12. Runde (Kampf)

Cover Direct - Spice Balls 1:1 (3:1)

Die größte Herausforderung am heutigen Tag war wohl die Anreise, da wir an einem Wochentag im

Abendverkehr quer durch ganz Wien mussten, um zu jenem Fußballplatz zu gelangen, den wir bisher

immer (unabhängig vom Gegner) als Verlierer verlassen mussten. Denn genau in dem Moment, als

auf die Südosttangente aufgefahren wurde, gab es den vermuteten Verdacht, dass vielleicht

möglicherweise das Gerücht entstanden hätte sein können, dass unter Umständen eine freilaufende

Coronavire gesehen hätte werden können, womit die A23 gleich einmal großräumig gesperrt wurde.

 

Irgendwie konnten wir aber zu Anpfiff dennoch 11 Spieler auflaufen lassen, an dieser Stelle Dank an

die aushelfenden Reservespieler. Es standen 2 Mannschaften am Platz, deren Vorbereitung nicht

unterschiedlicher sein kann. Uns stand ein Team gegenüber, das frisch von einem einwöchigen

Trainingslager den Tabellenführer im Cup geschlagen hatte, während wir uns bei unserer Cuppartie

nach 4 Monaten das erste Mal gesehen haben und nur deshalb gewannen, weil wir die etwas

weniger schlechte Mannschaft waren. Das Wort Training ist sowieso seit 3 Jahren aus unserem

Wortschatz gestrichen.

 

Von Beginn an war aber weder von unserer Platzschwäche, noch von den Notfallspielern bis hin zum

Trainingsminus etwas zu bemerken. Eine von Beginn an zwar flotte, aber ereignislose Partie erfuhr

seinen ersten Höhepunkt in einer guten Kombination des Gegners, indem eine Maßflanke versenkt

werden konnte. Der Ausgleich in Form eines Cornertreffers ließ nicht lange auf sich warten, zwei der

langsam eintröpfelnden Kampfspieler konnten nun eingetauscht werden. Eine erste Halbzeit ohne

große Höhepunkte ging zu Ende.

 

Die zweite Hälfte wurde noch defensiver begonnen, zu viele Spieler, die trotz leichter Blessuren am

Feld standen, hatten in der Halbzeit über aufkommende Schmerzen oder Übelkeit geklagt. Ihnen

wurde versprochen, dass sie so bald wie möglich erlöst werden sollten, erwarteten wir doch noch

den einen oder anderen Spieler. Sorgen machten uns die Sechser, weil einer der Beiden bereits sehr

angeschlagen wirkte. Und als man das Gefühl hatte, dass das Spiel in weiteren 2 Stunden auch noch

1:1 stehen würde, musste just unser letzter fitter Sechser einen Ball fressen, der wiederum seine

Kontaktlinse ins Auge jagte, womit die Partie für ihn zu Ende war. Also musste unser Oldie

einspringen (die Kampfspieler kamen nicht), leider nach einer langen Verletzungspause alles andere

als fit. Kurze Zeit später fiel auch der 2. Sechser aus, womit Goldschuh auf die ungewohnte Position

musste.

 

Ab sofort nahm das Unglück seinen Lauf. Zuerst verlor unser Oldie nach einer etwas rüden (wenn

auch unbeabsichtigten und ungeahndeten) Attacke den Ball, blieb jammernd liegen, während der

Gegner das nun offene Mittelfeld ausnützte und den Führungstreffer schoss. Unser Oldie musste sich

nun auch noch als Simulant bezeichnen lassen, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Was noch

keiner zu diesem Zeitpunkt wusste: Er hatte sich bei der Aktion im Sprunggelenk ein Band gerissen,

spielte aber unter Schmerzen die Partie irgendwie zu Ende, war aber natürlich mehr als

eingeschränkt. Alles Gute von dieser Stelle aus an unseren Oldie: Come back stronger! Mit praktisch

einem Mann weniger zerfiel nun das Gefüge, auch weil wir uns nun mehr mit uns selbst, dem

Schiedsrichter und wem auch immer beschäftigten, außerdem wurde unverständlicherweise auf

„Offensive“ geschaltet. Womit der Gegner schalten und walten konnte, wie er wollte. Schnell erzielte

er das 1:3, die Tore 4,5,6,7 und 8 verhinderte 3 Mal Aluminium, ein verschossener und ein nicht

gegebener Elfmeter.

 

Letzter Höhepunkt eine sehr harte Gelb-Rote für unseren Notfallspieler nach einem Dutzendfoul,

dass sein „Gegner“ nur Gelb bekam, war wohl neben dem nicht gegebenen Elfmeter für die Gegner

die einzige wirkliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters, umso mehr, als dass jenem Spieler schon

vorher zumindest eine Gelbe gebührt hätte, wobei seine eigenen Kollegen gefühlte 20 Mal seinen

Vornamen verzweifelnd flehend in den Nachthimmel schrien, um den offensichtlichen Heißsporn zu

beruhigen.

 

Dennoch blieb es beim ungefährdeten 3:1 der Heimmannschaft – und unsere Elf wird sich steigern

müssen, um in der Meisterschaft nicht noch weiter nach unten gereicht zu werden.