Manner Titans - Spice Balls - 3:0 (1:0)
Heute war beim FC Hollywood wieder einmal Gegenteiltag – also alles anders als sonst - angesagt. Wobei: angesagt wäre ja ok, er kam wieder einmal unangekündigt. Allerdings kam man bereits mit weniger breiter Brust als ob der letzten Ergebnisse angemessen nach Leopoldau, denn die Vergangenheit hatte gezeigt, dass uns weder Gegner noch Platz liegt. Die taktische Ausrichtung der Heimmannschaft als auch Rezepte dagegen waren uns zwar bekannt, die Umsetzung stand aber im 2. Kapitel des Taktiklehrbuches, und das ist wie bei Betriebsanleitungen (richtige Männer lesen so was nicht).
Optisch fiel gleich einmal auf: Die Tagesform der Mannschaft (mit sehr wenigen Ausnahmen) war im Vergleich zu den vorigen Partien geradezu fürchterlich – dennoch ergab sich auf dem Feld so etwas wie eine Pattstellung, allerdings deuteten die Gegner bei den vereinzelten Kontern bereits Gefährlichkeit an. War die erste Viertelstunde – bei viel Krampf auf beiden Seiten, mit Wohlwollen noch als ausgeglichen zu beschreiben, kamen nun die Gäste auf. Plötzlich in jeder Formation überlegen, wurde es öfters einmal gefährlich, sehr knappe Abseitsstellungen (oder zumindest die Pfiffe darüber) stärkten nicht unbedingt unser Selbstvertrauen. Mit Ausnahme unseres Grizzly´s im Tor, der pflückte seelenruhig schon mal einen Kopfball runter oder fischte einen weiteren aus der Ecke.
Das Gegentor war somit in dieser Phase gerechtfertigt und dem Spielverlauf entsprechend.
Ein wenig rappelte sich jetzt unsere Elf auf, unterstützt durch die sehr defensiv angelegte Gangart in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit, und mit einem Mal ergaben sich nun auch auf unserer Seite einige Gelegenheiten. Ein Kopfball konnte noch von einem Spieler auf der Linie geblockt werden, die größte Chance ergab sich aber aus einem weiten Freistoß, den Nike zwar annehmen konnte, vom Schienbein sprang der Ball aber neben die Stange, und zwar auf deren falschen Seite.
Sowohl die Führung, aber auch ein eventueller Ausgleich waren/wären zur Pause gerechtfertigt gewesen.
Nach der Pause dann ein ähnliches Bild wie Mitte der ersten Halbzeit –Stichwort Neutralisation, sofern es diesen Terminus überhaupt gibt. Allerdings wurden die Pinkfarbenen spielerisch immer stärker, wir dagegen ließen in gleichen Maße nach. Die Feldüberlegenheit sollte sich noch nicht sofort in einem Chancenplus ausmachen, wir jedoch waren wir weit weg vom Ausgleich. Haderten die Gäste vor der Pause mit den Schiedsrichterentscheidungen, waren nun wir die Betroffenen, und auch das Glück wollte uns nicht wirklich helfen. Ein ungerechtfertigter Freistoß, der genau dreimal in die Mauer gedroschen wurde, kam immer wieder zum Gegner zurück, welcher nun wiederum nach einer herrlichen Flanke das 2:0 erzielte. Wenn das wirklich sogewollt war (und danach sah es zumindest aus), dann bleibt nur hochachtungsvolle Anerkennung.
Obwohl zumindest ein Punktegewinn aussichtslos schien, löste man nun die Viererkette auf und probierte alles, was an dem Tag möglich war. Da gelang zwar die eine oder andere Aktion, von einem druckvollen Spiel waren wir aber meilenweit entfernt. Zweimal rettete der gegnerische Goalie mit Glanztaten – zumindest der Anschlusstreffer wäre auf Grund der Bemühungen gerechtfertigt gewesen. Natürlich präsentierte man sich nun hinten offen, leider ließ man sich auch wegen der Abseitsentscheidungen verunsichern, und der Gegner spielte einen Konter nach dem anderen, größtenteis unbehelligt. So kam was kommen musste – ein Kontertor, ab sofort war spielerisch überhaupt nur mehr eine Mannschaft am Platz.
Somit war nur mehr der Schlusspfiff abzuwarten.
Was war es nun? Ein Dämpfer zur richtigen Zeit? Ein Rückfall in alte Muster? Ein Resultat der erschreckend geringen Trainingsbeteiligung in den letzten 2 Wochen? Eine schlechte Tagesform? Oder eine gute des Gegners? Eine kurze Unterbrechung des neuen Erfolgslaufes zur Bestätigung der Regel? Unterschätzung des Gegners? Müdigkeit? Aufkommender Vollmond? Die bevorstehende Präsidentschaftswahl? Heimtückisch verabreichte Drogen in den Trinkflaschen? Das Ende der Welt?
Die Antwort findet ihr bereits nächste Woche um 15:00 Uhr in der 1980er Arena!