22. Runde (Kampf)

Torpedo 03 - Spice Balls 5:3 (2:1)

Gleich einmal vorweg: In diesem Spiel wurden in 90 Minuten insgesamt 3 Tore mehr erzielt als bei unserer Cupbegegnung vor wenigen Wochen. Inklusive der 12 Elfmeter im Elfmeterschießen.

 

Also könnte man meinen, dass dieses Mal alles anders war als damals – mitnichten. Ganze 6 von den 20 Feldspieler beider Mannschaften hatten sich auch schon im Cup gesehen, auch hier gewann Torpedo das Duell mit 4:2. Der Rest war „neu“, wobei bei uns der mittlerweile 46ste Spieler innerhalb der letzten 2 Ligasaisonen – allein nur in der Kampf - auflief. Mehr als 4 Mannschaften könnte man daraus formen.

 

Fluch oder Segen? Einerseits wäre ohne diese Masse an ligatauglichen Spielern schon lange kein regulärer Spielbetrieb mehr möglich, andererseits mangels Training – nach wie vor sind wir der Meinung, wir hätten es dringend nötig, denken aber, wir haben es nicht nötig (was sowohl lustig klingt als auch dem Kern der Sache ziemlich nahe kommt) – nicht einmal ansatzweise irgendeine Form des Zusammenspielens geübt werden kann. Womit das immer innerhalb der ersten halben Stunde im Spiel passieren muss.

 

Womit wir schon beim Spielgeschehen wären. Der Einfachheit halber könnte ich den Spielverlauf des Cupspieles hier reincopypasten, bis auf die Toranzahl war so gut wie alles gleich. Also im Telegrammstil:

zwanzig minuten torpedo chef am platz stop zwei logische tore stop spiceballs nirgendwo stop plötzlich komplett anderes bild stop jetzt sind wir am drücker stop anschlußtreffer von theotherone mehr als verdient stop halbzeitpause stop danach ausgeglichen aber tor für torpedo stop das wars dachten sich alle stop doch wieder plötzlich spielen nur mehr wir stop torchancen für goldschuh en masse stop plötzlich gleichstand weil er zwei nützt stop noch zwei hundertprozentige stop erweisen sich leider als nur neunundneunzikommaneunundneunzuigprozentige stop erster entlastungskonter der gegner erfolgreich stop das war es jetzt wirklich stop leider noch ein gegentreffer stop wenigstens waren wir keine partycrasher stop

 

Trotz Niederlage konnten wir somit erhobenen Hauptes das Feld verlassen. Dem bis jetzt ahnungslosen Leser sei aber erst verraten: Die überraschend vielen Tore waren so geplant. Doch schrauben wir die Zeit zuerst in die ersten 2 Runden dieser Saison zurück. In diesen beiden Spielen scorte unser Goldschuh des vergangenen Jahres zweimal, beide Male wurde aber leider ein anderer Spieler vom Schiri in die Torschützenliste eingetragen. Da wir wussten, dass Goldschuh heuer aber zumeist in der Innenverteidigung – bzw. sogar einmal im Tor – spielen würde, regten wir uns darüber (das Ganze sowieso zu spät bemerkend) gar nicht weiter darüber auf. Erst im letzten Drittel der Saison spielte er wieder als Stürmer. Die Konkurrenz – bezeichnenderweise überhaupt erst im Winter in den Bewerb eingestiegen, sammelte aber ab dann Tor um Tor, womit vor dem heutigen Spiel Gleichstand herrschte. Und es war leicht auszurechnen, dass es gegen den gerade-nicht-Absteiger wohl leichter zu scoren sei als gegen den Ligameister, der bis dato nur 2 Mal mehr als 2 Gegentore hinnehmen musste. Also entschieden wir uns für eine Hop-oder-Drop Taktik und stellten uns mit einem waschechten 4-3-0-3 System auf. Was tatsächlich aufgegangen wäre, denn neben seiner 2 Tore vergab Goldschuh tatsächlich noch einen sicher sitzen scheinenden Kopfball sowie rettetet der Gegnergoalie zweimal mit außerirdischen Paraden. Letztendlich verpasste Goldschuh die Fortsetzung des Vorjahrestriumphes um ein Tor – womit wir wieder bei den ersten beiden Partien wären. Somit ist er der Goldschuh der Herzen, wenn aber ein anderer diesen Titel in nur einer Halbsaison holt, dann ist ihm auch neidlos zu gratulieren.

 

Und wenn wir schon dabei sind: Auch an dieser Stelle noch einmal herzliche Gratulation an den heurigen Ligameister. Dass ein Oberligaaufsteiger nach der ersten Saisonhälfte ganz weit vorne platziert ist, ist fast schon Tradition, dieses aber die ganze Saison durchzuhalten – Respekt. Und als Vizemeister gleich einmal der zweite Aufsteiger, das kann man auf die nächste Saison schon gespannt sein, was da noch nachkommt.

 

Heuer war es eine 2-Klassengesellschaft, 7 Mannschaften spielten um den Abstieg, der Rest hatte damit weit entfernt davon nichts damit zu tun. Das klassische Mittelfeld gibt es nicht – man kann jetzt schon gespannt auf die nächste Saison sein.

 

Welche Rolle wird dabei das schärfste Team in Wien spielen? Wie jedes Jahr basteln wir an mindestens 10 Sensationstransfers, wenn nicht 20. Wie jedes Jahr wird’s wohl maximal einer. Oder keiner. Dem FC Hollywood der DSG ist immer alles zuzutrauen, lediglich ein solider Mittelfeldplatz scheint ausgeschlossen.

 

Womit sich auch euer Schreiberling in die Sommerpause verabschiedet. Für den Großteil unserer Mannschaft gilt: Knochen ausheilen, Seitenbänder zusammenwachsen, Nasenbeinkorrekturen vornehmen, Schultern geradestellen, Miniskusse abschleifen, Kreuzbänder flicken, Rißquetschwunden verheilen. Genug zu tun, wer braucht da noch Training?