Spice Balls – Cover Direct 5:2 (3:1)
Wenn, ja wenn nur…. Man kann in den SB-Spielberichten der letzten Jahre blättern und jeden beliebigen herauspicken – überall dasselbe Gejammere von Eurem Schreiberling. Ständiges Geflenne, dass wir ja nie einen vollständigen Kampfkader auf die DSG-Liga Plätze bringen, dass Verletzungen, Absagen, berufliche Verhinderungen, Tantengeburtstage oder der gefürchtete Männerschnupfen Woche für Woche zugeschlagen haben und nur das Antreten mit Verletzten, Reservespielern oder gar in Unterzahl die glorreichen verlustpunktelosen Serienmeistertitel verhinderten.
Diesbezüglich war es dieses Mal verdächtig still in der Kabine, denn selbst in Abwesenheit einiger Kapazunder saßen da in Reih und Glied nur fitte Kampfspieler, und davon gleich einmal 14 Stück. Ja, ich rede von der Spice Balls Kabine. Ein einmaliger und für alle ehrfürchtiger Moment, heute musste man beweisen, ob das Gejammere in den Spielberichten der Vergangenheit gerechtfertigt war oder ob die alle samt und sonders zu kübeln wären.
Dass mit dem aktuellen DSG-Cupsieger und notorischen Titelanwärter nicht gerade ein Leichtgewicht auf uns wartete, der uns in den letzten beiden Saisonen jeweils zum Auftakt regelrecht verspeist hatte, kam da gerade recht, allerdings schien gerade dieser heute personell zumindest quantitativ nicht an diese beiden Partien heranzukommen.
Die ersten 25 Minuten wähnten sich beide Teams im falschen Film. So kam der Gegner erstmals in die Nähe unseres Strafraumes, als es bereits 2:0 für uns stand und weitere 4 Hochkaräter vergeben bzw. abgewehrt wurden. Allein die beiden Torschützen geben Aufschluss über das, was am Feld abging, denn es waren mit Tubolito und Netscho just unsere beiden Außen Verteidiger, die sich derart offensiv einbringen konnten. Bis zur Minute 25 änderte sich an der Spielanlage nicht viel, es kamen noch weitere Chancen für uns dazu, kaum Gegenwehr der Gäste.
Wie aus dem Nichts dann der Anschlusstreffer, der die Dominanz unserer Elf abrupt beendete. Das Spiel kippte zwar nicht, aber bis auf die unermüdlichen Schlachtgesänge unserer drei Neofans war alles anders. Das Spiel war nun ausgeglichen, zwar konnten wir immer noch die eine oder andere Chance vergeben, aber da musste auch einmal Big Sexy in höchster Not eingreifen. Nun, ausgeglichen ist hier eigentlich der falsche Ausdruck, denn der Gegner stand nur mehr zu zehnt am Platz. Eine harte Entscheidung des souveränen Schiedsrichters – ich habe ihm versprochen, ein Wort über ihn zu verlieren, aber leider, ich habe das eine Wort tatsächlich verloren – schickte einen Gegner mit Doppelgelb in die Kabine. Am Platz war die Unterzahl der Gäste nicht zu bemerken, und aus deren Sicht kam das 3:1 kurz vor der Pause noch dazu nicht gerade im günstigsten Moment.
Die Kabinenansprachen fielen wohl etwas unterschiedlich aus, denn die Gäste starteten wie ausgewechselt in die zweite Hälfte. Gleich zweimal nahmen sie Anleihen von uns aus der ersten Halbzeit, und versenkten sicher scheinende Möglichkeiten irgendwo hin, aber nicht ins Netz. Auf unserer Seite kämpfte man zwar mustergütig und spielte auch gefällig, aber meist war doch noch vor dem gegnerischen Sechzehner Schluss, in dieser Phase hatte der Gegner das Heft in der Hand. Und gerade als wir uns wieder stabilisiert und das Geschehen wieder deutlich in des Gegners Hälfte verlagert hatten, wurde dieser wieder aufgeweckt, in dem ein weiter Pass von denselben ungeschickt verteidigt wurde und abermals der Anschlusstreffer hingenommen werden musste. In der nun besten Phase der Gäste war in unseren Reihen keine wirkliche Kompaktheit mehr zu sehen, die deutliche Feldüberlegenheit der gegnerischen Zehn wurde allerdings von 3 Dingen überlagert. Den immer noch andauernden Schlachtgesängen der drei Fans (die im Übrigen die gesamten 15 Minuten in der Pause durchklatschten), den trotz der Überlegenheit fehlenden Torchancen der Gäste und die aus den zwar nicht sehr durchdachten, aber dennoch vorgetragenen Angriffen unsererseits entstehenden Chancen, bei der vor allem der Ex-Kanzler immer wieder für entsprechende Situationen sorgte.
Jetzt war die Zeit für unseren peruanischen Bergpapa gekommen war, das von beiden Seiten vorher nicht mehr beanspruchte und völlig unbesetzte großflächige Gebiet im Mittelfeld bevölkerte er nunmehr mit seiner Einwechslung, und fühlte sich dort sofort wie ein kanadischer Einsiedler. Weit und breit sonst niemand, womit er quasi mit der ersten Ballberührung gleich einmal ungehindert (nicht umsonst wird er ja von mir als zweitbester SpiceBalls Passspieler aller Zeiten bezeichnet) den Ball zu Mikla schieben konnte – der sich wiederum diese Chance nicht entgehen ließ. Damit war der Kas g’essn, das 5:2 danach entsprang aus einer der sich nun wieder gehäuft ergebenden Chancen, und war logischer Schlusspunkt in der Partie.
Womit wir in der Tabelle nach einer Runde genauso viele Punkte haben wie in unseren anderen Ligasaisonen jeweils erst in der 6. Runde aufschienen.
Und die 3 Fans singen immer noch.