“Revue” wird oftmals in Vereinen die Reserve abschätzig genannt, und eine Versetzung von der Kampf in diese als Degradierung oder Demütigung gesehen. In der DSG wiederum gibt es zwar 12 Mannschaften mit einer Reserve, bei vielen ist aber diese mit der Kampfmannschaft praktisch ident oder besteht zu einer Großteil aus dieser. Alle diese Phasen hatten auch wir in früheren Jahren durchlebt und gemerkt, dass so etwas schnell zur Belastung werden kann. Anders aber die Spice Balls Reserve “neu”. Seit 2 Saisonen bemüht man sich in der eigenen DSG Reservemeisterschaft zu bestehen, und das Resultat ist nicht nur auf den Ergebnislisten positiv. Denn es hat sich eine eigene Mannschaft gebildet, die sogar mit den mit ihren Kampfmannschaft antretenden Liga- oder Unterligaclubs mithalten kann. Überdies können einerseits immer wieder Stammspieler unserer Kampfmannschaft innerhalb diesem Gefüge zu besserer Form finden, andererseits ist die Dichte an guten Spielern so hoch, dass fast alle im Ernstfall in der “Ersten” mehr als nur aushelfen können. Dass das kein hypothetisches “Vielleicht-schau-ma-mal-eventuell” Statement ist, beweisen die Nominierungen und Aufstellungen: Nicht weniger als 27 verschiedene Spieler waren im Laufe der Saison für zumindest ein Spiel der Kampf in den Aufstellungen zu finden, 26 davon kamen auch tatsächlich zum Einsatz. Doch fast noch wichtiger ist der Spass in der Reserve, der Woche für Woche erlebt werden darf. Ohne den Druck eines Auf- oder Abstiegs herrscht selbst bei Niederlagen gute Stimmung, und es gibt auch ein richtiges Mannschaftsgefüge. Somit ist bei uns nicht nur die “Kampf” Meister geworden, sondern es waren tatsächlich alle Spice Baller daran beteiligt, aktiv oder passiv. Denn selbst unter den wenigen, die keinen Einsatz in der “Ersten” zu verzeichnen hatten, sie ermöglichen erst das Bestehen der Reserve mit all ihren Vorteilen. Und die wahren “Meister” kommen alle aus der Reserve: Der Meister des Zu-Spät-kommens, der Meister des Immer-Irgendwas-in-der-Kabine-vergessens, der Meister des Butter-nicht-vom-Brot-nehmen-lassens, der Meister des 26-mal-das-war-kein-Abseits-sagens, die (!) Meister des wie-verletz-ich-mich-am effektivsten-ohne-Fremdeinwirkung-stolperns, die (!) Meister des Alfons-Haider-zu-Hause-eine-Flasche-Votka-weg-saufens, der Meister des zwei-Kebabs-in-der-Pause-sind-immer-noch-gegangen-essens, der Meister der Tormannglanzparade-im-Spielerdress-zeigens, die Meister des Aktionsradius-wie-eine-Wuzzler-Fussballfigur-habens, die Meister der Herr-Schiedsrichter-bitte-ich-hätt-nur-eine-theoretische-Frage-nervens und der Meister des eigentlich-wollt-ich-heut-gar-nicht-spielens. Ich kann hier nicht alle Meistertitel aufführen, weil mir grad nicht mehr alle einfallen. Trotz all diesem Spaß wurde eine mehr als beachtliche Rückrunde gespielt, in dieser spuckt uns die Statistik als zweitbeste Mannschaft aus. Nach der kürzlich vollzogenen Ehrung des Sportdirektor der Herzen, dem Kapitän der Herzen und dem Trainer der Herzen stellen wir hiermit fest: Die Spice Balls Reserve ist der Meister der Herzen!!!