Corona machts möglich: in der Liga herrscht endlich einmal Chancengleichheit – erstmals müssen praktisch alle Mannschaften ohne Training ins Spielgeschehen eingreifen. Klarer Startvorteil für uns, das schärfste und gleichzeitig trainingsfaulste Team der Liga ist das mehr als gewohnt!
Absteigen kann man auch nicht, und um den Meister spielen noch weniger. Somit gab es bei uns kein Jammern oder sonstige „könnte man nicht die Meisterschaft so und so…“ - Konstruktionen, sondern wir freuten uns einfach, dass wir wieder kicken können, 3G und Präventionskonzepte sind ein Klacks, wenn man nur will!
Zuerst bildeten wir uns ein Testspiel gegen einen möglichen zukünftigen Konkurrenten – ISG – ein, und da lief noch einiges nicht ganz rund. Am dortigen Platz war außer für die beiden DSG Mannschaften Corona und FFP2-Masken ein absolutes Fremdwort, ein Spießrutenlauf der anderen Art zumindest in Kabinennähe.
Am Platz selbst spielte bei uns eine mit Reservekickern aufgemotzte Mannschaft mehr stotternd als recht, die Bewegungstherapie freute deutlich mehr als irgendein Ergebnis.
In der Meisterschaft wartete auswärts mit Inter Leopoldau just jene Mannschaft, die wir in den letzten beiden Partien ziemlich abgeschossen hatte. Diese Spiele waren dennoch nicht miteinander vergleichbar, denn war beim ersten Kantersieg bei den Gegnern eine Elf auf dem Platz, die trotz Abfuhr glaubte, fix die bessere Elf zu sein, war bei der zweiten Partie ein deutlich sympathischerer Gegner zu Gast. Und jene Elf galt es diesmal auf jenen Untergrund auswärts zu bekämpfen, den wir früher verächtlich „Kuhfuttergrund“ benamsten. Unsere Rasenschwäche wurde auf Grund der Darsteller nunmehr nicht nur ausgemerzt, nein, wir lieben neuerdings diesen herrlichen, grün sprießenden Quell der Kickerlebenslust. Da sich der Gegner Inter Leopoldau zurzeit in der Aufbauphase befindet, war es uns – ehrlich gesagt – klar, dass das nicht unbedingt eine Abwehrschlacht unsererseits werden würde. Das Match lässt sich in wenigen Worten beschreiben: Routine schlägt Jugend. Wobei mit Routine am Feld wohl alles gemeint ist, aber ganz sicher nicht die Chancenauswertung. Ganze 4 Stürmer – darunter das gelungene Comeback vom (ehemaligen) Jungtalent - verjuxten deutlich mehr Chancen, als sie verwerteten. Seis drum, ein 6:1 Sieg braucht kein Jammern – oder doch, ein wenig darf man doch schimpfen!
Ein nominell anderes Kaliber wartete 5 Tage später zu Hause. Doch auch hier sei gleich vorweggesagt: Es kam bei Union Josefstadt sicher nicht deren beste Elf, während der SpiceBalls Trainer abermals aus dem Vollen schöpfen konnte. Stürmer 5, 6 und 7 kamen zum Einsatz (und auch heute wieder ein Comeback, unsere Stürmerstange lief erstmals seit Jahren wieder auf!), und gleich 3 Stammspieler nahmen auf der Ersatzbank Platz – aber nicht deswegen, weil vielleicht schwächere Spieler in der Startelf standen. Nach Covid-Testcheck und Aufwärmen startete auch dieses Spiel. Scherzhaft hatte der Trainer noch vor dem Spiel gemeint, dass bei einer besseren Chancenauswertung gegenüber der vorigen Partie ein zweistelliges Ergebnis herausschauen müsste – nicht wissend, wie recht er haben würde. Von Beginn an zeigte sich – der Gegner war heute zahnloser als in den letzten beiden Partien – dass die Karten entsprechend verteilt waren. Josefstadt spielte nicht wirklich schlecht – aber wir erwischten einfach einen hervorragenden Tag. Insbesondere „The Pig“ war in Laune, und wie es eben in Spielen so ist, wo alles aufgeht – heute trafen wir sogar ins Tor (im Gegensatz zum zeitgleich stattfindenden EM-Testspiel unserer Nationalelf)! Erst bei 11:3 blieb der Counter stehen.
Hervorzuheben dabei die Fairness der Gegner: kein Frustfoul, kein Geschimpfe, sondern ehrliches Bemühen bis zum Schluss an einem eigentlich total verkorksten Tag. Auch wenn es komisch klingt, aber so ein Verhalten bei einer solchen Niederlage nötigt mehr Respekt ab als bei anderen Mannschaften bei einem Sieg.
Bezüglich unserer Mannschaft darf man auf die nächsten beiden Spiele gespannt sein. Wird die Diva der Liga wieder zumindest 11 Ligakicker auf das Spielerblankett bringen, oder startet man schon im nächsten Spiel wieder mit einer getunten Reserveelf? Bei uns ist bekanntlich alles möglich – schau ma mal.