Spiel 10 & 11 / Herbstdurchgang 2020…im Sommer 2021…

Nicht nur die UEFA schafft es, die EM 2020 im Jahr 2021 auszutragen, nein, ähnliches gelingt der DSG auch, womit die letzten beiden Spiele im Herbstdurchgang bei 35 Grad stattfanden und danach offiziell die „Winterpause“ eingeläutet wurde, die keine Pause ist. Naja, dass Corona alles durcheinandergewirbelt hat, ist ja nichts Neues mehr. Kommen wir also zu unseren letzten beiden Spielen.

 

Zuerst mussten wir auf den ungeliebten hinteren STAW Platz, wo sich selbst die SpiceBalls- Dinosaurier an kein gutes Spiel ihrer Elf erinnern können. Weder in der Meisterschaft noch im Cup, weder Kampf noch Reserve, ja nicht einmal in den Testspielen lief es hier zur Zufriedenheit. Wie selten zuvor hätte man aber mit breiter Brust auflaufen können, die Ergebnisse der letzten Wochen und die Tabellenkonstellation schoben uns die Favoritenrolle zu. Spätestens hier läuten beim altgedienten SpiceBalls – Fan die Alarmglocken: Zwar ist unsere Bilanz gegen Tabellenführer – selbst in Seuchenjahren am Tabellenende herumgrundelnd – überraschend positiv, wird aber im reziproken Sinn noch von Niederlagen gegen jeweils Tabellenletzte in den Schatten gestellt – und das selbst in Meisterjahren.

 

Doch all das war es nicht, was auf dem Platz abging: Zuerst wies eine schnelle Führung durch den auf Silberschuh degradierten Goldschuh mittels Freistoß auf einen ähnlichen Spielverlauf wie in den letzten Spielen hin, unterstrichen durch einen gefühlvollen Heber desselben, bei der geplanten Flugkurve über den Tormann endete die Wurfparabel und somit der Ball aber auch leider auch hinter der Torlatte. Ab dann rätselten Spieler, Trainer und wer auch immer, wer denn den Lethargie-Schalter umgelegt hatte – das schärfste Team in Wien ließ offensichtlich die Chili´s in der Kabine, während der Gegner fast schon übermotiviert schien und sich ganz und gar nicht wie ein (verhinderter) Abstiegskandidat präsentierte.

 

War es der kurz zuvor in der Kabine verfolgte Zusammenbruch eines dänischen Nationalspielers, der die eigene Elf derart hemmte? Waren es die teilweise am Vortag verabreichten COVID – Impfungen, die eine bisher nicht näher bekannte Spiellähmungs-Impfreaktion hervorrief, oder war es das monotone Trommeln des Bierstuben-Sozialprojektes, welches die Nerven strapazierte. Zumindest letzteres kann ausgeschlossen werden, haben doch mehrere Spieler diverse Kleinkinder zu Hause, die ähnliches Verhalten zeigen und an das man somit gewöhnt ist.

 

Möglicherweise sind die SpiceBalls Körper beim Einfahren in die Rustenschacherallee auch einfach nur automatisiert auf Schweizerhausmodus geschalten, denn das ist normalerweise der einzige Grund, warum man sich aus dem Süden Wiens in diese Gegend aufmacht.

 

Einigen wir uns darauf, dass der FC Hollywood der DSG heute einfach wieder einmal nicht wollte (und konnte), nachdem man in den 3 Runden zuvor alles zerschossen hatte. So musste man den Ausgleichstreffer hinnehmen, selbst mit der orange-blauen Brille muss man eingestehen, dass dieser verdient war.

 

Will man etwas Positives an dem Spiel finden, so muss man festhalten, dass momentan selbst eine grottenschlechte Leistung für ein Remis reicht. Was allerdings auch andererseits der Abschlussschwäche der Gastgeben verbunden mit der Hochform von Big Sexy zugeschrieben werden kann. Ein Sieg für uns wäre wirklich ungerecht gewesen, dass sah auch der Outwachler so. Tatsächlich endete unsere einzig wirklich gute Aktion in der zweiten Halbzeit samt Traumpass und Dribbling mit einem klaren Elferfoul, welches auch gegeben wurde. Woher der Schiedsrichter-Assistent sein zuerst gegebenes, dann kurz zurückgezogenes und schließlich doch bestätigtes Abseits dann hergenommen hatte, war somit nicht einmal ihm klar - wie gesagt, ein derart möglicher Sieg hätte so überhaupt nicht dem Spielverlauf widergespiegelt.

 

Eine Woche später schien man bei Spielbeginn von einem Sieg noch viel weiter weg zu sein. Wieder trat eine FC Hollywood Eigenart in Erscheinung, nach Wochen der großen Spielerauswahl brachte man keine 11 Kampfspieler auf das Feld. So begannen nur 9 Mann, darunter ein Reservespieler. Unser Tennisstar hatte auch schon 4 Stunden Turnier in sengender Hitze hinter sich, und bei unserer motivierten Hoffnung für heute zwickte gleich nach einer Minute der Oberschenkel bereits ganz gewaltig. Was tun? Versuchen, den Ball hin- und herzuschieben, und auf ein torloses Unentschieden hoffen? Also einfach einmal abwarten, denn wir wussten auch nicht, wie stark die Gegenwehr sein würde, denn einerseits standen wir dem immer noch amtierenden Meister gegenüber, der aber in der laufenden Saison – wenn auch nur knappe – aber dennoch viele Niederlagen auf dem Konto hatte. Als Glück erwies sich, dass wir offiziell keine Zuschauer hatten, und daher unseren zuschauenden Jahrhundertkapitän als Ersatzspieler auf den Spielbericht geschrieben hatten. Unverhofft kommt oft, Dress und Schuhe waren vorhanden, und plötzlich sah sich der „baldschonwiederJungpapa“ als zumindest zehnter Spieler dort wieder, wo er badeschlapfentragend eigentlich nur beobachtend hinschauen wollte.

 

Mit der Hoffnung, dass im Laufe des Spieles doch noch zwei weitere Spieler (darunter ein Reserve-Debütant, den nur zwei von uns kannten) auftauchen sollten, bemühte man sich nun um Spielanteile, und siehe da, der Gegner machte es uns mehr als leicht. Der nominelle Unterschied war nicht auszumachen, und tatsächlich gelang uns ein Tor, die Führung war groteskerweise nicht einmal unverdient. Dass es nicht noch mehr wurde, lag wieder einmal an der Chancenauswertung. Der Gegner war heute erschreckend zahnlos, nicht eine einzige wirkliche Torchance konnte er in Hälfte 1 herausspielen – und vorweggenommen, in Hälfte 2 gelang ihnen gerade einmal eine mehr.

Wirkliche Spiellaune kam auch in Hälfte 2 nicht auf, die brütende Hitze und 45 Minuten in Unterzahl forderte ihren Tribut. Chancen gab es jetzt deutlich mehr, allesamt wurde sie stümperhaft verjuxt. Erst als Silber-/Goldschuh im Schlussviertel seine defensive Position verließ, um sein Torkonto wieder etwas aufzupolieren, klingelte es gleich 2 Mal durch ebenjenen, womit auch dieses Mal doch noch ein deutlicher Sieg eingefahren werden konnte.

 

Das Resümee der Halbsaison fällt deutlich positiv aus. Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach der vierte Gesamtrang mit 19 Punkten – die beste Liga-Halbsaison ever für uns. Wir untermauerten aber wieder einmal – wie heute schon mehrmals erwähnt – unseren FC Hollywood – Status. Einerseits liegen wir bei der Anzahl der geschossenen Tore fast auf Meisterniveau, doch auch nur die beiden Mannschaften unterhalb des imaginären Abstiegsstriches (imaginär deshalb, weil es heuer eben keine Absteiger gibt) haben mehr Tore als wir zugelassen. 6,5 Tore fallen bei uns pro Spiel, der Wert wird zu Hause sogar noch auf 8 Tore erhöht. Fad wird einem da nicht.

 

Sowohl alle Siege als auch alle Niederlagen waren eindeutig, die 4 Unentschieden jedoch nicht. Hier steht 1 „gewonnener“ Punkt ganzen 6 „verlorenen“ Punkten gegenüber, die daraus somit resultierenden 5 möglich gewesenen Zusatzpunkte hätten in der Tabelle aber auch keine Platzverbesserung bedeutet – also wurscht.

 

Auffallend die Breite des Kaders. 32 Spieler standen in den 11 Kampfspielen am Platz, in den letzten 4 Post-Coronapartien allein 23 Mann. Dennoch kämpfen wir immer wieder damit, den Kader voll zu bekommen, speziell die nominell unterrepräsentierte Defensive soll haltlosen Gerüchten nach in der nächsten Saison gewaltige Verstärkung erfahren – doch das ist derweil noch ein gut gehütetes Geheimnis.

 

Apropos nächste Saison: Unseren Informationen nach soll es ja nächstes Jahr eine 13-er Liga mit 3 Absteigern geben. Schön wäre es, wenn wir den Schwung der zweiten Halbsaison mitnehmen könnten und uns von dort unten zumindest einmal fernhalten könnten. Dass wir in der Theorie alle Gegner schlagen können ist ebenso wenig ein Geheimnis, wie dass uns das bis jetzt zumindest keine Saison lang nicht gelungen ist. Im Gegenteil, wir haben immer eine sehr gute, aber auch immer eine sehr schlechte Phase. Und dann wäre da noch das Thema Training. Scherz - auch nächste Saison bleiben wir wie immer trainingslos, weil damit haben wir nach jeder verlorenen Partie auch die perfekte Ausrede. Und die wollen wir uns ja nicht nehmen.