14. Runde Kampf:

Vienna Inter. - Spice Balls 2:4 (1:3)

Drittes Spiel in der Rückrunde, und bereits das zweite, bei dem wir auf einen der Top 3 Vereine trafen. Da wir uns zu Beginn der Rückrunde gegen die ersten 4 Tabellenplatzierten wenig Chancen ausrechneten, gingen wir auch heute relativ relaxt in das Spiel, denn verlieren konnten wir ja nichts, allerhöchstens - die Spice Balls  intern sogenannten „Bonuspunkte“ - machen. Noch gechillter war man, weil man in der Vorrunde bereits 3 solcher Punkte eingefahren hatte, und somit schon vor dem Plansoll lag.


Zu aller Freude trafen überraschend einige Ex-Spice Baller am Platz ein, unser ehemaliger Goalie, die Stürmerstange und der Geldfußballer samt Arnautovic-Double-Bruder gaben uns die Ehre, um sich in den folgenden 90 Minuten als Supporter ihrer Ex-Elf sowie der lokalen Kantine gleichermaßen zu betätigten.


Damit übertrafen sie anzahlmäßig nur knapp unsere Ersatzspieler – heute 3 an der Zahl und letztendlich auch maßgeblich am Erfolg beteiligt.


Die Versuchung ist groß, von einem trägen Beginn, wo unser Swag auf den Gegner überschwappte – der noch dazu müde von einer heißen Cuppartie gegen die WU Studierenden ersatzgeschwächt das mäßige Tempo aufnahm – zu berichten, aber in Hinblick auf den Gegner nimmt mir das eh keiner ab. Denn die heutige Gastmannschaft kennt nur ein Gas – Vollgas. Und zwar englisches Vollgas, dass sich vom resteuropäischen einerseits dadurch unterscheidet, dass es meistens auf der anderen Straßenseite gegeben wird, andererseits auch anders heißt (full speed), womit wir den heutigen Englischsprachkurs einleiten, um auch andere Wörter als das heute oft gehörte und meist in unsere Richtung gebrüllte fak (find ich nicht im Lexikon, muss sowas wie „Hey Gegenspieler“ heißen) kennen zu lernen.


Ungewöhnlich aber heute deren unsichere Abwehr. Wo sonst ein schier unüberwindbares Bollwerk steht, bröckelte der englische Riegel (defense bar) schon zu Beginn. Es liegt im Auge des subjektiven Betrachters, ob diese Tatsache Ursache oder Wirkung für unsere Torchancen gleich zu Beginn waren – unwidersprochen aber wohl die Erkenntnis, dass der Spiel (und Torverlauf) nicht gerade ungünstig für uns war. Stand es doch schon 0:3 (0:3) -aus Sicht des Gegners, bevor dieser, da aber gleich 2-3 mal, gefährlich vor unser Tor kam. Und deswegen auch kein Jammern, als Sekunden vor dem Halbzeitpfiff (half-time whistle) der erste Gegentreffer hingenommen werden musste. Zu der Zeit war der gegnerische Kapitän bereits aus dem Spiel, wir wünschen ihm auf diesem Weg baldige Besserung für sein unglücklich umgeknicktes Sprunggelenk.


Der Pausenstand (break stay) war natürlich überraschend, und Eurem werten Schreiberling drängten sich 2 Fragen auf:

 

  • Warum macht Wasser bei 90 Grad eigentlich keinen rechten Winkel? (Hat zwar nichts mit dem Spiel zu tun, war aber so)
  • Warum liegen wir 3:1 gegen den Tabellenzweiten vorne, wo es im Herbst bei Spielen eigentlich nur 2 Möglichkeiten für uns gab: Entweder wir haben verloren oder der Gegner hat gewonnen (shit happens).

 

Letztendlich war der Gegentreffer aber kein Dämpfer, sondern eher Motivation. Die 2. Hälfte war nun insgesamt chancenärmer, wenn es auch den nunmehr 3. Stangentreffer gab, wir trafen dabei doppelt so oft Aluminium als der Gegner. Die vorstehende Textaufgabe wird hier nicht aufgelöst, da mir bekannt ist, dass in der Leserschaft keine NMS (school for loser) Absolventen sind – wie auch, man muss diese meine Texte erste einmal sinnerfasst lesen und verstehen können – da brauchts minimum AHS Matura.
Wir präsentierten uns dann die letzte halbe Stunde als Kollektiv, auf dem Feld sowohl in Form eines sehr soliden Teams, als auch in der Abholung diverser gelber Karten. Diese wurden hauptsächlich dafür vergeben, wenn berechtigter Unmut in deutscher (krauts) Sprache (von Spielern mit fehlendem Migrationshintergrund) vorgebracht wurde, in Englisch waren solche erlaubt – da sind wir wohl in die Lingualitätsfalle getappt.


Jetzt kamen nach und nach auch unsere Ersatzspieler zum Einsatz, die bereits auf ihren Einsatz quasi in der Warteschlange (waiting snake) nervös zappelten, um die ausgepumpten Offensivspieler oder genauer gesagt deren Positionen neues Leben ein zu hauchen. Für die humoristische Einlage des Tages sorgte dann ein Elfmeterpfiff (out oft he blue), meine selbst auferlegte Schweigepflicht bezüglich Schiedsrichterleistungen verbietet mir hier leider jeden berechtigten negativen Kommentar.
Doch selbst jede erdenkliche Hilfe für die Heimmannschaft blieb angesichts eines weiteren Treffers und der damit verbundenen Wiederherstellung des 2-Tore-Abstandes wirkungslos. Nach dem Schlußpfiff kam die eigentliche Herausforderung – der örtliche Computer massierte unser aller Nerven, bzw. vielmehr war es die Maus, ein baugleiches Modell erwarb mein Großvater vor dem Krieg schon auf einem Vintage-Flohmarkt.


Nach unserem 3-Punkte Jubel stellte sich nur mehr die Frage nach der Örtlichkeit der Siegesfeier (go we what eatening and drinkening, or?) – die Kantine, nona – doch diese fiel angesichts der Uhrzeit und des Wochentages dann doch eher verhalten aus.


Positiv für uns nicht nur das Ergebnis, sondern dass dieses jedenfalls auch gerechtfertigt war. Somit wurden weitere 3 Bonuspunkte eingefahren, nächste Woche gegen den Tabellenführer wird es wohl deutlich schwerer, weil nicht weniger als 8 Spice Baller vorziehen, den Wien Marathon zu laufen.


Na irgendwer wird da schon seinen Spass (Westside fun) haben.