben Stunde gewann man dann sogar den Eindruck, dass der Samen des heuer wieder aufgenommenen Trainings langsam aufzugehen beginnt.

5. Runde: Royal Vienna – Spice Balls 3:3 (1:2)

Erstmals in der Spice Balls – Geschichte nahmen wir ein Spiel in der EDV 2000 Arena in Angriff, wobei sich der Ausdruck Arena nur auf den danebenliegenden Rasenplatz beziehen kann, der Kunstrasenplatz auf dem wir heute spielten, bot früher maximal Platz für eine größere Sandkiste. Dennoch wurde bei erstklassigen Spice Balls Wetter (kalt, windig, dunkel) gleich hervorragend begonnen. Schnell war klar, dass einige unserer Spieler jetzt tatsächlich zu ihrer Normalform zurückkehren, mehr brauchte es nicht, um den Gegner klar zu dominieren. Die eindeutige Überlegenheit endete mit dem Führungstor. Wohl verschlief hierbei die gesamte gegnerische Abwehr einen schnell abgespielten Freistoß von uns und sah nur mehr zu, wie unser Rechtslinker den Ball ins Tor donnerte, dennoch brauchte es eine sehr offensivfreundliche Abseitsregelauslegung von Assistent Nr. 1, dass dieser Treffer auch zählte. Der Torjubel unsererseits wäre wohl verhaltener ausgefallen, hätten wir von der reziproken Potenzierung in Form von Wiedergutmachungsentscheidungen gegen uns im Laufe des Spieles auch nur geahnt. Doch zuerst reagierte der Gegner auf den Rückstand und hatte in Folge seine besten 10 Minuten in diesem Spiel, deren Ausbeute in einem Stangenschuß und einem guten Schuß auf das Tor samt Abpraller gipfelte. Danach gewannen wir wieder die Oberhand, und es schien ein ganz normales Spiel zu werden. Nachdem wir bereits den zweiten Lattenschuß abgegeben hatten, konnte noch niemand ahnen, was diesbezüglich noch folgen sollte, selbst der Statistiker unter uns hörte bei 5 zu zählen auf. Als dann noch unser Teilzeitveganer nach herrlichen Zuspiel allein vor den gegnerischen Tor gestanden wäre, dämmerte es uns langsam, dass jetzt die Schiedsrichterwiedergutmachungen einsetzten. Wohl wurde das lupenreine Foul an der Strafraumgrenze als ein solches gegeben, aber die Tatsache, dass dieses vom letzten Mann des Gegners begangen wurde nicht einmal mit einer gelben Karte ignoriert, wenig später dafür bei einer Berührung eines Gegenspielers außerhalb unseres Strafraumes auf Elfmeter entschieden. Ähnliche Schwalben samt Schmerzensschreien sollten wir von dem Spieler noch zwei Mal hören, in Folge wurden zwar die Schwalben erkannt und als solches gegeben, aber wiederum nicht mit einer entsprechenden Karte geahndet. Wie dem auch sei, einmal war er damit erfolgreich und der Elfmeter bescherte uns den wahrlich unverdienten Ausgleich. Jetzt die schwächste Phase unseres Teams, was aber vom Gegner nicht wirklich genutzt werden konnte. Trotz der Schwächephase ging es immer wieder Richtung gegnerisches Tor, allein Fortuna war uns heute nicht hold. Ich erkläre hiermit auch in Hinblick der Rüge unseres ehemaligen Kapitäns, der ab der zweiten Hälfte mit seinem weiblichen Judenburgabwanderungsgrund anwesend war und eine nicht so negative wie die letztspielerischen Darstellungen der Geschehnisse einmahnte, dass hier weniger Unvermögen, sondern schon ziemlich viel Pech bei den Abschlüssen dabei war. Dennoch kam was kommen musste, und unser wieder in Form spielender Linksrechter erzielte sein zweites Tor. Die Stimmung zur Pause war dennoch nicht besonders, weil kurz vor der Pause ausgehend von unserer Defensivabteilung einige grobe Abwehrfehler ins Auge hätten gehen können, richtige Gefahr war dennoch keine gegeben. Motiviert ging es in die zweite Hälfte, welche aus unserer Sicht keinem Fußballspiel im herkömmliches Sinne glich. Zwar spielten wir seit langem wieder einmal in Normalform – was für eine eindeutige Überlegenheit locker reichte – der Ball wollte aber einfach nicht ins gegnerische Tor. Ursachen gab es dafür mehrere: Erstens verbrauchten die gegnerischen Spieler in diesen 45 Minuten wohl ihre ganze Portion Glück, die einem so in einem durchschnittlichen Menschenleben zusteht und die gesamte gegnerische Elf von zukünftigen Lottogewinnen wohl ausschließen. Zweitens stoppten uns im Minutentakt die vom Assistenten 2 durchgeführten Aufwärmübungen – anders sind die permanenten und ohne zu Grunde liegender konformen Regelwerkkunde durchgeführten Schwenkbewegungen mit der Fahne nicht erklärbar – zumindest wenn man Mutwilligkeit oder gar entmündigungverdächtige Unfähigkeit ausschließen möchte. Da diese Aufwärmübungen vom Hauptschiedsrichter als Abseitsentscheidungen interpretiert wurden, musste er sich einen Wolf pfeifen. Um es den nicht anwesend gewesenem Leser kurz darzustellen: Wir reden hier nicht von auf der gleichen Linie startenden Stürmern neben den Verteidigern oder ähnliches, sondern Situationen wie jene unseres Rechtslinksrechten, der auf der Seite die gesamte Abwehr ausspielte und auf der Höhe des Fünfmeterraumes auf das heranstürmende Jungtalent für jeden ersichtlich nach HINTEN  aufspielte. Unsere Stürmerstange wiederum schaffte angeblich den erstaunlichen Kunstschuß, aus einer Position zwei Meter vor der Kornerfahne an die Lattenvorderkante (jaja, schon wieder Latte) zu schießen. Naja, nicht ganz einfach, aber machbar, denkt sich der noch immer nicht anwesend gewesene Leser. Nun möge dieser dieses Kunststück selber einmal probieren, wobei sich der Schuß aber zwischenzeitlich während der Flugphase im Toraus befinden muß, zumindest in der Interptretation des Linienrichters. Und wenn diese Hürden drittens alle überwunden sind, werden sicherheitshalber die Treffer, die Glück und Linienrichter nicht sofort aufhalten konnten, sicherheitshalber auch noch aberkannt – warum ist wohl keinem mehr klar gewesen. Apropos Jungtalent. Der in zweifacher Hinsicht doppelte Spice Balls – Jüngste wirbelte die Abwehr und die Linienrichteraugen in der 2.Hälfte gleichermaßen durcheinander, und als er das zweite Mal den Ball im Tor versenkte, warteten alle vergeblich auf die Aberkennung. Völlig überrascht, dass der reguläre Treffer dieses Mal wirklich zählte, konnte ihm erstmals gratuliert werden, seine Leistung versprach, dass dies sicher nicht das letzte Mal gewesen sein wird. Eine Viertelstunde vor Schluss war die Sache eigentlich gegessen, doch jetzt kam die nicht kleinzukriegende Spice Balls Unart zum Vorschein, mit dem klaren Vorspruch nicht zufrieden zu sein. So wollten nun einige Defensivleute auch noch unbedingt ein Tor schießen, was einerseits dazu führte, dass man sich schon kurz vor dem gegnerischen Strafraum gegenseitig auf die Zehen stieg, andererseits unsere Flanken gähnend leer gewesen wären, hätten da nicht zwei schnelle Konterstürmer der Heimmannschaft diese Leere in völliger Einsamkeit befüllt. Ja, lieber nicht anwesend gewesener Leser, es waren tatsächlich WIR und nicht der Gegner, die sich dann ein Kontertor einfingen, und weils grad so schön war und der Gegner sowieso auf die Abseitsfahne von Assistenten 2 blind vertrauen konnte (und damit praktisch keine Defensivarbeit mehr leisten musste), spielten wir das ganze zu Anschauungszwecken gleich nochmals durch. Die alte fußballerischen Weißheit, dass man die Tore, die man nicht schießt, selber bekommt, kann leider nicht für diesen Selbstfaller herhalten, vielmehr der Hinweis auf die Tatsache, dass wir trotz der Umstände alle Trümpfe in der Hand gehalten haben und sie nicht ausgespielt haben. Und auch unsere letzte Chance hielt sich an die Gepflogenheiten ihrer Vorgänger. Alles in allem ein völlig unglaublicher Punkteverlust gegen den bisher mit Abstand schlechteste Mannschaft, gegen die wir bisher in dieser Saison spielen mussten. In eigener Sache: Ein befreundeter Trainerkollege aus einer der beiden Parallelligen schilderte mir letzte Woche sein Leid bezüglich der Abseitsentscheidungen, die trotz Assistentenbesetzung jetzt in der Unterliga ja besser hätten werden sollen. Mit den Linienrichtern – meinte er – scheint es sich aber eher zu verschlechtern. Mit deutlich besseren Erfahrungen im Rücken philosophierte ich noch noch nonchalant, Schiedsrichterentscheidungen seien wie das Wetter: Man kann sie nicht ändern, wenn man sich aufregt, und man kann sie nicht ändern, wenn man sich nicht aufregt, also regen wir uns nicht auf. In tiefer Reue: Ich kannte da noch keine Tsunami´s.

4. Runde: Spice Balls – Franz von Sales 1:0 (0:0)

Neun Punkte nach vier Spielen, dabei keine überragenden Siege (das erste Match erst in letzter Sekunde entschieden) und eine schmerzliche Niederlage. Und dabei im 4. Saisonspiel gegen den Tabellenletzten auch nur knapp gewonnen. Das ist keineswegs eine Analyse dieser Saison, sondern der erste der beiden Sätze stammt aus dem Vorjahr, der zweite aus der Saison vor zwei Jahren. Nachdem beide aber genau auf unsere heutige Situation passen, können wir festhalten: Nach der Sommerpause – Testspiele hin oder her – kommen wir immer ziemlich schlecht aus den Startlöchern, in den vergangenen Jahren verbesserte sich aber ab dem vierten Spiel die Form zusehens. Was aber so gar nicht passt, ist der Vergleich mit dem Spiel gegen den damaligen Tabellenletzten, dass wir damals nur mit Hilfe des Schiedsrichters für uns entscheiden konnten. Waren wir damals nicht fähig, gegen eine grottenschlechte Mannschaft etwas halbwegs Brauchbares zu liefern, stand uns heute eine hochmotivierte Mannschaft gegenüber. Kein Wunder, ist Franz von Sales ja mittlerweile unser Lieblingsgegner, und nicht wenige Spieler verbindet Bekanntschaft, Freundschaft oder gemeinsame Pfadfindervergangenheit in der Gruppe 55 (die, das sei an dieser Stelle einmal nebenbei erwähnt, zufälligerweise auch blau und orange als Vereinsfarben hat). Einige dieser Abtrünnigen entschieden sich aber für die “falsche” DSG-Mannschaft – selber schuld. Und der Gegner begann so gar nicht wie ein Tabellenschlußlicht. Es wäre jetzt zuviel des Guten, wenn man ihnen Feldüberlegenheit oder gar eine größere Anzahl von eben solchen Chancen zubilligen würde, dennoch spielte die Gastmannschaft ausgesprochen gut mit. Ein wenig war das auch unser eigenes Verschulden, da – wie oben erwähnt – die Suche nach der Form noch kein fußballerisches Blitzgewitter unsererseits zulässt. So kam eine mäßige erste Halbzeit heraus, in der der Gegner nicht mehr zeigen konnte, und wir ….. auch nicht. Klar gab es da einen Lattenschuß und einige ganz gute Chancen, Tor kam aber keines dabei heraus. Das heißt, eigentlich doch, aber das erste schwache Schiedsrichtertrio in unserer Unterligakarriere entschied auf Abseits. Mit einem Vorsprung wäre die Sache in der zweiten Hälfte wohl einfacher gewesen, aber je mehr man die spielerische Oberhand gewann, umso tiefer stand der geschickt verteidigende Gegner. Als ganz großes Plus – und Zeichen des Formanstieges – sei erwähnt, dass die nun vorgetragenen Angriffe nicht hektisch, sondern sehr sauber herausgespielt wurden, und trotz vergebener Chancen geduldig weitergespielt wurde. Die wenigen Konter der Gegner konnten entweder von unserer Verteidigung geklärt werden, oder unser Golie bewies Köpfchen. Die Statistik weist in der zweiten Hälfte mehr Kopfbälle als Handberührungen aus – also mehr Libero als Golie. Immer stärker wurde das Gefühl, dass es bald soweit sein musste, und endlich gelang das ersehnte Tor. Gute 10 Minuten vor Schluß – der Gegner schien dem Tempo schon länger Tribut zu zollen – kam ein blitzsauberer Konterpass auf die linke Seite, und der durchbrechende Offensivspieler fabrizierte einen – auf echt österreichisch – “Stanglpass”, den unser Mittelstürmer auf ebenso österreichisch “abstaubte”. Passgeber dabei unser Kapitän, der damit wohl sein Formtief endgültig abgeschüttelt hat, und der geniale Stanglpasser tat dies mit eben diesem gleich auch mit. Dem Neo-Abstauber hingegen gelang wieder ein wichtiges Tor, womit er sich wohl ndgültig ein Stammleiberl in der Kampfmannschaft erkämpft hat. Die letzten Minuten wurde dann klug auf das Halten des Ergebnisses gespielt, auch eine Neuerung im taktischen Verhalten, neigten wir in der Vergangenheit eher dazu, noch ein zweites zu schießen und dabei Gefahr zu laufen, ein Gegentor zu bekommen. Bleibt uns nur mehr tief durchzuatmen, uns auf die kommenden Spiele zu freuen und zu hoffen, dass unsere heutigen Gegner für die eine oder andere Überraschung öfters eine solche Leistung abrufen können – nur nicht im vierten Spiel der Rückrunde bitte.

3. Runde: Union Josefstadt – Spice Balls 3:1 (1:1)

Die gute Nachricht zuerst: Wir sind in “unserer” Liga angekommen. Wir treffen hier auf Mannschaften, gegen die wir nicht Favorit sind, und das ist nach fast zweieinhalb Jahren in der Meisterschaft für viele von uns eine neue Situation, die soooo unangenehm gar nicht ist. Wenn man die verschiedensten Trainer fragt, was den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bei ungefähr gleichstark einzustufenden Mannschaften ausmacht, hört man mannigfalltige (schönes Wort !!!)  Statements: Tagesform, Feldüberlegenheit, Wille zum Sieg, Glück, taktische Disziplin, Chancenauswertung. Die Wahrheit wird wohl in der Summe dieser Kriterien zu finden sein, wie dem auch sei, heute waren wir, und das ist die schlechte Nachricht, in allen Punkten nur Zweiter. Dabei begann alles so, wie wir es uns ausgemalt hatten: Auf eine optische Feldüberlegenheit im Mittelfeld ohne Auswirkung auf gute Chancen haben wir immer schon gestoffwechselt, sollen die technisch versierten Gegner ruhig sowohl uns als gleichzeitig sich selber schwindelig spielen, solange sich dieses Furioso vor unserem Strafraum in Nichts auflöst, ist einem Teil des Sinnes des Spieles (möglichst wenig Tore zu bekommen) genüge getan. Jedem, der beide Mannschaften schon einmal beim Handwerk zuschauen konnte, war klar, dass hier zwei völlig verschiedenen Interpretiationen des Rasensportes aufeinander treffen. Und die ersten 10 Minuten gingen klar auch an unser zweites Ziel (vorne Tore zu schießen). In Taktikdeutsch heißt das, den Gegner kommen und aufrücken zu lassen, um mit schnellen Angriffen nach vorne gefährlich zu werden. Nach knapp einer Minute schien diese einfache Taktik aufzugehen, unsere Sturmstange lief allein auf den Golie zu, doch nachdem “Verstand” in der Liste der oben erwähnten Aufzählungen nicht vorkam, müssen wohl die Punkte “Chancenauswertung” und “Glück” herhalten, um auch das nachher noch bestehende Unentschieden zu erklären. Wenige Minuten später reichten dem Gegner auch diese beiden Attribute nicht mehr, ein diesesmal von der anderen Seite vorgetragener Angriff stellte die Führung her (Unsere Neuerwerbung scheint wohl Lust auf “Mehr” zu bekommen?). Gleich darauf die beste Phase unseres Gegners, während bei uns speziell die Punkte “Tagesverfassung” und “Feldüberlegenheit” komplett von der Liste gestrichen wurden. Es lag wohl nicht an den krankheitsbedingten Umstellungen knapp vor Spielbeginn, welche unsere Standardformation gehörig durcheinandergewirbelt haben, und auch nicht an den – schon in den Startlöchern scharrenden, aber  – noch nicht spielberechtigten Verstärkungen, dass plötzlich auch unseren technisch versiertesten Spielern ohne jeden Druck Fehler am laufenden Band passierten. Mit einem Wort, wir haben einen derartiges Milchprodukt zusammengespielt, dass es erstaunlich war, wie wenig zählbare Erfolge – sprich richtig gute Chancen – aus dem nun starken Spiel der Heimmannschaft resultierten. Trotz gefühlten Ballbesitzverhältnis von 80:20 zu unserem Ungunsten waren es schlußendlich nur 2 große Chancen, die der Gegner zum Ausgleich und dem Pausenstand brauchte. Fast schon grotesk, dass eine einzige weitere Chance auf unserer Seite das Pendel für die Anzahl der wirklich sehr gefährlichen Situationen in unsere Richtung ausschlagen ließ – dem Spielverlauf wurde das in keinster Weise gerecht. Somit gesehen war der Halbzeitstand für uns zwar schmeichelnd, aber kurioserweise gar nicht einmal sooo glücklich.

Zu gerne hätten wir in der Pause personell etwas geändert, allein die drei Wechselspieler dienten der Statistik oder sonst wem als Ablenkungsnanöver, hatten sich doch 3 verletzte Spieler aus optischen Gründen die neongelben Überziehdressen übergestreift. Doch auch ohne diese Veränderungen schien sich nun das Bild zu ändern. Es gab zwar weiter eine Feldüberlegenheit des Gegners, jedoch nur mehr in deutlich marginaler, und die Ausbeute war mager bis Null, während unsere Offensivbemühungen – zwar noch lange nicht das gewohnte Niveau – deutlich an Kraft gewannen. Und nun wurde in Ansätzen mehrmals gezeigt, wie die an sich nicht sehr solide Abwehr der Gegner zu knacken wäre. Mehrmals wünschte man sich einen aufrückenden Spice Baller, der die in letzter Not abprallenden Bälle verwerten würde, allein da war keiner auf weiter Flur. Wie man so etwas macht, demonstrierte der Gegner. Nach einer zweifellos – von allen Seiten – unnötigen Diskussion um das Schuhwerk eines Gegners wurde nun der Punkt “taktische Disziplin” zum Sargnagel. Nicht zufällig erkämpfte sich der Gegner in der MITTE (die Angesprochenen werden sich nun hoffentlich als solche fühlen) den Ball, spielte seelenruhig zu unsere verwaisten rechten Seite, und der abgewehrte Flankenball – und hier kommt nicht Punkt “Glück” oder sonst ein anderer, sondern die nicht erwähnte “Laufbereitschaft” ins Spiel, wird trocken durch einen satten Schuß außerhalb des Strafraumes verwertet. Dabei passte sich unser Golie der “Tagesform” unserer Mannschaft an (womit wir diesen Punkt auch abgehakt hätten), denn normalerweise holt er einen solchen Schuß mit seinen primären Geschlechtsorganen herunter. (Verzeiht mit dieses Niveau, der Autor darf sich aber auch der der dargebotenen Tiefe anpassen). Was dann folgte, gehört leider doch in die Kategorie “Glück”, den ein gutes halbes Dutzend Chancen wurden vergeben, an der Spitze ein lupenreiner Überheber, der bei uns deshalb so heißt, weil nicht nur den Tormann “überhoben” wurde, sondern auch das Tor gleich dazu.  Das bei diesen Spielstand praktizierte Hopp-oder-Drop-Spiel hätte gut und gerne “Hopp” ausgehen können, doch wenn “Hopp” nicht geht, wird es halt “Drop”. Zwei extreme Konterchancen der Gegner – durch die sehr weit aufrückenden Spice Baller ermöglicht – vergaben die Gäste einerseits stümperhaft, andererseits rettete die Latte. Nachhilfeunterricht gab dann unser eingewechselter “Extremlangzeitverletzte”, der widerwillig anstelle eines anderen Verletzten in unseren Reihen die letzte Viertelstunde so tun musste, als ob er schon in der Form vor einem Jahr wäre – allein das sensationelle Eigentor rechtfertigte seine Einwechslung und – hey Lehrer, du kannst es noch, das nächste Mal nur auf der anderen Seite !!!!.

So komisch es klingt: Es ist schön, in der Meisterschaft gegen einen guten Gegner verdient verloren zu haben. Doch bei aller Bescheidenheit: Der in der gegnerischen Homepage beschriebene Boden der Realität wartet erst in der Rückrunde am Wienerberg – und wir haben immer nur ein Seuchenmatch pro Saison: Und das ist hiermit abgehakt. Liebe Josefstädter, ihr könnt Euch so warm anziehen wie Ihr wollt, so heiß wie wir sind, könnt Ihr gar nicht mehr werden.

Die dritte Halbzeit haben wir in der Leopoldauer Alm in geselliger Gemeinschaft in Abwesenheit aller Gegner für uns entschieden: Es lebe der Hobbyfußball.

2. Runde: Spice Balls – Squadra drei 5:0 (2:0)

Schon der erste Spieltag in der vergangenen Woche in der Unterliga machte deutlich, dass es innerhalb unserer Liga scheinbar deutliche Leistungsunterschiede gibt. Während wir letzte Saison Gegner hatten, wo jeder jeden schlagen konnte (und es auch tatan), schaut es schon zu Beginn dieser Saison aus, als ob es tatsächlich vor einigen Spielen eindeutige Favoriten gibt und diese sich auch durchsetzen. Ohne es zu wirklich zu wollen waren wir diesesmal offenbar erstmals seit langen in einer solchen Situation – und das wir so eine Ausgangslage gar nicht gerne haben, haben wir in der Vergangeheit schon einige Male bewiesen. Der Spielbericht selber wird heute sehr kurz ausfallen, denn das Spiel war nicht gerade reich an Höhepunkten. Unser Ex-Kapitän und Neo-Judenburger war zu Besuch und sah ein sehr einseitiges Spiel. Unser – im übrigen sehr fair agierender – Gegner kam in den gesamten 90 Minuten zu keiner einzigen Torchance, aber auch auf unserer Seite waren diese trotz deutlichen Übergewicht im Mittelfeld rar gesät. Beide Tore vor der Pause entstanden eher aus großzügigen Einladungen und unter Mithilfe der Gegenspieler. Nach der Pause verflachte das Spiel zusehens, nicht zuletzt wegen des teilweise stürmisch aufkommenden Windes. Als sich das Spielgeschehen im Mittelfeld zu konzentrieren schien, gab es dann doch eine äußerst gelungene Angriffskombination, die zum 3:0 führte. Danach gab es trotz ungebrochenen Abwehrwillen der Gäste immer mehr Räume in unserer Offensive, und unsere nach der Halbzeitpause neubesetzte linke Seite schrieb noch Tor vier und fünf auf die Haben-Seite an. Somit reichte eine relativ normale Durchschnittsleistung für einen doch deutlichen Sieg, doch wir wissen ganz genau, dass das nächste Woche schon ganz anders sein wird.

1. Runde: Ober St. Veiter Bierstube – Spice Balls 1:2 (0:1)

Euer geschätzter Autor kam zu spät (dafür, dass er eigentlich gar nicht kommen konnte, eh ganz gut) ! Die Mannschaftsbesprechung in der Kabine war schon vorbei, und auf der Suche nach den sich aufwärmenden Spice Balls Spieler rutschte er zunächst auf der marwieserischen Laufbahn, die das Spielfeld begrenzt, nicht wegen der kurz zuvor entstandenen Regenfeuchte, sondern vielmehr auf Grund der hinterlassenen Motivationsspur fast aus. Und auch beim üblicherweise etwas letargisch betriebenen Aufwärmritual musste er zweimal hinschauen – hin und her flitzen die Mannen. Stand doch unser allererstes Unterligaspiel an – ganze 3 Jahre hatten wir auf dieses Ereignis hingearbeitet. Doch auch der in der letzten Saison 2 Ligen über uns spielender Gegner schien nicht nur hochmotieviert, sondern präsentierte sich  mit gleich 5 Debütanten auch neu aufgestellt, und bei der Aufstellung kurz vor Anpfiff wurde bemerkt, dass alle Spieler des Gegners offensichtlich zumindest eine ziemlich sportliche Figur abgaben. Somit startete das Spiel ohne Anlaufphase, und schnell kristallisierte sich heraus, dass es heute keine klare Angelegenheit werden würde, weder für die eine, noch für die andere Seite. Für einen Euro in der Floskelkassa darf ich mir ein “das Spiel wogte hin und her” erkaufen, doch wird damit der Eindruck von außen am Besten beschrieben. Völlig ausgeglichen bei der in Summe identen Spielanteilen – so könnte man das Geschehen auch beschreiben! Wenn da nicht die Großchance unseres Wahl-Neo-Papas gewesen wäre, der allein auf den Tormann zugerannt alles richtig machte, der Ball aber vom gegnerischen Tormann noch irgendwie neben die Stange abgelenkt wurde. Der Warnschuß änderte ein wenig was am Spielgeschehen, etwas stärker agierte nun unsere Mannschaft, was sich in mehreren herausgespielten Aktionen bemerkbar machte. Selber stand man hinten dicht, so gesehen das Führungstor in der 20. Minute nicht unverdient und wunderschön herausgespielt. Ab sofort hatte man die Partie in der Hand wenn nicht (ja wieder ein “wenn nicht”), ja wenn nicht aus einer Entlastung heraus eine hervorragende Kombination des Gegners mit einem herrlichen Schuss an unsere Latte gewesen wäre – promt war die Partie spielerisch wieder ausgeglichen. Nach der Pause ging das Spiel im gleichen Tempo weiter. Man mag wohl darüber trefflich streiten können, wer jetzt die Überhand hatte, der subjektive Beobachter wird wohl jeweils die eigene Mannschaft vorne sehen. Das Chancenverhältnispendel schlug aber zumindest abermals in unsere Richtung aus, ein leider nicht gegebener Elfmeter stellte den Höhepunkt dar. Just in diese Phase, als man nicht mehr den Eindruck hatte, dass der Gegner das Spiel noch drehen könnte, lieferte dieser wieder eine tolle Aktion, die zwar bereinigt werden konnte, aber so unglücklich, dass der Ball dem Gegner zum Torschuß aufgelegt wurde. Ein Strich ins Tor ließ unserem Golie keine Chance und unsere Führung war 25 Minuten vor Spielende dahin. Jetzt kam die stärkste Phase unseres Gegners, aus 10 Minuten Druck resultierte eine weitere Chance, dann begann die Schlußoffensive. Beide Mannschaften wollten das Spiel für sich entscheiden, Chancen dazu gab es aber nur mehr auf unserer Seite. Einmal rettete nun die gegnerische Latte, einmal der Tormann und dreimal unser Unvermögen. Die Zeit schien aber zu schnell zu zerfließen, das Remis Gewissheit zu werden, als in letzter Sekunde ein Abstoß abgefangen und bilderbuchartig abgeschlossen wurde. Im emotionsgeladenen Spiel stürmte nun der Spice Balls Ultra jubelnd auf das Spielfeld, bevor die Partie beendet wurde. Etwas mimosenhaft präsentierte sich jetzt der zuvor nicht sehr zimperlich (aber alles in allem im Rahmen) agierende Gegner. Hallo, wir hatten halt in den letzten Jahren Mannschaften wie Lateinamerika usw. als Gegner ! Da sind uns eben solche “Profi”-mätzchen nicht mehr fremd, wie man in den Spice Balls Wald hineinruft…..Verständlich allerdings die Reaktion, wenn man den Zeitpunkt des Siegestreffers hernimmt, die Enttäuschung wäre auf unserer Seite wohl auch nicht geringer gewesen. Der Sieg ging bei einem Chancenverhältnis von 9:3 (eine davon von der neuernannten, wiedererstarkten Zickezacke) aber schlußendlich wohl in Ordnung, gespannt darf man auf das weitere Auftreten des Gegners sein, wenn die noch offensichtlich scheinenden Abstimmungsprobleme bei der Integration der neuen Spieler durch spielerische Praxis gelöst werden.  Ebenso klar wie die Tatsache, dass auch unsere Rädchen noch nicht ganz rund ineinander greifen, wenn auch die Steigerung gegenüber den Testspielen klar ersichtlich war.

3. Testspiel: Idee – Spice Balls 2:4 (0:2)

Nachdenklich an einem Bleistiftstummel kauend  – eine Gewohnheit, die ich mir trotz des Wechsels bei dem Verfassen von Berichten vom eben erwähnten Schreibgeräte zu analog-Zeiten hin zur Laptoptastatur beibehalten habe – sitzte ich vor dem Bildschirm und ringe nach wie vor mit einer entsprechenden Einschätzung unseres letzten Kampfmannschaftstestspieles vor Meisterschaftsbeginn. Versuchen wir es einmal chronologisch: Der selbe Platz auf der Schmelz, wo wir vor knapp einem Jahr unsere höchste Niederlage seit was weiß ich wie lange gegen eben genau diesen Gegner kassiert haben, präsentierte sich zur selben Uhrzeit mit denselben Temperaturen – wenn auch sonst dort einiges im Umbau ist. Der Start verlief aber komplett anders. Noch war der Anpfiff des Schiedsrichters nicht ganz verhallt, zappelte der Ball das erste Mal im Tor des Gegners. Die darauf folgenden Minuten schienen deutlich zu machen, dass wir offensichtlich der Heimmannschaft heute keine Geschenke mehr machen wollten, und so gab es eine nach der anderen Möglichkeit, zumeist aus schnellen und langen Bällen auf unsere Spitzen. Dass neben dem zweiten Treffer nicht noch deutlich mehr fielen, war auf drei Umstände zurück zu führen: Erstens auf die sehr weit aufgerückte Abwehr des Gegners, der uns weit mehr als einmal geschickt in die Abseitsfalle tappen ließ, zum zweiten am Schiedsrichter, der zusätzlich zwei weitere Male einen Abseitspfiff ertönen ließ, wo ein solcher aber eben nicht gerechtfertigt war. Außerdem ließ er weitere 2 Mal Gnade vor Recht walten, als der gegnerische Mann im Tor (Tormann?) jeweils unseren heranstürmenden Spieler einerseits mehrfach zu foulen versuchte und dabei gleichzeitig den Ball mit der Hand – weit ausserhalb des 16-ers und mit voller Absicht  – “berührte”. Beide Male wurde wohl in Hinblick auf den Testspielcharakters auf eine rote Karte wegen Torraubes verzichtet, genauso wie unsere Spieler bei diesen etwas unkonventionellen Ausflügen keine Meisterschaftskonsequenz an den Tag legten – hier wäre der Ball wohl beide Male im Tor gelandet bzw. der Tormann energischer attakiert worden. So blieb nur mehr eine extreme Grosschance und mehrere “kleine”. Wenn auch spielerisch hinten heraus nicht alles klappte, und der Gegner einige Male von unseren Unsicherheiten profitierte, gab es dort keine nennenswerte Torchance – ein “Schuß”, der diese Bezeichnung nicht einmal in einer Hobbyliga verdient, war die magere Ausbeute. Entsprechend entspannt ging es in die Halbzeit. Waren es nun die hohen Temparaturen, war es die fehlende Motivation auf Grund der deutlich beherrschten ersten Halbzeit, oder war es die Tatsache, dass der Gegner nach und nach frische Leute bringen konnte, während unsere Elf durchspielte? Wie dem auch sei, für alle nicht vorhandenen Beobachter war nun deutlich zu sehen, dass bei Spice Balls ungewollt 2 Gänge runter geschalten wurde, während der Gegner 2 Gänge zulegte. 4 Gänge Differenz waren zuviel, plötzlich war der Gegner in allen Belangen besser und wir wurden an die schmerzliche Meisterschaftsniederlage erinnert. Eine Fehlerserie wurde kühl und überlegt genützt, unsere Hintermannschaft wie Schulbuben ausgespielt und der Anschlußtreffer erzielt. Wenn ich nun schreiben würde, es ging jetzt gar nichts mehr, wäre das falsch – denn es ging noch schlimmer. Die Fehlerserie wurde wiederholt und um einige stimmige Nuancen erweitert, die Hintermannschaft noch schulbubenmässiger ausgespielt und der Ausgleich hingenommen – und das praktisch gleich im Anschluß an den ersten Treffer. Das dies nicht noch ein drittes Mal passierte, war dem unplatzierten Schuss des gegnerischen Stürmers zu verdanken. Nun zeigte unsere Mannschaft einige “neue” Seiten, deren nicht wirklich notwendige Existenz wir auch nicht in unseren Reihen zu haben glaubten. Herumgeschimpfe, destruktives Verhalten und sich dem Schicksal ergeben heißen diese neuen Tugenden, die an die Stelle von wenneinereinenFehlermachtbügeltihneinandereraus traten, und dementsprechend glich unsere Perforemance wie die eines österreichischen Nationalsteams auswärts gegen Deutschland. Der Gegner wiederum spielte groß auf und nervte uns mit der Abseitsfalle – allerdings auch hier unter Mithilfe des etwas überforderten Schiedsrichters. Die Stimmung war dementsprechend angespannt bei der letzten Trinkpause eine Viertelstunde vor Schluß. Jetzt wurde von der Trainerbank nicht nur Mannschaftscharakter, sondern auch klar ein Sieg gefordert, und nun trat wirklich eine neue Tugend bei unseren Kickern zu Tage. Alle elf Spieler legten den Egotripschalter wieder auf “Gemeinschaftsmodus”, und plötzlich drehte das Spielgeschehen komplett. Um es kurz zu machen:

2 wunderschöne Sturmläufe auf beiden Flanken, beim abschließenden Querpass wurde das Tor wegen Abseits nicht gegeben (klare Fehlentscheidung).

Zweimal nach Traumkombinationen komplett allein vor den Tor von 7-8 Metern versemmelt.

Ein gelungener Konter an die Stange gesetzt.

2 Schüsse knapp neben das Tor.

Und trotz dieser 7 (!) Großchancen blieb noch Platz für 2 Tore, womit in diesen letzten 15 Minuten insgesamt 9 excellente Möglichkeiten erarbeitet wurden – diese ansehnlichr Frequenz wurde auch durch die plötzlich wieder einsetzende Kampf- und Laufbereitschaft möglich. Auch bei diesem Spiel waren wir aber personell noch nicht komplett, nicht nur eine fast neue Defensive gab Zeugnis davon ab, dass neben dem hier jetzt zum letzten Mal erwähnten Abgang unseres Kapitäns noch weitere 4 Stammspieler fehlten. Somit bleibt ein lachendes und weinendes Auge zurück. Das weinende aber hauptsächlich deshalb, weil ich mir den Bleistiftstummel in der Hitze des Schreibgefechtes jetzt statt in den Mund in eben dieses nun tränende gestochen habe, womit ich mir Bleistiftstummel-kauen jetzt wohl endgültig abgewöhnen werde.

2. Testspiel: Spice Balls – Arenalin 3:0 (1:0)

Erste richtige Standortbestimmung für unsere Kampf vor der neuen Saison. Das Wetter war deutlich freundlicher als am Vortag beim Test mit der Reserve, und es sollte ein Match mit einem Gegner auf Augenhöhe sein. Zumindest implizierte das die ganze letzte Saison, wo beide Mannschaften in einer Liga quasi Seite an Seite den Aufstieg schafften, und auch heute waren die Voraussetzungen ähnlich. Beide Teams konnten einen Großteil der Stammmannschaft auflaufen lassen, aber bei beiden Teams fehlten auch 2-3 Schlüsselspieler. Von Beginn weg war aber zunächst deutlich sichtbar, dass die Gastmannschaft schon einige Toto-Cuppartien in den Beinen hatte, es gab sehenswerte Spielzüge und gute Kombinationen zu bewundern, während bei uns viel dem Zufall überlassen wurde. Von der Trainerbank aus nicht ersichtlich war auch die offenbar starke Beeinträchtigung durch die sehr tiefstehende Sonne, die unsere Abwehr kaum Freund von Feind unterschieden ließ. Das kann zwar nicht als Ausrede herhalten, da diese Situation beide Teams gleichermaßen beeinträchtigte, erklärt aber so manche Konfusion unserer Defensive. Aber trotz deutlicher Überlegenheit des Gegners waren gute Chancen Mangelware, letztendlich war doch immer ein Spice Baller Bein dazwischen. Nach dem ersten Spielviertel wurde in der 3-minütigen Trinkpause etwas umgestellt, und unsere Mannschaft kam dadurch auch etwas besser ins Spiel. Das 1:0 aus einem Freistoß war ein Geschenk des gegnerischen Tormannes und wurde von der Spice Balls Trainerbank als Testspieltreffer ignoriert. Dennoch gab es jetzt mehr Impulse nach vorne, umso härter die fragwürdige Elfmeter – Entscheidung des Schiri´s gegen uns. Auch der gegnerische Trainer sprach nach dem vom Gegner vergebenen Strafstroß von ausgleichender Gerechtigkeit, die spätestens aber kurz darauf nach schnell und kurz abgespielten Freistoß unserer Offensive wohl endgültig als solche bewertet werden kann, da nun unsererseits der freistehende Spieler nahe dem Elfmeterpunkt den Ball nicht im Tor unterbrachte. Somit endete die erste Halbzeit mit der knappen 1:0 Führung, die zwar nicht die Spielstärke, aber die Gesamtperforemance – dazu gehört auch das Herausarbeiten von Torchancen – wiederspiegelte. Zur Pause forderten die Trainer vor allem deutlich positivere Körpersprache der Offensivkräfte ein, und auch das Spiel nach vorne sollte an Schnelligkeit zunehmen. Selten zuvor hielten sich die Spieler so an diese Anweisungen, und tatsächlich konnten wir nun dem Gegner Paroli bieten, wenn auch noch nicht das Kommando über das Spielgeschehen übernehmen. Der Gegner – immer noch stark am Ball – aber immer unkonzentrierter in den Spielzügen, kam zu immer weniger Torchancen, eine gute Schußposition und eine gefährliche Aktion nach einem Freistoß war die magere Ausbeute für eine an sich starke Mittelfeldpräsens. Stark verbessert in allen Bereichen aber nun unsere Elf. Das Zusammenspiel nach der langen Sommerpause klappte immer besser, und war die Defensive war dicht wie in besten Meisterschaftszeiten. Speziell unser rasendes A4 Blatt, in den Meisterschaftspartien gegen Adrenalin bisher immer nur als Ersatzgolie im Tor, spielte innerhalb von 24 Stunden seine zweite Weltklassepartie, seine immer wieder wechselnden Defensivkollegen standen ihm aber kaum etwas nach. Im kreativen Zentrum war natürlich die Absenz unseres alten und aber vor allem auch unseres neuen (ich weiß, wenn er das liest, wird ihm die Brust schwellen) Kapitäns ersichtlich, dennoch kam das neuformierte Offensivquartett immer mehr in Spiellaune. Tor 2 entsprang einer in der Kabine durchbesprochenen Standardsituation. In der folgenden Trinkpause vor dem vierten Viertel wurde seitens der Trainerbank das Spiel für uns inoffiziell als beendet erklärt, und eine komplett neue Taktikvariante ausprobiert mit dem Ziel, einem fiktiven Rückstand aufholen zu wollen. Und jetzt bekamen wir das Spiel komplett in die Hand. Überraschenderweise schien der Gegner jetzt auch mit konditionellen Problemen oder zumindest mit Konzentrationsfehlern zu kämpfen, ein Lattenschuß und zwei weitere “hundertprozentige” gaben Zeugnis ab, dass auch diesesmal den Trainervorgaben Folge geleistet wurde. Als schlußendlich auch noch das 3:0 gelang, wurde es sogar überfüllt. Wie dem auch sei, auch wenn der Sieg freut und Zuversicht gibt, so war auch bei diesem Spiel vorher die Devise ausgegeben worden, dass dem Ergebnis nur sekundäre Bedeutung zukommen werde. Es ist – wie auch schon gestern in der Reserve – deutlich sichtbar geworden, dass auf dem Trainingsplatz noch einiges an Arbeit auf uns zukommen wird, aber auch hier vor allem als positiv hervorzuheben, dass trotz offensichtlich großer Potentialreserven ein solcher Gegner deutlich geschlagen werden konnte. Schön auch das gelungene Comeback unseres Langzeitverletzten, und auch die neue Offensivoption wird sich wohl in den nächsten Spielen noch besser in unserem Team zurechtfinden.

1. Testspiel: AC Hüttel-Town – Spice Balls 0:3 (0:2)

Es sollte ein erstes Warmlaufen für unsere erste Unterligasaison der Kampfmannschaft werden, aber Urlaubszeit und vor allem das Frequency Festival verhinderte dieses Vorhaben. Und so standen dem Vorjahresvierten der Unterliga B (punktegleich mit dem Drittplatzierten) auf unserer Seite neben 5 übriggebliebenen Kampfspielern noch weitere 5 Reservespieler und nicht weniger als 4 “Neue” gegenüber. Also alles andere als eine gute eingespielte Truppe, die in der Kabine teilweise überhaupt das erste Mal unsere Aufstellungsvariante kennenlernte. Nachdem zudem einige der Neuen überhaupt noch nie auf einem großen Feld gespielt hatten, wurde die Mannschaft schon in der Kabine vorsichtig auf die sicher scheinende Niederlage “eingestimmt”, indem man das Ergebnis als unwichtig (was es bei einem Testspiel auch letztendlich ist) abwertete. Dennoch stand allen neben der ertaunlich wenig zu spürenden Nervosität die Vorfreude auf das – endlich – erste Match der Saison im Gesicht geschrieben. Nach einem konzentrierten Aufwärmen ging es los, und bevor man sich auf der Spice Balls Bank wundern konnte, dass alle taktischen Vorgaben auf Strich und Punkt von allen anwesenden Akteuren  eingehalten wurden, konnte kollektiv gejubelt werden. Unser “Mann für alle zu vergessenden Dinge” ging auf einen Abpraller und nützte die Unsicherheit des Tormannes, um aus spitzen Winkel das erste Tor für uns zu erzielen, bevor noch die dritte Spielminute angebrochen war. In der Tonart ging es weiter: Als ob es keine Sommerpause gegeben häte, und als ob hier eine alles andere als eingespielte Mannschaft agierte, war eine klare Feldüberlegenheit sichtbar, welche sich auch in Torchancen niederschlug. Nach einigen guten Möglichkeiten und einem Stangenschuss konnte unsere defensive Linkskraft seinem immer lautstark erklärten Ziel, prinzipiell zweistellig gewinnen zu wollen, neue Nahrung geben und so stand es nach einer guten halben Stunde 2:0. Zeit, um einige Experimente innerhalb der Mannschaft durchzuführen, und so kam es zu einigen Umstellungen, um speziell unsere neuen Spieler auf anderen Positionen zu testen. Einerseits durch diese Umstellungen und den dadurch unterbrochenen Spielfluss, andererseits durch den stärker werdenen Gegner ging die Feldüberlegenheit verloren, was sich allerdings nur in einer wirklich guten Chance für den Gegner auswirkte, zu gut stand heute unsere Abwehr. Nach der Halbzeitpause setzte sich zunächst noch kurz dieser Trend fort, bis sich eine neuerliche Umstellung positiv auf unser Offensivverhalten auswirkte. Generell blieben Chancen aber auf beiden Seiten Mangelware, auch weil offensichtlich bei uns die Kraft nachließ. Als nach zwei verletzungsbedingten Ausfällen dann 5 Minuten vor Ende auch noch ein weiterer Spieler infolge seines vorwöchigen harten Trainingslagers in Ungarn auf die Bank humpelte, war die Devise ausgerufen, diese letzten Minuten das Ergebnis zu halten. Des Trainers Aufruf wurde aber keine Beachtung geschenkt, einfach munter weitergespielt und durch einen sehenswerten Konter der Endstand durch unseren Diätguru erzielt. Hier noch eine kurze “Einzelkritik”, wobei sich speziell unsere Neuen auf die Tatsache der strikt unterbleibenden Namensnennung bei unseren Spielerberichten – die im übrigen keinerlei Gründe hat – gewöhnen werden müssen.

Zu allererst erwies sich die Entscheidung, unseren Ersatzgolie der Kampf doch auf dem Feld in der Verteidigung zu belassen und dafür unseren Reservegolie ins Tor zu stellen, als goldrichtig. Den einerseits hätte dieser nicht besser halten können wie unser heute speziell bei scharfen Schüssen bombensicherer Fänger, andererseits konnte er dadurch unsere Verteidigung mit seinem etatmässigen Kollegen den nötigen Rückhalt und Stärke geben und seine gefürchteten Vorstösse vortragen. Bei seinem Kollegen war wiederum heute seine übliche frühsaisonbedingte Unsicherheit in keinster Weise ersichtlich, jedoch nahm er sich – jetzt doch wieder üblicherweise – wieder einmal den größten Stürmer vor, was ihm einerseits mindestens ein gewonnenenes Kopfballduell bescherte, andererseits wurde er in der ersten Hälfte als einziger Spice Baller im Schatten des Gegners nicht durch die tiefstehende Sonne geblendet. Dahinter agierten im Laufe des Spieles nicht weniger als 4 verschiedene Liberos. In der ersten Hälfte unser von Sales geborgter Leihspieler, der trotz mit den schon erwähnten Nachwirkungen seines “Trainingslagers” und der völlig neuen Position eine blitzsaubere Partie spielte, wobei er in der rechten Defensive seine Vorstellungen auf den beiden anderen Positionen nocht toppte. Danach durfte der für seinen Offensivdrang bekannte Torschütze zum 2:0 dran, und selbst auf dieser Position – wie auf allen anderen heute gespielten – war er gegenüber der Vorsaison wie ausgewechselt. Als nächstes durfte ein weiterer “Neuer” dran, der sich heute ebenfalls auf 4 verschiedenen Positionen beweisen durfte. Geht man davon aus, daß er wahrheitsgemäß noch keine Partie auf einem großen Feld bestritten hat, so ist er stellungsspielmässig ein Naturtalent, noch dazu ballsicher und körperlich robust. Nicht nur auf Grund seiner Positionsflexibilität eine mögliche zukünftige Option für unsere Kampf. Mehr Vereinserfahrung in anderen Mannschaften konnte unsere rechte Offensivkraft (aus terminlichen Gründen nur in der ersten Halbzeit) aufweisen, was auch tatsächlich sichtbar war. Auch wenn noch konditionelle Defizite aufgeholt werden müssen, spielte er seine Position nicht nur sehr solide, sondern er zeichnete sich dadurch aus, dass er einer jener Spieler ist, von denen offensichtlich eine permanente Torgefährlichkeit ausgeht. Agierte in einigen Situationen für sein Alter bereits sehr abgeklärt und war von seinem Gegenspieler nur sehr schwer in den Griff zu kriegen. Sowohl er als auch sein heute nicht spielender Freund – erst einen Tag zuvor beim Probetraining zu uns gestossen – scheinen nicht nur charakterlich zu unserer Spice Balls Gemeinschaft zu passen. Für unseren vierten Neuen verlief der Abend etwas unglücklicher. Bevor er noch ins Spiel finden konnte, wurde er Opfer gleich mehrerer körperlicher Attaken, wovon eine leider sein Fußgelenk zu sehr strapazierte. Das er fußballerisch etwas drauf hat, konnte er somit bisher nur im Training zeigen, hoffentlich nach baldiger Genesung auch in unserem Team.

Über unseren Paradesechser bleibt nur die übliche Bestnote zu verteilen, ebenso für unseren neuerdings ausschliesslich Joya trinkenden Filigrantechniker, der wieder einmal beweisen konnte, sämtliche Positionen spielen zu können, auch wenn seine erklärten Lieblingsstellungen nicht dabei waren. Fast schon sensationell allerdings die Form unseres ersten Torschützens. Zwar müsste dieser – wenn ihm nicht immer wieder von seinen Kollegen die vergessenen Sachen nachgebracht werden würden – schon seit längeren nackt durch die Gegend laufen, momentan müssen sich aber seine Gegner warm anziehen. Ballsicher, spielerisch stark und konditionell stark verbessert ist er zur Zeit so richtig in Torschußlaune. Alle diese Attribute – bis auf die Torschußlaune – gelten in erhöhten Maße für unseren heutigen Kapitän, der als Spielmacher diesen Titel alle Ehre machte. Wenn er am Ball war, brannte beim Gegner der Hut, seine Spiellaune war spürbar und wirkte ansteckend. Musste lediglich in der Schlussphase seinem hohen Laufpensum etwas Tribut zollen, ohne allerdings für den Gegner angenehmer zu werden. Eine weitere absolut gute Leistung unseres NeoU4Dj´s fand kein so gutes Ende, eine endgültige Diagnose bezüglich seines unglücklich verdrehten Knies gibt es erst heute abend. Bleibt nur noch die  fehlerfreie und konditionell einwandfreie Leistung des letzten Liberos zu erwähnen, der ganze 5 Minuten und 4 Ballkontakte lang das Abwehrzentrum am Ende quasi zu einer uneinnehmbaren Burg umbaute, ein Fels in der Brandung war, sich mit Vehemenz der nicht drohenden Niederlage entgegenstemmte – kurz gesagt: Eigentlich nicht einmal ins Schwitzen kam und die fehlenden 85 Spielminuten durch Schreiben dieses Berichtes kompensierte.

Auch wenn die Partie kein 1. Klasse- und schon gar nicht Unterliganiveau hatte, da der Gegner wohl auch nicht in stärkster Besetzung angetreten war, stimmt vor allem die Art und Weise, wie das Ergebnis zustande kam, sehr positiv und erfüllte damit eindeutig seinen Zweck.